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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„entweihen" meinte und was an einem Bauplatz überhaupt zu entweihen war, doch es gelang ihm nicht.
    Fröhlich wie ein unbeschwertes Kind wandte Senfro Datalba sich bereits wieder anderen Gedanken zu.
    Fellmer war alarmiert. Verstohlen gab er Ras ein für diesen Fall verabredetes Zeichen. Er bemerkte, daß der Teleporter sich in seinem Sitz aufrichtete. Ras Tschubai hatte begriffen.
    Endlich waren sie auf etwas gestoßen, das den Rahmen sprengte und den lange gehegten Verdacht begründete, daß die Linguiden etwas zu verbergen hatten.
    Die beiden Mutanten bemühten sich, so gleichgültig wie zuvor auszusehen, um den Linguiden nichts merken zu lassen. Sie wußten, daß Senfro Datalba ein guter Beobachter war, der sich nicht nur mit Hilfe von Interkosmo mit ihnen verständigen konnte, sondern der auch ihre Körpersprache genau zu interpretieren verstand. Sie mußten extrem vorsichtig sein, damit Datalba nichts bemerkte.
    Der Telepath tastete sich vorsichtig an ihn heran und atmete dann erleichtert auf. Die Reaktion Ras Tschubais war dem Linguiden nicht aufgefallen.
    Er hütete sich, weitere Fragen über Lingofer zu stellen. Er wollte sich bezüglich dieser kommenden Hauptstadt nicht neugieriger und interessierter zeigen als bei anderen Objekten.
    Beschlossene Sache aber war, daß Ras und er auf den Kontinent gehen würden, um sich an Ort und Stelle anzusehen, was dort entstehen sollte.
     
    *
     
    „Du wirst damit zurechtkommen", sagte John Beethee. „Das Boot hat eine Syntronik, die im Notfall dafür sorgt, daß du die richtigen Manöver fährst."
    Reginald Bull nickte dem versponnenen Aussteiger zu, den er in einer einsamen Bucht an der Pazifikküste gefunden hatte und der als einziger bereit gewesen war, ihm sein Boot zu verkaufen - allerdings zu einem weit überhöhten Preis. Der Aktivatorträger hatte nicht gehandelt, sondern noch etwas draufgelegt für das Versprechen, niemandem etwas von dem Handel und seinem Aufbruch zu sagen.
    John Beethee war ein schlanker Mann, der sein Haar militärisch kurz trug, Wert auf eine straffe Haltung legte, um sich möglichst deutlich von allzu lax auftretenden Zeitgenossen abzuheben, und eine nüchterne Uniform angelegt hatte, die aus einem längst vergangenen Jahrhundert stammte. Auf der Nase thronte eine viereckige Metallbrille. Ein Anachronismus aus ferner Vergangenheit, als es noch nicht möglich war, Augenfehler am Auge selbst zu korrigieren. Allerdings verzichtete Beethee auf Gläser. Die brauchte er nicht, weil er ohne sie hervorragend sehen konnte. „Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst", sagte Reginald Bull, „aber ich bin seit sehr langer Zeit endlich einmal wieder richtig glücklich."
    Nachdem er sich noch einmal hatte beteuern lassen, daß Beethee niemandem verraten werde, wo er geblieben war, löste er den Tampen, mit dem das Boot am Steg befestigt war, ließ sich in die Bucht hinaustreiben und setzte das Segel. Der Wind blähte es sogleich auf, und er steuerte das Boot auf die offene See hinaus. Er hatte zunächst einige Schwierigkeiten, es auf dem richtigen Kurs zu halten und an einigen Klippen vorbeizusteuern, schaffte es schließlich aber doch.
    Er erfüllte sich seinen lange gehegten Jugendtraum.
    John Beethee blieb am Ufer unterhalb seines kleinen, einfachen Hauses stehen und blickte auf die See hinaus, bis er das Segel nicht mehr sehen konnte.
    Reginald Bull hatte eine Reise ohne Wiederkehr angetreten.
     
    *
     
    80 400 Lichtjahre von der Erde entfernt saßen Ras Tschubai und Fellmer Lloyd in der Messe ihrer Space-Jet und tranken einen leichten Wein. Sie hätten auch mit den Linguiden zusammensitzen können, doch hatten sie es vorgezogen, für einige Zeit allein zu bleiben.
    Senfro Datalba hatte nur fröhlich gelacht und an seinem nach oben gekämmten Bart gezupft, als sie ihm gesagt hatten, daß sie sich zurückziehen wollten. Er hatte keine Einwände gehabt, und Fellmer hatte seinen Gedanken entnommen, daß der Linguide dringend in Lingofer gebraucht wurde.
    Plötzlich und unerwartet meldete sich die Bordsyntronik. „Wir bekommen Besuch", verkündete sie.
    Die beiden Mutanten blickten sich überrascht an. „Kannst du dich bitte etwas genauer ausdrücken?" kritisierte Ras. „Wer will uns besuchen?"
    „An Bord kommen will niemand", antwortete die Syntronik. „Der Besuch befindet sich im Orbit dieses Planeten, und dort wird er auf Wunsch der Linguiden auch bleiben. Das ist das, was ich dem Funkverkehr entnehmen konnte. Es geht um die ANEZVAR

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