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1571 - Der fliegende Tod

1571 - Der fliegende Tod

Titel: 1571 - Der fliegende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit leiser Stimme: »Damit ist aber ihre Vergangenheit nicht gelöscht worden.«
    Frank Herzog schüttelte den Kopf. »Was meinen Sie denn damit? Das soll doch nicht rassistisch sein?«
    »Überhaupt nicht. Wir möchten uns nur auf eine gewisse Spur begeben.«
    »Einen derartigen Vogel hat meine Frau noch nie im Leben gesehen. Davon hätte sie mir erzählt.«
    »Vielleicht war er bisher auch nicht wichtig.«
    Der Grafiker schüttelte den Kopf. »Nein, hören Sie damit auf. Ich will nicht, dass Fatima in diesen Fall hineingezogen wird. Das ist nicht nötig. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie eine Verbindung zu einem derartigen Ungeheuer hat. Weder seelisch noch körperlich.«
    »Kann man das so einfach behaupten?«, fragte Dagmar leise.
    »Und ob man das kann!« Seine Stimme war hart geworden. Auch seine Haltung zeigte Abwehr.
    »Sie wissen, dass die Ägypter ein Volk mit einer sehr langen Tradition sind«, sagte Dagmar. »Ich brauche Ihnen da nichts zu erzählen, das wissen Sie selbst besser als ich.«
    »Ganz bestimmt, Dagmar.«
    »Dann wissen Sie auch über die ägyptischen Mythen Bescheid. Die Geschichten über Pharaonen, Hohepriester, Zauberer, Magier, Astrologen und Astronomen. Über Götter und Halbgötter und über die großen Erfindungen, die wir von den Ägyptern kennen. Vieles ist aufgeklärt, aber einiges liegt noch im Dunkeln.«
    »Ja, das weiß ich. Da drehen die Menschen dann diese Gruselfilme von lebenden Mumien, von untoten Soldaten…«, er winkte ab. »Ach, was weiß ich noch alles.«
    »Stimmt.«
    »Aber daran kann man doch nicht glauben, Dagmar.«
    Die Angesprochene wiegte den Kopf. »Es gibt eine Lücke in der ganzen Geschichte«, sagte sie. »Nicht alles kann man als Hirngespinste abtun. Manches, was sich so unglaublich anhört und was man sich so erzählt, ist wahr.«
    Frank Herzog runzelte die Stirn. »Lebende Mumien?«
    »Sind auch schon vorgekommen.«
    Es sah aus, als wollte Frank Herzog lachen. Er ließ es jedoch bleiben und schüttelte nur den Kopf. »Es tut mir leid, aber das kann ich nicht nachvollziehen. So etwas gehört für mich ins Reich der Fantasie. Und dort bleibt es auch.«
    »Wie der Vogel?«, fragte Harry.
    »Ja…« Er brachte kein zweites Wort heraus und erbleichte.
    »Genau das ist es«, sagte Harry. »Hätten wir Ihnen etwas von diesem Vogel erzählt, Sie hätten es nicht geglaubt. Aber wir haben Ihnen geglaubt. Sie haben ihn mit eigenen Augen gesehen, er hat sie sogar gepackt und mit seinen starken Kräften in die Höhe gehoben. Da hatten Sie keine Chance. Um es brutal zu sagen: Er hätte sie mit einigen Schnabelhieben töten können.«
    Jedes Wort war bei Frank Herzog wie ein Schlag ins Gesicht gewesen.
    Er saß da und konnte keine Gegenargumente mehr finden.
    Harry trank sein Glas leer, und Dagmar nippte an ihrem Wasser. Beide ließen den Grafiker in Ruhe, der so wirkte, als würde er immer mehr verzweifeln. Er fuhr durch sein dunkles Haar, das er recht lang hatte wachsen lassen. Das schmale Gesicht mit den tief in den Höhlen liegenden Augen zeigte einen schmerzlichen Ausdruck. Für ihn schien seine ganze Welt zusammenzubrechen.
    »Ich kann es nicht begreifen«, gab er schließlich zu und schüttelte den Kopf. »Das ist einfach zu viel für mich. Dafür habe ich kein Verständnis mehr.«
    »Das können wir verstehen«, sagte Dagmar, »aber glauben Sie uns. Es gibt eine Welt hinter dieser sichtbaren. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sie aussieht. Zeiten fließen ineinander, Ströme und Strömungen von Menschen, die mal gelebt haben und etwas hinterließen. Und es geschieht nichts ohne Grund. Auch nicht in den für uns nicht sichtbaren Welten. Die alte Zeit ist nicht tot. Sie ist nur verschwunden und eingegangen in den ewigen Kreislauf, aber auch dort kann es Lücken geben, und dann kehrt sie zurück.«
    Frank Herzog hatte Dagmar angeschaut, als wäre er durch sie hypnotisiert worden. Es sah so aus, als wollte er etwas sagen, aber er bekam den Mund nicht auf. Schließlich schaffte er es doch noch, eine Antwort zu geben.
    »An so etwas habe ich nie gedacht.«
    Dagmar lächelte. »Das ist auch verständlich. Kein normaler Mensch würde so etwas glauben.«
    »Und doch sind wir damit konfrontiert worden.«
    »Ja.«
    »Und womit genau, Dagmar? Sie kennen sich doch damit aus, wie ich jetzt erfahren habe. Mit Fatima habe ich nie über die Vergangenheit ihres Landes gesprochen, aber wenn ich jetzt näher darüber nachdenke, dann hat dies schon was für sich.«
    »Es

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