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1507 - Insel der Monster

Titel: 1507 - Insel der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und begann dann herzhaft zu lachen. Er hatte begriffen, daß er wieder einmal die Nerven seines Kristallprinzen strapazierte
     
    6.
     
    ATLAN Die scheußliche Wanne, die mein junger Freund hochtrabend „Flugversorger" genannt hatte, säbelte schon wieder die Schlinggewächse ab.
    Das wäre mir gleichgültig gewesen, wenn es nicht mit Lärm verbunden gewesen wäre.
    Ich drosselte das Gravoaggregat der Flugeinrichtung und landete mit vorgestreckten Füßen auf dem morastigen Untergrund.
    Der brillenartige Breitsichtschirm vor meinen Augen enthielt in seinem oberen Rand die Mikroelemente einer perfekten Restlichtverstärkung. Die Abbildung war taghell, farbecht und dreidimensional. Das war auch eine arkonidische Konstruktion der Neuzeit.
    Kassian landete neben mir. Unter der Weitwinkelbrille bemerkte ich seine unwillig verzogenen Lippen. „Schon gut, Imperator, ich habe es auch bemerkt. Ich programmiere den Mikrosyntron um. Er schaltet zu schnell auf Hindernisbeseitigung. Die Schneidscheren sind zum erstenmal im Einsatz."
    Aha - Schneidscheren besaß die zwei Meter lange und halb so breite Wanne also auch! Kassians Ehrgeiz, mich mit kleinen Neuerungen zu überraschen, nahm seltsame Formen an.
    Er schritt staksig zu dem ebenfalls gelandeten Gravogleiter hinüber, öffnete eine Klappe und begann mit einem Mikrowerkzeug zu hantieren. Es dauerte nur wenige Augenblicke. „Erledigt", behauptete er schwer atmend. „Entschuldigung, mein Kristallprinz. Ich hätte vor dem Abflug daran denken sollen. Der Flugversorger wird den Hindernissen ab sofort ausweichen oder sie lautlos zur Seite drängen."
    „Hoffentlich! Mein Pikosyn meldet härter werdende Emissionen. Das Energiegatter dürfte direkt vor uns liegen. Wir stationieren den Gleiter dort drüben."
    Ich wies auf einen moosüberwucherten Fels am Rand des Dschungels. Rechts von ihm begann eine steppenartige Landschaft.
    Wir aktivierten die Gravo-Packs der Kampfanzüge. Das Arbeitsgeräusch war unhörbar, und die Last der kombinierten Arbeitssysteme war auch ohne Gravitationsausgleich erträglich. Die Geräte, die in den Rückentornistern eingebaut waren, zählten zu den Spitzenprodukten der raumfahrenden Völker.
    Der Flugversorger folgte ab sofort auf dem gewünschten Kurs. Die Schneidscheren blieben in Ruhestellung.
    Die Dunkelheit hatte sich etwas gelichtet. Hinter davonziehenden Wolken lugten mehr und mehr Sterne hervor.
    Kassian tarnte den Gleiter mit Zweigen und kam zu mir. „Alles klar. Du kennst den Abrufkode?"
    „Mein Mikrorechner kennt ihn", spöttelte ich. „Du hast den Kode selbst eingegeben."
    Das berührte ihn überhaupt nicht. Er lachte mich einfach an. „Und wenn er ausfällt?"
    „Dann wäre auch der SERUN erledigt und ich wahrscheinlich mit ihm."
    „Irrtum, mein Kristallprinz", strahlte er mich an. „Unsere neuen SERUNS sind auch ohne Pikosyns beherrschbar. Natürlich bei weitem nicht so perfekt, aber die Systeme reagieren auch auf manuelle Notschaltungen. Der Kode kann in dem Fall mit der Armbandkombi abgestrahlt werden. Er lautet Imperator Gonozal! Der Flugversorger peilt deine Individualimpulse ein und kommt sofort."
    „Deine auch?" erkundigte ich mich resignierend. „Normalerweise macht man Unwissende mit solchen Neuerungen vor dem Einsatz vertraut."
    „Ich wollte dich nicht über Gebühr mit Daten belästigen. Noch ist es Zeit dafür."
    Einen Optimismus wie diesen konnte ich nicht billigen. Der wahre Grund für seine dosierte Unterrichtung lag wohl darin, daß er mich für erschöpft hielt.
    Etwas, das wir so weit vor dem Energiegatter nicht erwartet hatten, verhinderte den beabsichtigten Vorwurf.
    Sieben bis acht seltsame Flugkörper, nein - es waren zehn, wurden plötzlich erkennbar. Sie schwebten über die nördlich von uns liegende Hügelkette hinweg. Direkt dahinter mußte das Gatter liegen.
    Gleichzeitig sprach der Mikrosyntron des Kampfanzugs an. „Gravogleiter, Einmann-Konstruktion mit Aufsitz-Elementen im Anflug.
    Hochenergiebewaffnung", ertönte es in meinem Hinterohr-Mikrokom.
    Danach wurden Daten über „aufsitzende" Lebewesen gegeben. Wer sie waren, blieb vorerst unbekannt.
    Ich sprang nach vorn, wo ich am Fuß des Felsens eine halbrunde Ausbuchtung entdeckt hatte. Ein vielbeiniges Tier, flach und gepanzert wie ein kleinwüchsiger Alligator, fauchte mich an.
    Ich stoppte im Lauf, zerrte meinen schweren, armlangen Kombistrahler aus der Schulterhalterung und stieß dessen Mündung gegen die weiche Unterseite des aufgerissenen

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