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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen Köder. Merke dir das gut."
    Teketit nickte so heftig, daß seine Kopfschwingen flogen. Skrabin war empfänglich für Gehorsamsgesten. „Gut, gut", brummte der Gigant. „Vielleicht wirst du noch ein guter Helfer. Die echte Fallenjagd auf Großsaurier ist viel zu aufwendig. Man muß riesige Konstruktionen von enormer Festigkeit aufstellen oder viel zu große Gruben ausheben. Das machen nur die Stümper, klar?"
    „Ganz klar", pfiff Teketit und erhob sich. „Gehen wir? Es wird bald dunkel."
    „Wir gehen, wenn ich es sage", polterte der Naat sofort los. „Schon wieder ein großes Maul, was? Soll ich dich zurück in den Sumpf werfen, eh?"
    Teketit erschrak wegen seiner unbedachten Äußerung und entschuldigte sich hastig. „Ich hatte nur an die Versorgung des von dir gefangenen Ersatzköders gedacht. Du mußt zugeben, daß du mir diese Aufgabe anvertraut hast."
    Das war etwas, was der Riese sofort tolerierte. Es hatte schließlich etwas mit seiner Passion zu tun. „Ach so, na ja, gut. Dann gehen wir eben. Gut, daß du an den Köder denkst. Dazu mußt du wissen, daß die Ansitz-Köderjagd meine Spezialität ist. Das haben die Stümper auch schon versucht, aber die kapieren ja nie, daß große Räuber auch so etwas wie Vorlieben haben. Ein Zwank schlägt viel lieber eine Morastschlange, als einen zähen Steppenbewohner mit meterlangen Hornstacheln auf dem Rückenkamm."
    Skrabin hob dozierend einen Arm. Jetzt war er in seinem Element. „Natürlich muß man dann auch noch wissen, wie man den Köder zu plazieren hat. Ja nicht dort, wo der angreifende Zwank keine Deckung hat, verstehst du? Also lieber durchs Unterholz hindurchschießen, als versuchen, freies Schußfeld am Steppenrand zu finden. Da nimmt er den Köder garantiert nicht an."
    Teketit hörte geduldig zu. Er verstand nur einen Bruchteil der Ausführungen, Sie zeugten zwar von Skrabins großen Erfahrungen im Umgang mit urweltlichen Giganten, aber für friedfertig eingestellte Wesen war das kein Thema.
    Skrabin schritt bereits auf allen vieren davon. Quer über seinem Rücken baumelte ein mächtiger Paralysestrahler, der einmal zur Bestückung eines Sumpfpanzers gehört hatte.
    Skrabin hatte den Schrotthaufen billig erworben, den Strahler ausgebaut und ihn für seine Bedürfnisse hergerichtet. Kein Humanoider hätte das Monstrum tragen, geschweige denn benutzen können.
    Skrabin aber erzielte damit ungeahnte Erfolge.
    Niemand auf Xamandor wußte so gut wie er, daß man Riesenechsen aller Art mit einem normalen Gerät nicht bewegungsunfähig machen konnte. Selbst mit seinem Panzer-Paralysator brauchte er in der Regel fünf bis sechs Strahlschüsse höchster Intensität und scharfer Fokussierung, um eine Großechse vorübergehend zu betäuben. Erst danach konnte man sich ihr nähern und sie mit energetischen Fesselfeldern umspinnen.
    Teketit folgte dem voranstapfenden Naat mit der typisch schaukelnden, gravitätisch wirkenden Gangart eines Venno. Die beiden Kniegelenke seiner Beine erzwangen sie.
    Sein einziges Kleidungsstück, ein grünbrauner Tarnkittel von rockähnlichem Schnitt, war schmutzverkrustet.
    Aus den Stiefelschäften quoll dunkler Morast.
    Der Naat wirkte wie ein ungeheurer, sich gewaltsam nach vorn schiebender Berg aus Fleisch und Muskeln. Auf allen vieren kam er gut voran, und der Venno hatte Mühe, ihm zu folgen.
    Der schwere Sack auf seinem Rücken zog ihn fast zu Boden. Skrabin hatte wieder einmal viel zu viele Ausrüstungsgüter mitgenommen. Die hatte natürlich sein Diener zu tragen.
    Der Untergrund wurde fester. Man hatte den Rand des Sumpfgebiets erreicht.
    Dort wartete ein Fluggleiter mit offener, übergroßer Lastenplattform. Die davor angebrachte Pilotenkabine war voll transparent und nur mit den nötigsten Instrumenten ausgestattet.
    Skrabin legte keinen Wert auf luxuriöse Ausführungen. Ein Antigravgleiter hatte Lasten zu schleppen und stets zu funktionieren, sonst nichts.
    Teketit verstaute die Ausrüstung auf der Pritsche und hoffte, daß Skrabin auch das Ungetüm von Paralysator darauf ablegen würde.
    Er dachte aber nicht daran. Ein großer Jäger und Fänger, meinte er, würde $ich nie von seiner Waffe trennen, egal, welche er gerade dabeihätte.
    So war es auch diesmal.
    Er schob die klobige Konstruktion in die Kabine, kletterte selbst hinein und wartete darauf, daß sich der Venno im verbleibenden Freiraum einen Platz suchte.
    Teketit beeilte sich und kauerte sich neben der ohnehin viel zu großen Sitzbank auf den

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