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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fechtanzug, der ihn vor unbeabsichtigten Verletzungen schützte, sondern ein prunkvolles, hautenges Gewand, wie es die Stierkämpfer der Vergangenheit zu ihren wagemutigen Kämpfen angelegt hatten. Es bestand aus Seide und war mit kostbaren Stickereien versehen.
    Roi Danton war sichtlich irritiert. Damit hatte er nicht gerechnet, denn in den vergangenen Tagen war Estaban bei jedem Kampf in sportlicher Kleidung aufgetreten.
    Schmal wie die Rückenkante eines Messers und gerade wie mit dem Lineal gezogen, sah der Oberlippenbart des Fechtmeisters aus. Er betonte in besonderem Maß jede noch so kleine Bewegung der Lippen.
    Er verstärkte das Lächeln und ließ den Ausdruck einer gewissen Verachtung schmerzlich deutlich hervortreten. „Worauf wartest du?" fragte er. „Du hast in den vergangenen Tagen immer wieder angegriffen wie ein Wahnsinniger. Du hast mit allen Mitteln versucht, mich zu einer unüberlegten Attacke zu verleiten, und du warst dabei stets ungeschützt. Warum greifst du jetzt nicht an?"
    Er hob den Säbel zum Gruß vor die Lippen und streckte ihn dann langsam in Richtung Danton aus. „Ist es mein Ehrenkleid?" fuhr er spöttisch fort. „Fürchtest du dich davor, einen Blutfleck darauf zu sehen?"
    Blitzschnell griff er den Unsterblichen an, fintierte kurz und überraschte ihn. Die Säbelspitze berührte Dantons Brust über dem Herzen. „Töte dich, wenn du unbedingt willst", sagte Jorez Estaban. „Ich habe nichts dagegen. Aber töte dich mit deiner eigenen Hand. Versuche nicht, meine dazu zu nehmen."
    Er tänzelte zurück und griff dann erneut an. Mit dem Können des ganz großen Meisters zwang er Roi Danton einen Kampf auf, bei dem dieser sich nur mit größter Anstrengung verteidigen konnte. Dabei verstand er es geschickt, Situationen zu vermeiden, bei denen der Aktivatorträger verletzt werden konnte. Wenn er Treffer anbrachte, so touchierte er ihn nur oder versetzte ihm provozierende Hiebe mit der Säbelspitze gegen die Hüften, die Schultern oder die Wangen.
    Roi Danton war blaß geworden. „Du nennst mich einen Feigling?" keuchte er. „Kämpfe und zeige mir, daß du keiner bist."
    Er stürzte den Aktivatorträger in ein Chaos der Gefühle, in dem er die Kontrolle über sich zu verlieren drohte.
    Kein einziges Mal in den vergangenen Tagen hatte Jorez Estaban so mit ihm gesprochen.
    Der Spanier nutzte seinen Vorteil gnadenlos aus. Er hetzte Roi quer durch den Raum bis hin zu einer Tür und wirbelte ihm dann den Säbel aus der Hand. „Ich habe dir noch mehr zu sagen, Danton", erklärte er, und sein Atem ging nur unmerklich schneller als sonst. „Du kennst meinen Sohn nicht.
    Es wird Zeit, daß du ihn kennenlernst."
    Er legte die Hand auf eine Kontaktplatte neben der Tür. Sie öffnete sich, und auf einem Gravo-Sessel schwebte ein etwa zehnjähriges Kind herein. Es schien nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen. Seine übergroß wirkenden Augen lagen tief in den Höhlen. Ihr fiebriger Glanz und der eigentümlich grüne Farbton der Haut verrieten Danton, worunter das Kind litt. Der Spanier hätte es nicht zu sagen brauchen. „Es gibt so gut wie keine Krankheiten mehr bei uns", erklärte Estaban. „Einige aber treten doch noch auf, und wir sind machtlos dagegen. So wissen die Ärzte beispielsweise bis heute nicht, was sie gegen den Alsashat-Verfall tun sollen, eine geheimnisvolle Krankheit, die aus dem Weltraum eingeschleppt wurde.
    Krankheitsfälle sind selten. Auf der ganzen Welt gibt es nur vier. Mein Sohn ist einer davon."
    Roi Danton war schockiert. Vergeblich suchte er nach Worten. „Mein Sohn weiß, daß er sehr bald sterben muß. Diese Krankheit ist schrecklich. Er leidet. Aber er hat sich nicht aufgegeben. Er kämpft. Was glaubst du, was er dafür geben würde, wenn er nur einen einzigen Tag länger leben dürfte?"
     
    *
     
    Der Wind blies gleichmäßig aus Nordost, ohne die See aufzuwühlen. In den ersten Stunden genoß Reginald Bull es, auf einer langen Dünung ruhig dahinzugleiten. Er war zufrieden mit sich und seiner Entscheidung.
    Als er die Küste hinter sich nicht mehr sehen konnte, trennte er sich von seinem Funk-Chronometer. Er löste es vom Handgelenk und warf es über Bord. Er wollte sich die Möglichkeit nehmen, vielleicht irgendwann doch um Hilfe rufen zu können.
    Voller Vergnügen stellte er fest, daß es tatsächlich leicht war, das Boot zu handhaben. Die Syntronik half ihm dabei und bügelte Fehler aus.
    Als die Sonne weit vor ihm in der See versank, machte er sich

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