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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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es Broon abgesehen, auf einen Sportler, jung, kräftig, ausdauernd.
    Ihn zu töten war schwieriger, als einem alten, gebrechlichen Menschen das Leben zu nehmen, es war die größere Herausforderung, der sich Broon stellen wollte.
    Der Zwerg pirschte zwischen Büschen und Bäumen hindurch. Er hörte Stimmen und näherte sich ihnen vorsichtig.
    Vor einer Parkbank waren zwei Morgensportler beim Aufwärmen, der eine schlank, der andere stämmig.
    »Du solltest ein paar Kilogramm abnehmen«, sagte der Schlanke.
    »Wem sagst du das, Jerry«, seufzte Burt Tolkan und lief auf dem Stand. »Ich schaff’s einfach nicht.«
    »Dann mußt du eben noch eine Trainingseinheit drauflegen«, riet Jerry Rush dem Freund. Er trug einen knallroten Jogginganzug, Tolkan einen blütenweißen mit Kapuze.
    »Keine Zeit.«
    »Die muß man sich einfach nehmen«, sagte Rush.
    »Du hast leicht reden, hast eine Arbeitszeit, von der andere nur träumen können. Wenn man selbständig ist…«
    »… kann man sich seine Freizeit doch viel besser einteilen.«
    »Das glaubst du«, sagte Tolkan. »In Wahrheit aber hängt man 12 bis 14 Stunden am Tag dran und kommt hundemüde nach Hause. Da hat man absolut keine Lust mehr auf eine zusätzliche Trainingseinheit.«
    »Dann mußt du deine Kilos eben mit einer vernünftigen Diät reduzieren. Mehr Gewicht geht auf die Gelenke«, sagte Jerry Rush.
    »Das weiß ich, und ich hab’ auch schon Probleme mit dem Knie. Aber was soll ich machen? So schlank wie du werde ich nie werden. Ich finde, ich tue trotzdem genug für meine Gesundheit«
    Rush machte einige Dehnungs- und Lockerungsübungen.
    »Wieviel hast du dir für heute vorgenommen?« fragte Tolkan.
    »Fünf Kilometer.«
    »So wenig?«
    »Ich komme heute nachmittag noch mal hierher, mit Sally Brewster. Ich glaube, du kennst sie.«
    Tolkan lachte. »Die Kleine ist ein Konditionswunder. Wenn du dich nicht zusammenreißt, läuft sie dir auf und davon.«
    »Was läufst du heute?«
    »Ich quäle mir zehn Kilometer ab. Mal sehen, in was für einer Zeit ich sie schaffe«, antwortete Burt Tolkan. »Also dann, mach’s gut. Wir sehen uns am Wochenende beim Tennis.«
    »Ich werde dich vom Platz schießen.«
    »Großmaul«, lachte Tolkan und startete, während Rush sein Übungsprogramm gewissenhaft absolvierte. Er war anfällig für Zerrungen. So konnte er sie vermeiden.
    Broon befand sich ganz in der Nähe. Ein dumpfes Knurren entrang sich seiner Kehle, er konnte es nicht unterdrücken.
    Rush hielt inne und blickte sich um.
    Hatte da eben ein Hund geknurrt? Er hatte an und für sich nichts gegen Hunde, war tierliebend, aber wenn er joggte, war es ihm lieber, wenn er keinem herrenlosen Hund begegnete, denn diese Tiere hatten die unangenehme Angewohnheit, alles zu verfolgen, was lief.
    Broon duckte sich. Er überlegte, von welcher Seite er sich dem Jogger nähern sollte – da wandte sich Jerry Rush um und trabte davon.
    Die Wut brachte Broons Augen zum Glühen.
    Nun, wenn er den Mann jetzt nicht erwischt hatte, würde er ihn töten, sobald er zurückkam. Bei einer Laufstrecke von nur fünf Kilometern würde der Jogger bald wieder hier sein.
    Broon suchte sich die Stelle aus, die sich am besten für den Überfall eignete, und legte sich auf die Lauer.
    ***
    Cruv verließ Tucker Peckinpahs Anwesen, um einen kleinen Morgenspaziergang zu machen. Es grenzte an ein Wunder, daß er dazu noch in der Lage war. Erst kürzlich hatten alle seine Freunde befürchtet, ihn verloren zu haben.
    Eine fürchterliche Gasexplosion hatte ein Einfamilienhaus in Croydon zum Einsturz gebracht – und Cruv hatte sich zum Zeitpunkt der Explosion darin befunden.
    Das Haus, das dann auch noch in Flammen aufging und vom Feuer restlos zerstört wurde, hatte den Gnom unter sich begraben. Niemand, nicht einmal Tony Ballard, ein Paradeoptimist, hatte es für möglich gehalten, daß Cruv das überlebt hatte.
    Vermutlich hatte Cruvs geringe Größe ihn vor Schaden bewahrt. Wie das genau abgegangen war, wußte der Gnom nicht, denn mit dem mörderischen Knall waren bei ihm vorübergehend alle Lichter ausgegangen.
    Als er zu sich gekommen war, hatte er unter den Trümmern gelegen und sich selbst nicht befreien können, aber das Aufräumteam hatte ihn gefunden und dem Leben wiedergegeben.
    Deshalb genoß er den heutigen Morgenspaziergang ganz besonders. Tucker Peckinpah hatte später einen Termin, zu dem ihn Cruv begleiten würde, doch er brauchte sich deswegen nicht zu beeilen. Es war bis dahin noch reichlich

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