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1501 - Weg ohne Wiederkehr

Titel: 1501 - Weg ohne Wiederkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ob wir nicht vielleicht doch ein wenig bedeutender sind, als wir gemeinhin glauben. Es schmerzt mich, daß ich auf meine vielen Fragen keine Antwort bekommen werde."
    „Ich hatte den Tod schon oft vor Augen", erwiderte der Arkonide, „aber nie in dieser Weise. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß wir nach Wanderer fliegen, dort die Zellaktivatoren abgeben - und dann zu Staub zerfallen werden. Es will mir nicht in den Kopf, daß ES so etwas will." Rhodan lächelte kaum merklich. „Dich stört der Zeitpunkt", stellte er fest. „Du weißt, daß auch du eines Tages sterben wirst, aber es ist dir noch zu früh."
    „Es ist noch zuviel Motivation in mir", entgegnete Atlan. „Soviel Neugier. Ich spüre zuviel Kraft in mir. Ich kann noch so viel geben. Es geht ja nicht um mich, sondern um die Menschen. Wenn ES uns abberuft, dann könnte das bedeuten, daß er der Menschheit keine Zukunft mehr gibt. Denn das ist doch die Idee, die hinter der Verleihung der Zellaktivatoren steht, den Menschen der Erde eine große Zukunft zu eröffnen, eine führende Rolle im Universum. Die aber läßt sich nicht verwirklichen, wenn wir die Aktivatoren abgeben müssen.
    Niemand lebt lange genug, um sich den großen Aufgaben stellen zu können, die eine solche Anforderung mit sich bringt."
    Perry Rhodan bückte aufs Meer hinaus. Er sah die Rückenflossen der Killerwale. Sie durchschnitten die hochgehenden Wellen. Er war an die Küste der argentinischen Provinz geflogen, um hier in Ruhe seinen Gedanken nachgehen zu können, aber auch in der Hoffnung, ein einmaliges Naturschauspiel zu erleben. Doch jetzt wußte er, daß er es kaum wahrnehmen würde, wenn es denn eintreten sollte. Seit Tagen beschäftigte er sich nur mit dem Gedanken an den Tod. „Es ist ein Unterschied, ob man sich bei einem gefährlichen Einsatz dem drohenden Tod gegenübersieht, oder ob es der natürliche Tod ist, der dir bevorsteht - obwohl man in diesem Zusammenhang eigentlich gar nicht von einem natürlichen Tod reden kann, da wir ja eine natürliche Lebensverlängerung gar nicht erfahren haben."
    „Wir weichen dem Gedanken an den Tod immer aus, als ob der Tod ausgerechnet um uns einen weiten Bogen machen würde - was ganz sicher nicht der Fall ist. Wir glauben daran, daß der Tod nicht das Ende ist. Es gibt etwas, was danach kommt", sagte Atlan, als wolle er sich selbst Trost zusprechen. „Nichts geht verloren. Der Tod ist zugleich auch ein Neubeginn, wir wissen nur nicht, wie dieser aussieht. Aber ich zweifle nicht daran, daß es ihn gibt."
    „Natürlich", stimmte Rhodan zu. „Davon bin auch ich überzeugt. Ich hätte gar nicht leben können, wenn ich nicht immer daran geglaubt hätte. Das Leben hätte für mich keinen Sinn gehabt."
    Atlan blickte ihn forschend an. „Du bist so ruhig, Barbar", sagte er.
    Rhodan lächelte. „So hast du mich lange nicht mehr genannt, Arkonidenhäuptling", erwiderte er. „Wirst du deinen Nachlaß regeln?" fragte Atlan. „Natürlich", antwortete der Freund. „Das ist doch selbstverständlich. Ich kann nicht gehen und meinen Freunden einen Wust von unerledigten persönlichen Dingen hinterlassen, die sie vielleicht jahrelang mit unnötiger Arbeit blockieren würden."
    „Dann gehst du davon aus, daß ES es ernst meint?"
    „Ich habe das Lachen von ES oft gehört", erwiderte Rhodan. „Es hat mir gezeigt, daß dieses Wesen eine ganz besondere Art von Humor hat. In diesem Fall werden wir ES nicht lachen hören. Es geht nicht um einen Scherz.
    Glaube nur nicht, daß ES sich über uns Sterbliche lustig macht. Unsere Reise wird auf Wanderer enden. Nichts von uns wird zur Erde zurückkehren. Nur die Erinnerung wird bleiben."
    Der Terraner blickte Atlan lächelnd an. „Du solltest dich also darum kümmern, daß man dir ein würdiges Denkmal baut", empfahl er ihm.
    Der Arkonide erwiderte das Lächeln. Er wußte, daß Rhodan es nicht so gemeint hatte, erfaßte jedoch die ernste Mahnung, die hinter seinen Worten stand.
    Er seufzte. „Es ist schwer, sich mit dem Unabänderlichen abzufinden", gab er zu. „Nur selten in meinem Leben habe ich mich mit meinem eigenen Tod befaßt. Ich habe keine Angst davor, aber in mir ist immer noch eine gewisse Schranke. Sie verhindert, daß ich es wirklich glaube. In mir ist noch ein Hoffnungsfunke. Er signalisiert mir, daß es doch noch einmal gutgehen könnte."
    „Lösche ihn", empfahl ihm Rhodan. „Es ist vorbei. Sei dankbar, daß du viele Jahrtausende leben durftest und daß du dabei Dinge

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