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1544 - Roulette der Auserwählten

Titel: 1544 - Roulette der Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinunter auf den Windbruch. Dort war das vierbeinige Tier als Köder postiert worden.
    Es schrie und jammerte fürchterlich, doch das störte den Riesen nicht. Im Gegenteil, er nickte zufrieden.
    Zwanks waren die größten und gefährlichsten Raubechsen des Planeten. Viel zu viele Reiche und Mächtige aus allen Teilen der Galaxis waren schon gekommen, um sie zu jagen.
    Sie hatten es mit zeitgemäßen Energiewaffen getan und erst nach dem Schuß festgestellt, daß sie die begehrten Panzerhäute derartig zerstört hatten, daß sie als Trophäen kaum noch brauchbar waren.
    Niemand war auf die Idee gekommen, sich nach Jagdwaffen umzusehen, mit denen man solche Zerstörungen verhindern konnte.
    Skrabin war in der Hinsicht intelligenter gewesen. Wenn er die begehrten Saurierhäute verkaufen wollte, so mußten sie makellos sein.
    Er hatte sich daher an den bekanntesten Sammler und Experten für historische Waffen im Bereich der Milchstraße gewandt, den reichen und mächtigen Springerpatriarchen Kanur Ben Iban-Mestroch.
    Er war ein fanatischer Sammler mit einer fast krankhaften Gier nach allem, was jemals von den intelligenten Völkern der Galaxis waffentechnisch erschaffen worden war.
    Ihm hatte der Naat seine jagdlichen Nöte geschildert. Iban-Mestroch hatte lange gezögert, bis er sich schließlich entschlossen hatte, dem auf Xamandor angesehenen Großwildjäger etwas auszuhändigen, was auf der Urwelt sicherlich einmalig war.
    Wie immer, wenn der Naat auf ein Opfer lauerte, besann er sich auf die Großmut seines Gönners, die allerdings nicht ganz uneigennützig gewesen war.
    Kanur Ben Iban-Mestroch hatte den Naat beauftragt, einen der bereits sehr selten gewordenen Zwanks zu erlegen, ehe man sie unter Artenschutz stellte.
    Die Tentra-Blues, die auf Xamandor offiziell das Sagen hatten, liebäugelten mit dem Gedanken - allerdings nicht aus eigenem Entschluß.
    Der Terraner Perry Rhodan war an sie herangetreten und hatte ein sofortiges Verbot über den Abschuß der letzten dieser prachtvollen Giganten verlangt.
    Es entsprach Iban-Mestrochs Charakter, gerade deswegen nach einem Zwank zu verlangen. Er wollte ihn in voller Größe präparieren lassen und ihn am Eingang jenes riesigen Gebäudekomplexes aufstellen, in dem er seine Waffensammlung untergebracht hatte. Die Panzerhaut sollte so gut wie unbeschädigt bleiben.
    Auch daran mußte der Naat in diesen Augenblicken denken. Ein Brummlaut des Unwillens ließ den Venno zusammenzucken. Als er merkte, daß der Ärger nicht ihm galt, zog er sich vorsichtig an den äußersten Rand der Bodengrube zurück.
    Skrabin erinnerte sich an des Patriarchen Forderung. „Nicht mehr als eine winzige Beschädigung auf nur einer Seite, hast du verstanden?" hatte er verlangt. „Sonst kannst du deine Belohnung in einem Sumpfloch suchen."
    Eine der hochfliegenden Mikrosonden meldete sich mit einem Kurzimpuls. Das Urgeschöpf war jenseits des Savannenstreifens ausgemacht worden. Es hatte mit seinem feinen Gehör die Klagelaute der Massbit vernommen und reagierte darauf.
    Skrabins Gebrummel verstummte sofort. Ganz behutsam griff er nach dem Gerät, das ihm der Patriarch ausgehändigt hatte.
    Es war eine historische, ungemein seltene Waffe, die ausschließlich für die Jagd auf wehrhafte, stark gepanzerte Urgeschöpfe von riesiger Körpermasse konstruiert worden war.
    Eigentlich, so dachte der Naat, war es nur ein langes Rohr mit Abgasbohrungen, einem versetzt angebrachten Anschlagschaft, einem weiter vorn liegenden Griffstück für die Führungshand und einem breiten Magazin, in dem fünf Raketengeschosse Platz fanden.
    Beim Anschlag ragte das hintere Ende des Rohrs über die rechte Schulter hinweg, um den Schützen vor dem heißen Gasstrahl des davonrasenden Projektils zu schützen.
    Im hinteren Drittel der Abschußeinheit war ein separat geführter Druckkolben eingebaut, der von einem Teil der Abgase bewegt wurde und seinerseits über ein ausgeklügeltes Gestänge das axiale, in sich rotierende Doppelwand-Verschlußstück bewegte.
    Wenn es sich drehte, gab es die Magazinzuführung frei, faßte ein durch einfache Federkraft angehobenes Geschoß und verriegelte es im Patronenlager. Dort konnte es elektrisch gezündet werden.
    Eigentlich war es eine simple Konstruktion. Wirklich moderne, zeitgemäße Errungenschaften waren lediglich in der Zielvorrichtung und der syntronisch gesteuerten Zündzeitpunkt-Automatik verankert worden.
    Sie war, wie Iban-Mestroch gemeint hatte, idiotensicher ausgelegt

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