150 - Demaskierung der Ungeheuer
entgegenschleuderte, die den Cro-Magnon zur Seite springen ließ.
Nun erreichten auch Coco und ich den Schauplatz der Abrechnung.
Ich schleuderte den Kommandostab und lähmte den Dämon damit für ein paar Sekunden.
„Schnapp ihn dir, Peter!"
Das ließ sich der Junge nicht zweimal sagen. Coco lauerte neben mir wie eine Raubkatze. Sollte irgend etwas schieflaufen, dann würde sie eingreifen, aber wir wollten Peter die Chance gegen, daß er mit eigener Kraft den Mörder seines Vaters vernichtete.
Und er tat es.
Seine Hände verkrallten sich in den Schultern des Dämons. Und ich konnte mir nur zu gut vorstellen, was in Peter vorging. Im Augenblick wollte ich nicht in seiner Haut stecken, denn es mußte schrecklich sein, ein Ungeheuer zu töten, das wie der eigene Vater aussah.
Der Junge setzte seine Kräfte frei, dann löste er die Hände, trat einen Schritt zur Seite, und Tränen perlten über seine Wangen. Sein Körper wurde wie in Krämpfen geschüttelt.
Coco lief auf ihn zu und nahm ihn in ihre Arme.
Unga und ich blickten den Toten an. Sein Gesicht war entspannt, der Dämon war aus ihm gewichen und für alle Zeiten tot.
Eine tiefe Traurigkeit war in mir. Zögernd hob ich den Kopf und sah zu Coco und Peter hin. Diesen Augenblick würde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Das tränenüberströmte Gesicht des Jungen, in dem sich gleichzeitig Trauer, Genugtuung und Schmerz abzeichneten.
Ein paar Stunden später trafen wir im Penthouse ein. Peter war in das Haus seines Vaters zurückgekehrt und war mit den Vorbereitungen zur Beerdigung beschäftigt.
Unga hatte die beiden steinernen Bücher mitgebracht, die wir aus Hermes Trismegistos' Tempel gerettet hatten. Diese beiden Bücher waren äußerst interessant, aber ungemein schwierig zu entziffern. Unga hatte daraus einiges erfahren.
„Unter den Mitgliedern der Schwarzen Familie ist der Halleysche Komet sehr gefürchtet. Aber weshalb gerade dieser Komet?"
„Darüber haben wir unsere Vermutungen schon oft angestellt, Unga, aber noch keine ausreichende Antwort gefunden."
„Hier habe ich aber den Beweis gefunden", freute sich Unga. „Hermon und seine Vertreter haben über die Jahrtausende hinweg den Sternenhimmel beobachtet und dabei allerlei Kometen entdeckt und ihre Umlaufbahn berechnet. Dabei fiel Hermon ein Himmelskörper auf, der später als Halleyscher Komet bekannt wurde. Hermon stellte fest, daß die Schwarze Familie immer mächtiger wurde. Natürlich hätte er die Dämonen vernichten können, doch er hatte einen etwas merkwürdigen Humor. Er verhexte den Kometen, der dann Verwirrung unter den Dämonen auslöste."
„Hermon steckt also dahinter. Das hatte ich vermutet, aber nun haben wir den Beweis dafür. Hast du noch etwas entdeckt, Unga?"
„Ja, aber das ist sehr kompliziert, da müssen wir uns gemeinsam damit beschäftigen. Es gibt Hinweise, die uns sehr helfen können. Da wird vermerkt,
wann
es zu magielosen Zuständen kommt, doch den Kode zu den Monaten und Tagen habe ich nicht entschlüsseln können. Da wartet viel Arbeit auf uns."
Ich nickte zustimmend. In den nächsten Tagen wollten wir uns ganz dem Studium der Bücher widmen.
„Wie lange werden wir in New York bleiben?" fragte Coco.
„Nach dem Begräbnis kehren wir zurück zu unserem Sohn", antwortete ich.
„Was wird Peter Belmont danach tun?" fragte Unga.
„Er wird weiterstudieren", sagte Coco. „Während ihr in der vergangenen Nacht die Magnetfelder erforschtet, hatte ich mit Peter eine sehr interessante Unterhaltung. Er wird seine Fähigkeiten weiter vervollständigen und sein Leben der Bekämpfung der Schwarzen Familie widmen."
„Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll, denn er ist noch sehr jung. Vielleicht sollte er andere Ziele verfolgen", sagte ich.
„Nein, er ist ein Besessener, Dorian, so wie du es einmal gewesen bist."
„Na hör mal", entrüstete ich mich. „Du tust ja gerade so, als hätte ich all meine Prinzipien über Bord geworfen."
„Mein Lieber, du bist schon ein wenig abgestumpft, das alte Feuer des gnadenlosen Dämonenkillers ist eine müde Flamme geworden. Ich hoffe, daß sich das in Zukunft ändern wird."
Ihre Worte schmerzten, aber vielleicht hatte sie recht.
„Peter will uns helfen", sprach Coco weiter. „Er hat die Möglichkeiten dazu."
Meine Gefährtin stand auf, schritt auf einen Schrank zu, öffnete eine Lade und verbarg irgend etwas in ihren Händen.
Neben mir blieb sie stehen.
„Das hat mir Peter für dich
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