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1608 - Ennox an Bord

Titel: 1608 - Ennox an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragenden Blick zu. „Was sagen sie in der Zentrale?"
    „Ja", schaltete sich die Ennox ein. „Was sagen sie da? Ich möchte es auch wissen."
    „Ich bringe dich um!" schrie der Mann mit der Waffe. „Ein Wort noch, und ich tue es wirklich!"
    „Mußt du dann nicht erst den Strahler umschalten? Oder willst du es mit den Händen tun?"
    Der Arkonide begann zu zittern. Er konzentrierte sich auf den Lähmschuß. Dadurch reagierte er nicht schnell genug auf den Stopp des Lifts im Unterdeck, und Ariane rief schnell: „Aufwärts, Syntron!"
    Als der Schuß fiel, war die Ennox verschwunden. Nur noch ihr Kichern wurde vom Lift mit in die Höhe getragen.
     
    *
     
    Fünf Stunden nach Atlans Ankunft auf der ATLANTIS war es nicht gelungen, auch nur einen der vier herumspukenden Ennox zu fangen. Entweder sie verschwanden einfach rechtzeitig, bevor man auf sie schießen konnte, oder der wie eine zweite Haut an ihnen liegende Schutzschirm machte jeden Paralysebeschuß sinnlos. Es war aber nicht so, daß die Ennox alle paar Minuten irgendwo materialisierten, Verzweiflung verbreiteten und dann wieder fortsprangen. Keiner von ihnen hatte wohl öfter als vier-, höchstens fünfmal von seiner Fähigkeit der teleportationsähnlichen Fortbewegung Gebrauch gemacht. Ansonsten tauchten sie lautlos auf und verschwanden wieder, flink wie die sprichwörtlichen Wiesel. Und zwischen ihren Auftritten mußten sie sich versteckt halten oder in gerade nicht besetzten Abteilungen des Schiffes umherspionieren.
    Es gab nichts, was sie nicht wissen wollten, und dies betraf nicht nur technische Dinge. Alles interessierte sie, von den Eßgewohnheiten der Arkoniden bis hin zu Fragen der Verdauung, der Hygiene, ja sogar der Fortpflanzung.
    Ein Ertruser, der beim Betrachten gewisser Hologramme in seiner Kabine Besuch bekommen hatte, wurde von „seinem" Ennox gefragt: „Das macht dich wohl an, was? Würdest du das auch so machen? Wozu ist das überhaupt gut, was die da tun?"
    Der Ertruser hatte das nicht so berichtet, aber andere Meldungen über Ennox-Heimsuchungen trafen immer noch in der Zentrale ein.
    Atlan hatte sich in seine Gemächer zurückgezogen, um in Ruhe nachzudenken. Wenigstens hoffte er, das tun zu können. Insgeheim rechnete er damit, bald Besuch zu bekommen, und er behielt recht. „Ich finde, wir sollten jetzt mal vernünftig miteinander reden, Oberalbino. Ich bin gekommen, um zu vergeben und Frieden zu schließen."
    Philip saß wie hingezaubert vor dem Arkoniden. Er war einfach da und hielt sich nicht mit Begrüßungsfloskeln oder Erklärungen für sein plötzliches Untertauchen auf.
    Atlan seinerseits verlor keine Zeit, indem er eine Überraschung vorgespielt hätte. Er nickte nur und war vollkommen ruhig. Auf keinen Fall wollte er sich von Philip provozieren lassen. Es war an der Zeit, selbst in die Offensive zu gehen. „Fein", sagte er langsam. „Schließen wir Frieden, das ist auch mein Wunsch. Ich wußte allerdings nicht, daß wir bisher Krieg hatten."
    Er winkte einem Servo und orderte für Philip und sich ein Getränk. Der Ennox schielte mißtrauisch nach dem Roboter, der kurz darauf mit zwei Gläsern einer grünschimmernden Flüssigkeit zurückgeschwebt kam. „Was für ein Zeug ist das?" wollte er wissen. „Wenn du mich betrunken machen willst, dann kannst du dir das gleich wieder abschminken, Häuptling."
    „Was hätte ich von einem betrunkenen Kurier, Philip?"
    „Aha."
    Atlan nickte. „Natürlich, Philip. Ich möchte, daß du weiter für uns arbeitest und Nachrichten von mir in die Tote Zone und zur ODIN bringst. Vorher muß der Spuk auf der ATLANTIS aufhören. Ich nehme doch an, daß du nicht unschuldig daran bist, daß die anderen Ennox meine Leute zur Verzweiflung bringen."
    „Daran ist nur dein Freund schuld, der Schläger."
    Atlan runzelte die Stirn. Er hatte so etwas geahnt. „Kassian ist kein Schläger, Philip. Mir an seiner Stelle wäre wahrscheinlich genauso die Hand ausgerutscht. Er ist deshalb nicht dein Feind."
    Der Ennox machte laut „Phhh!" und streckte eine geballte Hand in die Höhe. „Er hat mich geschlagen und soll sich entschuldigen. Das ist das mindeste. Dann werde ich mir überlegen, ob ich Ariane, Paul und Pedro bitte, ihre Neugier zu zügeln und sich wieder in euren Dienst zu stellen. Aber eines kannst du vergessen."
    „Was?" fragte Atlan, während er sich Kassians Reaktion auf die Bitte vorstellte, sich bei Philip zu entschuldigen. „Daß ich je wieder die ODIN betrete. Mit diesem schrägen

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