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1582 - Das Kimalog

Titel: 1582 - Das Kimalog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zähne zog, um so die Speisereste aus den Lücken zu entfernen. „Ich kreide dir diese Unhöflichkeit nicht an."
    „Ich würde es vorziehen, bei meinem Freifahrernamen genannt zu werden", erwiderte Roi. „Du bist und bleibst ein Rhodan, egal welchen Namen du dir gibst", erklärte sie bestimmt. „Du bist der Sohn deines Vaters - ein aufrechter, loyaler Terraner und Spion für dein Volk. Das weiß ich so sicher, wie ich vier Söhne geboren habe."
    „Du leidest an Verfolgungswahn, Paylaczer", sagte er trocken. Er sah sie mit leicht gesenktem Kopf an und hob eine Augenbraue. „Oder bist du nur eifersüchtig?"
    Paylaczer begann unter einem leichten Zornesbeben zu zittern, beruhigte sich aber sofort wieder.
    Sie verzog ihren wulstigen Mund zu einem breiten Grinsen, so daß die Narben ihres Gesichts sich zu seltsamen Mustern verzerrten; das ließ sie wie der personifizierte Schrecken aussehen.
    Sie sagte gepreßt: „Ich möchte nur nicht, daß jemand die Friedensstifterin auf so schändliche Weise hintergeht, wie du es tust."
    Roi schüttelte mitleidig den Kopf. „Das ist für dich zu einer fixen Idee geworden. Ich empfinde nur Bedauern für dich, Paylaczer."
    „Bedauere lieber dich!" entgegnete die Überschwere erregt. „Denn ich werde dich töten. Nicht jetzt, nicht morgen, aber in nicht allzu ferner Zukunft. Gib dir nur die geringste Blöße, dann habe ich dich."
    Roi breitete die Arme in einer Unschuldsgeste aus. „Wie sollte ich eine Friedensstifterin hintergehen können? Gebrauche doch deinen Verstand, Paylaczer. Cebu Jandavari hat ein untrügliches Kima. Selbst wenn ich etwas gegen sie im Schilde führte, hätte sie mich mit ihren Fähigkeiten inzwischen längst befriedet und umgedreht. Ich kann gar nicht anders, als ihr treu ergeben zu sein," Paylaczer machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich weiß, was ich weiß. Bei jedem anderen würde ich dieses Argument gelten lassen, aber nicht bei dir. Du wirst es irgendwie gedreht haben, dich dem Einfluß der Friedensstifterin zu entziehen. Das Wie kümmert mich nicht. Das Warum ist mir klar. Du hast selbst zugegeben, daß du scharf auf ihren Zellaktivator bist. Aber da stehe ich davor!"
    „Ich habe lediglich gestanden, daß ich bei einer neuerlichen Umverteilung der Zellaktivatoren bedacht werden möchte ...", begann Roi Danton, Paylaczer unterbrach ihn jedoch, indem sie ihre beiden Pranken auf den Tisch knallen ließ. „Das ist alles Geschwätz", sagte sie. „Ich will nicht um die Sache herumreden. Nochmals, ich weiß, was du vorhast, und werde es zu verhindern wissen. Ich werde Cebu Jandavari zu beschützen wissen. Ich liebe und verehre sie."
    Dieses Eingeständnis, mit ungewöhnlich sanfter Stimme vorgetragen, verblüffte Roi.
    Paylaczer fuhr fort: „Ich bin nicht gekauft worden. Ich diene Cebu Jandavari, weil ich daran glaube, daß die Linguiden ein von ES auserwähltes Volk sind und die Friedensstifter die neuen Herren in der Milchstraße sein sollen.
    Dafür, um den Friedensstiftern zu ihrem Recht zu verhelfen und dieses zu sichern, setzte ich mich ein. Die Galaxis bedarf einer neuen Ordnung. Um diese zu sichern, kämpfe ich für die Sache der Friedensstifter. Nichts sonst ist mir heilig. Und um Störfaktoren wie dich nicht erst zum Zuge kommen zu lassen, bin ich sogar bereit, mich selbst zu opfern."
    Es klang ehrlich, und Roi glaubte der Überschweren jedes Wort. Sie würde nicht davor zurückschrecken, ihn auf der Stelle zu töten, wenn sie keinen anderen Ausweg sähe, Cebu Jandavari vor Schaden zu bewahren. Aber zu seinem Glück sah Paylaczer im Moment noch andere Möglichkeiten, ohne mit der Friedensstifterin in Konflikt zu geraten. Es war so etwas wie eine Lebensversicherung für ihn, daß Cebu Jandavari an ihn glaubte.
    Er mußte darauf achten, daß sich an dieser Einstellung nichts änderte, denn sonst war er ein toter Mann.
    Roi überlegte sich, ob er das Thema weiter anheizen sollte. Aber es war wohl besser, die Überschwere nicht über Gebühr zu reizen. Er erhob sich. „Wenn du mir sonst nichts mehr zu sagen hast, dann kehre ich wohl besser auf mein Schiff zurück", erklärte er. „Dafür ist es zu spät, Michael Rhodan. Wir befinden uns bereits im Überlichtflug. Du wirst so lange mein Gast sein müssen, bis wir in der Eastside sind. Da wir es nicht sonderlich eilig haben, hast du reichlich Zeit, über die Todesart nachzudenken, die ich dir zugedacht habe. Eines kann ich dir aber jetzt schon verraten: Es wird ein langsamer Tod sein,

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