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1582 - Das Kimalog

Titel: 1582 - Das Kimalog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bemühen waren, Welten mit wirtschaftlichem Notstand zu sanieren, blieben bei diesem Verteilerschema nach dem Gießkannenprinzip trotzdem einige Welten auf dem trockenen. Zu diesen gehörten die genannten vier Sonnensysteme.
    Die Friedensstifter hatten ihre Chance geschickt genutzt und die unzufriedenen Arkoniden auf ihre Seite gebracht. Cebu Jandavari hätte dann nur noch die Früchte dieser Saat zu ernten brauchen. Aber Atlan hatte ihr durch den Aufmarsch seiner Flotte einen Strich durch die Rechnung gemacht.
    Ein kriegerischer Konflikt schien unabwendbar, zumal Paylaczer es auf eine Auseinandersetzung anlegte. Da hatte sich Roi Danton als Vermittler angeboten und sich mit Atlan auf einem verlassenen Raumfort getroffen.
    Dies natürlich nicht aus dem angegebenen Grund, den Arkoniden zum Einlenken zu bewegen, sondern vor allem, um ihm die neuesten Informationen zukommen zu lassen und sich mit ihm abzusprechen.
    Drei Hauri aus der von Lepso stammenden Mannschaft der MONTEGO BAY hatten jedoch herausbekommen, daß Roi mit Atlan zu paktieren gedenke, und Paylaczer einen Tip gegeben hatten.
    Um ein Haar wäre Roi Dantons doppeltes Spiel aufgedeckt worden. Aber im letzten Augenblick konnte den drei Hauri das Handwerk gelegt werden und Rois Tarnung gewahrt bleiben. Paylaczer aber, die ihn des Verrats an der Friedensstifterin überführen zu können hoffte, um Cebu Jandavaris alleinige Gunst zu besitzen, schäumte vor Wut, weil ihr das nicht gelungen war.
    Roi hatte sich damit eine Todfeindin gemacht.
    Er nahm die Einladung, den Flug in die Eastside auf der LETICRON mitzumachen, dennoch an.
    Es war der Versuch, die Überschwere zu testen und ihre Absichten herauszufinden.
    In gewisser Weise war es auch eine Mutprobe.
    Beim Anblick der vier riesenhaften Gestalten brach Paylaczer in schallendes Gelächter aus. Sie schnippte mit dem Finger. Daraufhin hoben ihre beiden Leibwächter die Paralysatoren und streckten die vier Ertruser nieder.
    Roi Danton war mehr verdutzt als erschrocken darüber, daß die Überschwere seine Eskorte so kompromißlos ausschaltete. Er blickte auf die vier hingestreckten mächtigen Leiber und sah dann Paylaczer an. „Ist das dein Willkommensgruß für ein Versöhnungsgespräch?" fragte er. Er trug einen rotschillernden SERUN mit verschiedenen modisch wirkenden Accessoires, die jedoch allesamt durch die eingebaute Mikrotechnik auch praktische Funktionen besaßen. Der Schutzanzug stammte noch aus den Beständen der Freihändler von Phönix, war jedoch technisch auf den neuesten Stand gebracht worden. Gegen Paylaczers wie eine Festung bestückten SERUN mutete Rois jedoch geradezu filigran und verspielt an; welcher Anschein durchaus bezweckt war. „Jetzt sind wir wenigstens ungestört", erwiderte die Überschwere. „Wenn du eine Erklärung für meine Maßnahme suchst, dann sage ich dir, daß ich einfach nicht willens bin, diese ungehobelten Freßsäcke zu füttern. Ertruser stinken! Ich kann ihren Geruch nicht ertragen. Und was das angebliche Versöhnungsgespräch betrifft, so fürchte ich, hast du etwas mißverstanden."
    Die Überschwere machte eine Pause und fixierte ihn mit eiskaltem Blick. Roi spannte sich an. Er redete sich ein, daß Paylaczer es nicht wagen würde, ihn in unmittelbarer Nähe von Cebu Jandavari, quasi vor ihren Augen, zu eliminieren, aber die aus dem Wissen über die Aggressivität und Unberechenbarkeit der Überschweren geborenen Zweifel übertrumpften unter den Blicken ihrer schwarzen Glubschaugen das Argument der Vernunft.
    Nach einer Weile fuhr die Überschwere fort: „Ich habe dich lediglich eingeladen, um ein klärendes Gespräch mit dir zu führen. Ich habe dich durchschaut.
    Ich weiß, daß du ein Verräter bist, auch wenn ich es nicht beweisen kann. Du sollst erfahren, wie du bei mir dran bist und was dich erwartet. Komm, die Tafel ist gedeckt."
    Paylaczer ging voran. Sie passierten zwei von Überschweren in Kampfanzügen bewachte Schotte und fuhren dann mit dem Antigravlift zur Messe hoch. Paylaczer sprach kein Wort. Ihren über 1,60 Meter breiten Rücken vor sich, fragte sich Roi, was sie für ein Spiel trieb. Die feine Klinge war ihm fremd an ihr, aber vielleicht hatte sie auch nur vor, ihn zu provozieren und sich von ihm in Rage steigern zu lassen, um ihn dann in dem unausbleiblichen Wutanfall zu töten.
    Die Überschwere trug einen neuen SERUN, den Roi noch nicht an ihr gesehen hatte; sie war überaus auf Hygiene bedacht und wechselte die Schutzanzüge wie andere

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