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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keinen Schaden anrichten konnte. Seine Sendungen wurden auf Angermaddon nicht mehr empfangen. Es war eine Art grotesker Ironie, daß er davon nichts wußte und hartnäckig fortfuhr, Hyperfunksprüche ins Chachit-System umzudirigieren. Aber der Himmel mochte wissen, wann ihm etwas anderes einfallen würde. Dann würde die Gefahr plötzlich wieder akut.
    Genug war genug, hatte Homer G. Adams entschieden. An den Knoten des Feldleiter-Systems waren, ohne daß außer den unmittelbar Beauftragten jemand etwas davon erfuhr, Meßgeräte installiert worden. Diese sollten nach Ansicht der Fachleute in der Lage sein, die Signale, mit denen der Verräter die Umleitung der Hyperfunknachrichten bewirkte, nicht nur zu registrieren, sondern auch die Richtung festzustellen, aus der sie kamen. Das Überwachungssystem hatte seine Brauchbarkeit bisher noch nicht unter Beweis stellen können. Der Versuch, den der Saboteur soeben unternommen hatte, war der erste seit der Installation der Meßinstrumente.
    Adams nannte dem Servo einen Interkom-Rufkode. Die Bildfläche blinkte kurz, als der Text der neun Hyperfunkmeldungen erlosch; dann blinkte das Freizeichen. Adams wartete ein paar Sekunden. Schließlich erkundigte er sich ungeduldig: „Wo steckt Huggin?"
    Scott Huggin war, was Homer G. Adams seinen Ersten Assistenten nannte, obwohl es unter den Mitgliedern seines Stabes eine Rangordnung im eigentlichen Sinne nicht gab. Scott Huggin, terranischer Herkunft, auf Passa geboren, war der Mann, der immer zur Stelle zu sein hatte, wenn Adams nach ihm rief. „Scott Huggin hat seinen Arbeitsplatz vorübergehend verlassen", kam die Antwort des Servos. „Kann man ihn nicht über Meldesignal erreichen?" fragte Adams verwundert. „Es scheint, daß er seinen Piepser ausgeschaltet hat", sagte der Servo. „Also gut", brummte Adams. „Dann gib mir Liü-Yee-Tiin."
    Das Video blinzelte ein zweites Mal. Dann erschien der tellerförmige Schädel eines Blues.
    Homer G. Adams war über das spurlose Verschwinden seines Ersten Assistenten ein wenig verärgert. Deswegen klang seine Stimme nicht allzu freundlich, als er Liü-Yee-Tiin ansprach: „Ich hoffe, ihr habt die Aktivität des Senders mitverfolgt."
    „Das haben wir", bestätigte der Blue im charakteristisch schrillen Tonfall seiner Spezies. „Der Saboteur hat wieder zugeschlagen."
    „Meßergebnisse?"
    „Wir haben einen eindeutigen Vektor."
    Liü-Yee-Tiins vorderes Augenpaar funkelte. Man sah ihm an, daß er sich über den Erfolg freute. „Läßt sich damit etwas anfangen?"
    „Nicht viel. Die Peillinie geht schräg durch alle drei Stockwerke hindurch. Wir müssen warten, bis der Verräter ein zweites Mal tätig wird und einen anderen Knoten anspricht. Dann haben wir ihn fest - vorausgesetzt, er operiert immer vom selben Punkt aus."
    „Er wird sein Gerät doch nicht in der Gegend herumschleppen", knurrte Adams. „Er hat irgendwo ein festes Versteck." Es kam ihm zu Bewußtsein, daß er, alle Umstände in Betracht gezogen, den Blue viel zu schroff angesprochen hatte. Er wurde freundlicher. „Ich danke dir, Liü-Yee. Gute Arbeit. Wenn deine Zeit es erlaubt, spiel meinem Datenanschluß ein Holo zu, damit ich sehen kann, wie der Peilstrahl verläuft."
    „Alles vorbereitet", antwortete Liü-Yee-Tiin. „Du kannst das Bild sofort haben."
    „Danke!" Homer G. Adams kniff die Augen ein wenig zusammen. „Sag mir: Weißt du zufällig, wohin Scott Huggin verschwunden ist?"
    Der Blue reagierte erschrocken. „Er ist verschwunden? Ich habe noch vor einer Viertelstunde mit ihm ..."
    Adams winkte ab. „Nein, nicht wirklich verschwunden. Er ist nicht an seinem Platz, und man kann ihn nicht erreichen."
    „Oh, er wird sicherlich in ein paar Minuten wieder zurück sein", sagte Liü-Yee-Tiin voller Zuversicht. „Sicherlich", wiederholte Adams und trennte die Verbindung.
    Ein paar Sekunden später ließ er sich vom Syntron das Bild zeigen, das der Blue angefertigt hatte. Liü-Yee hatte recht: Damit konnte man nicht allzuviel anfangen. Der Peilstrahl war in Wirklichkeit ein Kegel, dessen Durchmesser wuchs, je größer die Entfernung vom Peilpunkt war. Der Knoten, den der Saboteur angesprochen hatte, lag über 30 Kilometer von der unterirdischen Anlage entfernt, droben irgendwo in den Bergen. Die Peilung war mit einer gewissen Ungenauigkeit behaftet. Im Bereich der Anläge hatte der Kegel bereits einen Durchmesser von einhundert Metern. Man muß warten, dachte Adams freudlos, bis der Verräter einen weiteren

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