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1497 - Unternehmen Exitus

Titel: 1497 - Unternehmen Exitus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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früher als er wollte in die harte Auseinandersetzung hineingestolpert. Wahrscheinlich hatten die Haluter anfangs ohne jegliche Fremdbeeinflussung zurückgeschlagen - mit der Absicht, den Cantaro Verluste beizubringen und sie weit genug zu vertreiben, daß sie die Geschlossenheit des Blockaderings nicht mehr gefährden konnten.
    Ihr berserkerhaftes Ungestüm und ihre Kompromißlosigkeit im Kampf mußten dem Feind dann einen solchen Schrecken eingejagt haben, daß er sich ihrer nicht mehr anders zu erwehren wußte, als ein paar seiner mit Octo-Klonen beladenen Schiffe vorzeitig zum Einsatz zu bringen.
    Adams memorierte im Geist das, was über die Octo-Klone bekannt war.
    Eigentlich hießen sie Baalol-700-Klone. „Octos" waren sie nur nach dem Monat ihrer Retortengeburt genannt worden. Jeder von ihnen war ein ausgezeichneter Hypno und Suggestor. Ab einer bestimmten Anzahl konnten die Octos, wenn sie einen Geistesblock bildeten, ihre Fähigkeiten potenzieren. Dann strahlten sie äußerst intensive Wahnsinnsimpulse ab, die die Besatzungen ganzer Großraumschiffe in geistige Umnachtung zu stürzen vermochten.
    Doch dazu mußten sie nahe genug an den Gegner herankommen.
    Bisher war ihnen das nur bei den Halutern und den zahlenmäßig unbedeutenden Sicherungskräften gelungen. Was die Haluter anging, so hatten bisher die Octos und die Cantaro die Suppe selbst auszulöffeln, denn die künstlich in Drangwäsche versetzten Giganten räumten fürchterlich unter ihnen auf.
    Solange es so blieb, bestand keine unmittelbare Gefahr für die Verbündeten Streitkräfte. Sie konnten abwarten, bis der Feind „in Sichtweite" kam. Das würde Nerven kosten, aber es würde auch garantieren, daß der eigene Entscheidungsschlag den Feind mit vernichtender Wucht traf.
    Sofern er weder zu früh noch zu spät kam. „Mindestens neun Schiffe der Sicherungskräfte sind ins Deftra-Feld gerast", meldete Mechem-Arthor. „Keine Anzeichen für Zerstörung?" erkundigte sich Adams. „Keine", bestätigte Mechem. Sekunden später lächelte er. „Meldung von der anderen Seite: Die neun Schiffe sind vom Deftra-Feld hinüber befördert worden. Anscheinend keine Verluste. Erste Funksprüche der betroffenen Besatzungen deuten darauf hin, daß die Wirkung der Wahnsinnsstrahlung nachläßt."
    Homer G. Adams' Augen leuchteten auf. „Die Entfernung zu den Octos ist zu groß geworden. Gut so, Leute! Wenn wir die Ruhe bewahren, haben wir die Schlacht schon halb gewonnen."
    Seine Miene wurde undurchdringlich, als ihn ein skeptischer Blick Serenas traf.
    Natürlich hatte sie recht. Man konnte eine Schlacht nicht nur mit Ruhe gewinnen. Aber warum sollte er jetzt schon sagen, was wirklich auf sie alle zukam? Die, die so etwas Grauenvolles noch nie erlebt hatten - und das waren mehr als 99 Prozent -, würden es noch früh genug am eigenen Leib erfahren. 07.45 Uhr.
    Noch fünfzehn Minuten bis Null.
    Homer G. Adams beglückwünschte sich im stillen dazu, daß er sich nicht zur frühzeitigen Aktivierung des SHF-Störsenders hatte hinreißen lassen.
    Inzwischen hatte sich die Lage an der Front, innerhalb des kugelschalenförmigen Vorpostensektors außerhalb des Blockaderings, weitgehend stabilisiert.
    Nachdem die Amok laufenden Haluter den Cantaro große Verluste beigebracht hatten, bemühte sich der Feind um bewegliche Kampfführung. Er zog sich bei Angriffen halutischer Schiffe zurück und ließ sie ins Leere laufen. Hinter ihnen sammelte er sich dann wieder und füllte die Lücken in der Kugelschale, die den Blockadering umklammerte, wieder auf.
    Auf diese Art und Weise hatte sich ein Status quo von einer beachtlichen Stabilität herausgebildet.
    Das war bisher nützlich gewesen, aber allmählich wurde Adams unruhig, denn der Feind mußte zur Offensive übergehen und auf Quasi-Tuchfühlung herankommen, wenn der SHF-Störsender, dessen Elemente auf insgesamt 80 Posbi-Fragmentraumer verteilt waren, seine volle Wirkung entfalten sollte.
    Zwar waren die Fragmentschiffe - jedes mit vielen Tonnen Zentralplasma beladen, das wiederum mit Verstärkern und Hypersendern gekoppelt war - über die gesamte Milchstraße verteilt, aber logischerweise konzentrierten sie sich innerhalb des schalenförmigen Blockaderings, wo der Angriff des Gros der Cantaro-Flotten erwartet wurde. „Anscheinend brauchen die Herren Feinde eine Extraeinladung", stellte der WIDDER-Chef fest. „Die Haluter fallen als Lockvögel aus. Sie können nur noch blindwütig um sich schießen. Ich denke, wir

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