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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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fröstelte.
    Er sprach
nun sehr vernünftig, entschuldigte sich für die Situation, die durch sein
Verhalten entstanden war, und man ließ ihn ungeschoren seinen Weg gehen, da er
bestätigen konnte, daß er wirklich nur einen über den Durst getrunken hatte und
keine Schlägerei oder gar ein Anschlag auf sein Leben erfolgt war.
    Mit
unsicheren Schritten überquerte Walter Hordegen den Strand, danach den
festgetretenen, feuchten Sand vor der Südmauer der Stadt und passierte dann das
Tor.
    Er fühlte
förmlich die Blicke der Neugierigen, die sich unten am Wasser versammelt
hatten, auf sich ruhen. Die Menschenansammlung löste sich auf, die Polizisten
fuhren in ihrem Wagen davon, und der Deutsche ging mit hochgezogenen Schultern,
fröstelnd und am ganzen Körper mit Sandkörnern bedeckt, so daß er aussah wie
ein paniertes Schnitzel, durch die morgendlichen Straßen von Aigues -Mortes.
    Er war froh,
daß noch nicht viel Betrieb auf den Straßen herrschte und neugierige Blicke ihn
verfolgten.
    Das Hotel
’Le Tour’ lag an der Nordseite des kleinen, von alten Bäumen umstandenen
Marktplatzes, auf den die Morgensonne ein bizarres Muster aus Licht und
Schatten warf.
    Das Haus, in
dem er logierte, beherbergte nur wenige Gäste. Es war ein schmalbrüstiges
Gebäude mit winzigen Balkons, die blumengeschmückt in der Morgensonne lagen.
    Der Geruch
von Kaffee und frischem Weißbrot stieg anregend in seine Nase und machte ihm
erst so richtig bewußt, welchen Hunger er eigentlich hatte.
    Die junge,
grazile Französin in der Rezeption blickte ihn aus großen Augen an, als sie den
jungen Mann so abgerissen, übernächtigt und mit zerwühlten Haaren auftauchen
sah.
    »Monsieur«,
sagte sie erschrocken, »hatten Sie einen Unfall ?«
    Sie griff
nach dem Schlüssel am Brett, ohne daß Hordegen etwas zu sagen brauchte. Bei den
wenigen Gästen im Haus konnte man sich leicht merken, wer welches Zimmer hatte.
    »Ich habe
die Nacht über am Strand geschlafen«, antwortete er und sprach fast die
Wahrheit. »Ich habe es nicht mehr geschafft, nach Aigues-Mortes zurückzukehren.
«
    Eine
ausführlichere Erklärung erschien ihm unpassend.
    Er mußte
selbst erst mit dem fertig werden, was sich in der letzten Nacht ereignet
hatte.
    Seit Wochen
wußte er, daß etwas vorging, daß man ihn beobachtete,
ihn verfolgte. Letzte Nacht war nun der erste Angriff auf ihn erfolgt.
    Estrella,
die Zigeunerin, hatte ihn davor gewarnt. Sie wußte alles über die Totenmaske
und deren Geheimnis, mehr als sie bisher darüber gesagt hatte.
    Hordegen
beeilte sich, auf sein Zimmer zu kommen.
    Dann
streifte er die feuchte, sandige Kleidung ab und stellte sich unter die heiße
Dusche. Er wusch sich die Haare, seifte sich gründlich ab und fühlte sich nach
einem eiskalten Guß wie neugeboren.
    Frisch
angezogen warf er sich aufs Bett, rauchte eine Zigarette und starrte
gedankenversunken den Rauchwölkchen nach.
    Diese Nacht
hatte er überstanden. Bei Tageslicht würde ihm nichts geschehen, wie die
Erfahrung zeigte. Was jedoch die vor ihm liegende Nacht brachte, stand in den
Sternen.
    Es war ein
wahres Wunder, daß er die zurückliegende heil überstanden hatte. Er war vor Erschöpfung
unten im Sand liegengeblieben, aber seine Verfolger hatten sich nicht auf ihn
gestürzt, um ihm den Garaus zu machen oder ihn endgültig zu holen.
    Er rauchte
die Zigarette nur zur Hälfte, drückte sie dann im Ascher aus und ging hinunter
in das Frühstückszimmer. Er aß mit großem Appetit, trank drei Tassen Kaffee und
hatte danach das Gefühl, Bäume ausreißen zu können.
    Er lebte ...
und solange er lebte, war er aktiv, konnte er Entscheidungen treffen und alles
noch zu seinen Gunsten verändern.
    Für das
Frühstück nahm er sich fast eine Dreiviertelstunde Zeit.
    Dann ging er
aus dem Hotel, überquerte den sonnenüberfluteten Marktplatz, auf dem in vier
Ecken Tische und Stühle standen und zahlreiche Passanten - vor allem Touristen
- Kaffee oder Limonade tranken, wo Kinder tollten und Eis aßen.
    Die
Atmosphäre dieser alten Stadt hatte etwas Faszinierendes. Hordegen hielt sich
erst seit vierundzwanzig Stunden in Aigues-Mortes auf, und doch hatte er das
Gefühl, schon seit Wochen hier zu sein, so vertraut war ihm alles geworden.
    Beinahe
magnetisch zog es ihn in die Straße, in der es zum Zusammentreffen mit
Chantalle Liront gekommen war.
    Was war aus
der nächtlichen Situation geworden? Wie hatte die Französin die Begegnung
verkraftet? War sie verletzt? Lebte sie noch? Zahllose

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