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1600 - Wenn die Sterne erlöschen

Titel: 1600 - Wenn die Sterne erlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf andere Konstanten, wie die Gravitation und die Strangeness, auswirken. Und daß sich die Lichtgeschwindigkeit gesenkt hatte, bewies das kurze scheinbare Erlöschen im Normalbereich.
    Poul setzte sich über Hyperkom sofort mit der Erde in Verbindung. Aber dort wußte man längst schon Bescheid.
    Das so unscheinbare Hyperflackern hatte auf Terra das Chaos ausgelöst. Der kurze Aussetzer hatte sämtlichen Hyperbetrieb zusammenbrechen lassen, die Folgen waren katastrophal.
    Poul machte sich die Mühe, auch die Planeten des Sonnensystems elektromagnetisch zu vermessen. Er begann mit Terra, weil Merkur hinter der Sonne stand und der blaue Planet dem Sonnensatelliten am nächsten stand.
    Dasselbe wiederholte sich auch mit Venus und Mars. Weiter hinaus ins Sonnensystem mochte Poul Verhuus aber nicht mehr greifen. Er hatte nicht die Geduld zu warten, bis ihn das Licht von Jupiter und der anderen äußeren Planeten erreichte.
    Er flog zur Erde, von wo er Meldungen wie aus einer Horrorshow empfing. Meldungen über unzählige Transmitterunfälle, über Gleiterunfälle und über andere abgestürzte Luftfahrzeuge, von unglaublichem Fehlverhalten modernster Roboter - und sogar von Fehlentscheidungen der lunaren Supersyntronik NATHAN.
    Und all das war lediglich darauf zurückzuführen, daß das Medium Hyperraum für ein paar kurze Augenblicke aufgehört hatte zu funktionieren.
     
    *
     
    Reginald Bull und Julian Tifflor standen, obwohl nur unbeteiligte Zuschauer, unter viel größerer Anspannung als Myles Kantor und seine Wissenschaftler.
    Bull betrachtete alles, was mit den Arachnoiden zusammenhing, als persönliche Angelegenheit, auch jetzt noch, wo er vernünftigen Abstand gewonnen hatte. Selbst der bevorstehende Test war für ihn ein Zugriff auf die Lebenssphäre der Arachnoiden. Dabei ging es doch nur darum zu versuchen, eine der Anlagen aus Ultimos Raumschiff zu einer Reaktion zu zwingen. „Man könnte dieses Ding provisorisch als Hyperfrequenzwandler bezeichnen, aber vermutlich finden wir noch hundert Bezeichnungen, die treffender sind", erklärte Myles Kantor und deutete auf die flache magentafarbene Platte, die sie unter dem Schiffsboden entdeckt hatten. Die kreisrunde Platte, nicht viel dicker als eine Schreibfolie, hatte einen Durchmesser von viereinhalb Metern. Daß sie irgendwie an eine Schnecke erinnerte, war ausschließlich auf die funkelnden Elemente der Schaltkreise zurückzuführen, die sich spiralförmig vom Zentrum zur Peripherie des Kreises wanden. „Diese Kristalle sind fünfdimensionale Schwingquarze von der Art des Howalgoniums", führte Myles Kantor weiter aus. „Nur haben sie eine ungleich höhere Schwingfolge und Dichte. Wenn man das Howalgonium auf einer Skala der hyperenergetischen Elemente einordnen wollte, dann stünde es an deren Anfang. Dieser Schwingquarz dagegen am Ende dieser Skala. Das Gewichtsverhältnis beträgt eins zu dreißig. Der Unterschied in den Leistungsmerkmalen ist wohl aber noch viel höher zu bemessen. Eine der Aufgaben dieses n-Exagoniums bestand vermutlich darin, die einfließenden Hyperenergien zu filtern und auch so umzuwandeln, daß sie von den Geräten verarbeitet werden konnten."
    „Und was für einen Test hast du vor?" fragte Bull, um den wissenschaftlichen Vortrag abzukürzen. „Wir blasen Hyperenergie in den Wandler und warten ab, was passiert", sagte Myles Kantor lakonisch. „Wenn alles nach Wunsch läuft, kommt auf diese Weise jene Hyperenergie heraus, der sich die Arachnoiden bedient haben. Aber erhofft euch nicht zuviel. Wir können nicht erwarten, daß wir auf Anhieb Erfolg haben. Wir müssen vorsichtig beginnen."
    „Das hoffe ich", sagte Julian Tifflor, der sich trotz der vielen Sicherheitseinrichtungen in der Beobachtungskanzel über dem arachnoiden Raumschiff nicht recht wohl in seiner Haut fühlte.
    Es war kurz nach 22 Uhr, als Myles Kantor den Technikern das Zeichen für den Beginn des Tests gab. Die Hyperenergien begannen zu fließen, aber der arachnoide Frequenzwandler zeigte keine Wirkung. Die Energiezufuhr wurde langsam aber kontinuierlich erhöht. Die leitenden Schwingquarze blieben dennoch stumpf; zwar spiegelte sich das Licht in ihren Facetten, aber die dachten nicht daran, von innen heraus zu strahlen. Die zuströmenden Hyperenergien schienen ins Nichts zu fließen. „Energiezufuhr weiter erhöhen!" befahl Myles Kantor.
    Das war um 22 Uhr 16.
    Die Energiezufuhr wurde weiter erhöht. Aber die Platte mit den schneckenförmigen Schaltelementen

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