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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Boden.
    Sie war auf die Körpergröße des Naats ausgelegt.
    Skrabin startete unverzüglich. Die verbrauchte Luft und der bestialische Gestank einer hinten liegenden Tierhaut störten ihn nicht. Der Venno kämpfte mit aufsteigender Übelkeit, hielt aber tapfer durch, bis der Rand der Hochebene erreicht war.
    Dort verdichtete sich das saftstrotzende Unterholz allmählich zu Buschinseln und kleineren Baumgruppen.
    Weiter westlich war die grüne Mauer des dort beginnenden Hochwalds zu sehen. Darauf flog der Riese in niedriger Höhe zu.
    Er nutzte jede Bodenunebenheit als Deckung aus und drosselte die Leistung des Gravotriebwerks so weit, daß der Flug gerade noch möglich war. „Niemals mit Vollast über die Gegend rasen, verstanden?" belehrte er seinen Gehilfen. „Die Stümper haben keine Ahnung, daß die großen Räuber in ihren Winzlinggehirnen einen Sektor haben, der ultrahochfrequente Schwingungen ausmachen kann. Die lernen auch viel schneller, als die Stümper vermuten. Also immer behutsam fliegen und Deckung suchen. Viele Räuber äugen verdammt gut."
    Teketit bewegte zustimmend die Kopfschwingen. Ein freundliches Schnalzen hielt den Naat in Stimmung.
    Die Stümper - das waren nach Skrabins Auffassung die anderen Großwildjäger von Xamandor.
    Teketit machte sich darüber keine besonderen Gedanken, aber es war ratsam, Skrabin stets als den einzig wahren Meister zu bewundern.
    Sie landeten auf einer von Bruchfelsen umgebenen Lichtung. Hier hatte der Naat das Camp aufgeschlagen. Hier lagerten auch die Robotmaschinen, unter ihnen war ein flugfähiger Wild-Versorger mit Desintegrator und Vielzweckzangen.
    Das Einfangen und Erlegen der auf Xamandor heimischen Urweltgattungen hatte sich als gutes Geschäft erwiesen. Die von der Monosdiktatur befreiten Intelligenzwesen der Galaxis fragten immer häufiger nach Häuten und Trophäen, die es in dieser Pracht und Vielfalt nirgendwo anders gab.
    Teketit ekelte das wilde Treiben an. Es war bestialisch bis zum Extrem. Wesen, die sich intelligent nannten, fanden nichts dabei, fremde Kreaturen aus ihren angestammten Lebensräumen zu entfernen und sie in sogenannten Freigehegen zur Schau zu stellen.
    Teketit ahnte nicht, daß man Verbrechen dieser Art auf den zivilisierten Welten der Milchstraße schon immer begangen hatte. Er glaubte tatsächlich, Skrabins Tätigkeit wäre eine neuartige Perversion. „Die Massbit füttern, los!" herrschte ihn der Riese an. „Muß man dir alles zehnmal sagen?"
    Der Venno beeilte sich, der Aufforderung nachzukommen. Die Massbits waren bereits höherentwickelte, vierbeinige Tiere ohne Panzerhaut und reine Pflanzenfresser. Sie lebten in den weiten Savannen zwischen zahllosen Vulkanen, und ihre einzige Waffe gegen die vielen Räuber war ihre Schnelligkeit.
    Und eins dieser ohnehin im Bestand gefährdeten Tiere hatte der Naat eingefangen, um es einem Zwank als Köder zu präsentieren. Er würde es blitzschnell töten.
    Schlimm, ganz schlimm, aber fast noch besser als eingesperrt zu werden, überlegte der Venno.
    Welches Unglück hat mein Volk nur in dieses Universum verschlagen?
     
    2.
     
    Die Zeitmeßsysteme im Sonnensystem Atälia zeigten den 11. September 1171 NGZ an. Es war 19:41 Uhr.
    Die Sonne war bereits hinter den fernen Vulkanbergen verschwunden. Die brütende Tageshitze ließ nach, und ein kühlender Wind wehte vom fernen Nordmeer über die Savannen und Sumpfwälder.
    Skrabin brummelte irgendwelche Bemerkungen. Er war wohlgestimmt. Der Wind hatte am frühen Abend erwartungsgemäß gedreht und wehte nun auf ihn zu.
    Der Naat drehte das rechte Auge und sah zu seinem Diener hinab. Teketit kauerte am Rand der Bodenmulde, die Skrabin als Bodensitz ausgebaut und gut getarnt hatte.
    Teketit war klug genug, den Blick richtig zu deuten. Skrabin wollte ob seiner Weisheit bewundert werden. „Hervorragend, du hattest recht", flüsterte der Venno und ließ seine Kopfschwingen spielen. „Jetzt kann er dich nicht mehr riechen, denn er muß mit dem Wind von Norden kommen."
    „Das heißt winden! Beachte meine Arbeitssprache, wenn du ein guter Helfer werden willst. Ein Zwank windet übrigens nicht gut. Dafür äugt und vernimmt er hervorragend. Bewege dich also nicht, und verhalte dich ruhig."
    Teketit schloß den Rüsselmund. Die beiden Begriffe mußten etwas mit sehen und hören zu tun haben, dachte er.
    Er spähte mit einem Schwingenauge durch das Blattwerk hindurch. Der Bodensitz lag auf einer kuppelartigen Anhöhe und erlaubte einen guten Blick

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