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1537 - Was die Götter schenken

Titel: 1537 - Was die Götter schenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeigten. Wenig später weitete er sich zu einer Höhle, und dann schwebte der Shift ins Freie. Morken Kattush stoppte die Maschine. Er sah, daß sie sich in einem Dschungel befanden.
    Urwaldriesen von mehr als hundert Metern Höhe überragten sie und bildeten mit ihrem Blätterwerk ein dichtes Dach.
    Ein geflochtenes Netzwerk zog sich von Baumstamm zu Baumstamm durch den Wald. Auf ihm errichteten viele Männer und Frauen einige Hütten. Alles sah unfertig aus, und Morken Kattush erfaßte, daß die Rebellen gerade dabei waren, einen neuen Stützpunkt einzurichten. Ihren bisherigen Stützpunkt hatten sie offenbar verloren.
    Ein hochgewachsener Palpyroner kam ihnen entgegen. Er hinkte, und Morken Kattush erkannte ihn sofort. Es war Yemahan Burzelar, der Anführer des Widerstands. Der Kontorist stieg aus. Während er auf Burzelar zuging, blickte er sich nach den 43 Elementen um, die von den Rebellen aus Graund geraubt worden waren, doch er entdeckte sie nicht.
    Burzelar streckte ihm die Hand entgegen, und er erwiderte die Geste. Ihre Hände berührten sich jedoch nicht, sondern schienen eine unsichtbare Kugel zu reiben, die sich zwischen ihnen befand. Diese Sitte hatte sich in den letzten Jahrhunderten auf Palpyron durchgesetzt, nachdem man erkannt hatte, daß viele der hier herrschenden Krankheiten durch Hautkontakt übertragen wurden.
    Zwei Frauen brachten Stühle und einen Tisch heran, und zwei andere servierten Getränke und Früchte des Waldes. Morken Kattush und der Rebell setzten sich an den Tisch und verhandelten miteinander.
    Der Kontorist erklärte, weshalb er gekommen war und was er mitgebracht hatte, und Burzelar gab seine anfängliche Zurückhaltung auf und berichtete, weshalb er die 43 Elemente aus dem Stützpunkt geraubt hatte. „Die beiden Palpyroner haben mir die ganze Wahrheit gesagt", eröffnete er Morken Kattush. „Woher weißt du, daß es die Wahrheit ist?"
    Der Widerstandskämpfer lächelte herablassend. Mit einer knappen Geste deutete er an, was geschehen war. Er hatte die beiden Epsalpyroner foltern lassen. „Ich verstehe", erwiderte Kattush, ohne sich anmerken zu lassen, welchen Abscheu er angesichts der brutalen Methoden empfand, die Burzelar anwendete. Seine jahrelange Kampagne gegen die Folter hatte nur einen bescheidenen Erfolg gezeitigt. Immerhin hatte er die Kämpfer der Palpyronischen Befreiungsfaust soweit gebracht, daß sie keine Palpyroner mehr folterten. Er hatte jedoch nicht erreicht, daß sie sich auch gegenüber den Epsalpyronern humaner verhielten. „Du hast also die 43 Elemente von Graund geholt", bemerkte er in der Hoffnung, daß der Widerstandskämpfer in seinem Bericht fortfahren würde. Tatsächlich erreichte er, daß Burzelar den Faden wieder aufgriff. „Das haben wir getan", gestand der Widerstandskämpfer. „Aber warum willst du das wissen?"
    „Das habe ich dir bereits gesagt. Ich will die Elemente kaufen."
    „Was bietest du dafür?"
    „Ich habe dir gezeigt, was ich mitgebracht habe. Aber das ist noch nicht alles. Wenn wir uns handelseinig werden, sorge ich dafür, daß du wieder gesund wirst."
    Burzelar winkte enttäuscht ab. „Meine Hüfte? Die kann niemand heilen. Die Dämonen sitzen mir in den Knochen und fressen mich auf."
    „Ich kann die Dämonen vertreiben", behauptete Morken Kattush. „Es liegt nur an dir."
    „Einverstanden!" Burzelar fuhr sich über die Hüfte. „Wenn du mich gesund machst, gehören die Teile dir."
    Der Chef des Hanse-Kontors stand auf und bat ihn, mit ihm zu kommen. Er führte ihn in den Shift und setzte ihn in einen Sessel, schaltete den Medo-Roboter an, der damit verbunden war und ließ sich ihm gegenüber in einen anderen Sessel sinken. „Erzähle mir, was geschehen ist", bat er. „Wo sind die 43 Teile?"
    Yemahan Burzelar überlegte kurz, dann signalisierte er sein Einverständnis mit einem kräftigen Nicken. „Ich werde dir die Wahrheit sagen", erklärte er. „Du sollst wissen, daß es sich um eine Dämonenmaschine handelt."
    Er merkte nicht, daß der Medoroboter ihn untersuchte und schon nach kurzer Zeit mit der Therapie begann.
    Morken Kattush beobachtete ihn. Er fragte sich, warum er von einer „Dämonenmaschine" sprach. Diesen Ausdruck hatte auch der Mann benutzt, der ihn am Nadelstein abgeholt hatte. Damals hatte der Kontorist nicht darauf geachtet. Aber jetzt fiel ihm auf, daß Burzelar diesem Wort eine eigenartige Betonung gab. Warum?
    Yemahan Burzelar begann mit seinem Bericht, und Morken Kattush hörte aufmerksam

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