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1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer

Titel: 1463 - Die Frau aus dem Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lief weiter, und ich wusste nun, wo sich Bill und Sheila aufhielten.
    Sie waren in ihren Wohnraum geflüchtet. Ob sie sich jedoch dort in Sicherheit befanden, bezweifelte ich. Ich flog fast über den Boden hinweg, um das Ziel zu erreichen.
    Als Erstes fiel mir auf, dass mir die Flammen nichts taten. Aber sie hatten etwas mit der Frau getan, die am Boden kniete. Es war nur schwer zu erkennen, dass es sich dabei um Mona handelte.
    Sie war nicht allein. Ich sah Sheila und Bill, die noch nicht von den Flammen gepackt worden waren und wie auf einer Insel inmitten des Wohnzimmers standen.
    Auch Abraham war da. Sein Kopf wurde von diesem Feuer umtanzt, das in allen möglichen Farben schimmerte, wobei das Rot und das Grün überwogen.
    Ich musste die Flammen zerstören, um die Conollys zu retten. Sie durch das Feuer zuziehen, war unmöglich. Ich hatte den Schutz durch mein Kreuz, und als ich daran dachte, fiel es mir wieder ein.
    Uriel war der Feuerengel!
    Er konnte die Flammen entstehen lassen, sie aber auch löschen.
    Und es musste einen Grund geben, dass das U auf meinem Kreuz so intensiv und dunkelrot aufleuchtete.
    Ich stemmte den rechten Arm schräg in die Höhe. Aus meiner Hand schaute das Kreuz hervor, und so laut ich konnte, brüllte ich Uriels Namen in die Flammenwände hinein.
    Es geschah nichts.
    Die Flammen rückten weiter auf die Conollys zu.
    Noch einmal schrie ich.
    »Uriel! Ich habe das Kreuz! Ich bin der Sohn des Lichts! Dein Name steht nicht umsonst auf dem Kreuz! Du gehörst nicht zur Hölle! Du gehörst nicht ins Fegefeuer, auch wenn du dort deine Zeichen hinterlassen hast! Lösche dieses Feuer, bevor es weiteres Unheil anrichten kann! Lösche es!«
    Mir versagte die Stimme, weil ich so laut geschrien hatte. Ich hoffte, dass der Erzengel mich erhörte, und ich musste daran denken, dass ich diesen mächtigen Engel schon mal zu Gesicht bekommen hatte. Hätte ich allerdings eine Beschreibung abgeben müssen, wäre mir dies nicht gelungen.
    Half er? Half er nicht?
    Er erschien!
    Innerhalb der Flammen entstand eine Lücke. Woher der Umriss auftauchte, sah ich nicht. Er war jedenfalls mächtig und nicht von organischer Gestalt.
    Und er brannte!
    Der Feuerengel kam und machte seinem Namen alle Ehre. Ich sah den hellen Strahl, der vom langen Balken meines Kreuzes ausging.
    Er traf Uriel!
    Licht strahlte auf. Grelles Licht. Stärker als das Feuer. Es zerriss die Flammenwand und die Feuersäulen, und es gellten plötzlich grässliche Schreie in meinen Ohren.
    Sie stammten nicht von den Conollys. Dieses Licht, dieses weiße Feuer war etwas anderes und nicht mit dem zu vergleichen, was in dieser Dimension herrschte.
    Das Fegefeuer war schlecht. Es passte nicht dorthin, wo sich Uriel aufhielt. Und er riss mit seinem Feuer alles mit, was diese Welt ausgemacht hatte.
    Auch Mona und Abraham. Ein gewaltiger Sog zerrte sie vom Boden in die Höhe. Es sah so aus, als würden sie mit voller Wucht gegen die Decke prallen, aber die war plötzlich nicht mehr vorhanden.
    Beide fegten hinein in die Unendlichkeit eines hellen Lichts und würden sich nie mehr einem Menschen zeigen.
    Ich blieb in meiner Haltung stehen. Das Kreuz gab keine Hitze mehr ab.
    Dann vernahm ich eine Stimme in meinem Kopf.
    »Zufrieden, Sohn des Lichts?«
    Antworten konnte ich nicht. Deshalb nickte ich nur, und das reichte auch aus.
    Sheila Conolly saß auf der Couch und hatte ihr Gesicht in den Händen vergraben. Ihr Mann Bill stand am Fenster. Er schaute hinein in einen sommerlich Garten.
    Ich stand fast auf dem gleichen Fleck und konnte Bill und Sheila im Auge behalten.
    Wir befanden uns im Haus der Conollys. Diesmal im echten. Da konnte niemand mehr durch die Tür gehen, ohne sie zu öffnen. Bill klopfte einige Male gegen die Scheibe, um sich zu vergewissern, dass sie auch wirklich vorhanden war.
    Nach einer Weile drehte er sich um. Seine Augen waren leicht gerötet, als er mich anschaute.
    »Wird sind es, nicht?«
    »Ja, ihr seid in eurem Zuhause. In eurem echten, möchte ich noch hinzufügen.«
    »Und wie, John, wie hast du das gemacht?«
    Mein Lächeln fiel etwas schief aus.
    »Ich? Was soll ich gemacht haben? Solltest du dich bedanken wollen, dann bei einem Feuerengel namens Uriel. Er ist wohl der wahre Herr der Fegefeuers, und es hat ihm nicht gefallen, dass sich Menschen einmischten. Ich denke, dass man es so und nicht anders sehen muss.«
    »Vielleicht, John, vielleicht…«
    Sheila ließ ihre Hände sinken. Vor Erleichterung hatte sie geweint,

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