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1620 - Vorleser des Teufels

1620 - Vorleser des Teufels

Titel: 1620 - Vorleser des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einziges Wort.
    Allmählich spürte Rita sich wieder. Auf ihrem nackten Körper lag noch immer der Schweißfilm. Nun war er verbunden mit einem kalten Schauer.
    Jetzt konnte sie wieder atmen. Zumindest merkte sie, dass sie es tat und noch lebte.
    Es fiel ihr nicht leicht, die Arme zu heben und mit den Handflächen über ihre Wangen zu streichen. Das musste sie einfach tun. Sie wollte irgendwie den Beweis haben, dass sie noch lebte, das registrierte auch der Vorleser.
    Er nickte ihr zu und fragte dabei: »Geht es dir gut?«
    »Ja«, antwortete sie mit schwacher Stimme. Ihre Schultern zuckten. »Es war so anders, so einmalig und auch wunderbar. Nicht so wie sonst bei deinen Lesungen.«
    »Sehr gut finde ich das. Du hast es also gemerkt, obwohl du nichts verstanden hast.«
    Ritas Lippen zuckten, als sie lächelte. Dann erst konnte sie sprechen.
    »Es war so anders, noch wunderbarer. Ich - ich - kann es nicht beschreiben.« Sie hob die Schultern.
    »Ja, es war eine andere Welt, die nur wenige Menschen kennen. Du aber hast sie erlebt, und das ist wirklich etwas Besonderes. Du bist die Erste, Rita.«
    »Ach ja?« Nach dieser Bemerkung schaute sie in seine Augen, die einen so anderen Glanz angenommen hatten. Er war für sie nicht zu beschreiben. Er schien aus einer anderen Welt zu kommen, aus einer, die jenseits der sichtbaren und normalen lag.
    Plötzlich fröstelte sie. Den Grund sah sie in diesem anderen Blick, den sie so noch nie erlebt hatte. Irgendetwas hatte sich bei Karu verändert.
    Plötzlich wurde sie von Schauern der Furcht erfasst, aber sie riss sich zusammen, um sich nichts anmerken zu lassen. Durch ihren Kopf rasten viele Gedanken. Es war etwas, das sie nicht stoppen konnte. Plötzlich fragte sie sich, weshalb sie hier nackt hatte liegen müssen. Sie hätte ihm auch bekleidet zuhören können, aber nein, er hatte verlangt, dass sie nackt war.
    Würde noch etwas folgen? Und wenn ja, was?
    Es war nicht möglich, dass sich Rita selbst eine Antwort gab, deshalb wandte sie sich an Karu, und sie musste sich überwinden, um überhaupt etwas sagen zu können.
    »War es das? Oder wirst du noch etwas lesen?«
    Rita fühlte sich überfordert. Sie wusste nicht, was sie mit dieser Antwort anfangen sollte. Er war es, der die Trümpfe in den Händen hielt. Sie befand sich nur in der zweiten Reihe. Aber er hatte die Frage nicht direkt verneint, und das ließ Misstrauen in ihr aufkeimen.
    Er klappte das Buch zu. »Das war es im Prinzip.«
    »Was - was - folgt denn noch?«
    Rita erhielt eine Antwort. Sie musste allerdings zugeben, dass diese sie irritierte, denn der Vorleser hob seine rechte Hand und streckte den Zeigefinger in die Höhe, den er gegen die Lippen legte.
    Die Frau verstand die Geste. Nur wusste sie nicht, was sie bedeutete.
    Deshalb hob sie die Schultern.
    Karu löste seinen Finger von den Lippen und flüsterte: »Hör genau zu, Rita.«
    »Wem? Dir…?«
    »Konzentriere dich.«
    Sie schluckte. Sie wollte weiterhin fragen, brachte es aber nicht fertig, weil sie Angst davor hatte, das Falsche zu tun. So blieb ihr nichts anderes übrig, als sich an die Regel zu halten, denn nie würde sie gegen ihn aufbegehren. Sie gab sich selbst gegenüber zu, dass er eine nicht geringe Macht über sie gewonnen hatte. Und so lauschte sie.
    So starr wie eine Eisfigur saß sie auf dem Bett, obwohl ihr innerlich heiß war. Nicht mal ihre Augen bewegten sich, nur das Gehör war angespannt.
    Urplötzlich zuckte sie zusammen.
    Ja, sie hatte etwas gehört. Nur war das Geräusch weder von ihr noch von Karu gekommen.
    Es musste von außerhalb des Zimmers gekommen sein, aber nicht von dort, wo sich die Tür befand, sondern aus den Wänden. Allerdings war dort nichts zu sehen. Da gab es nichts, was an ihnen gekratzt hätte, und doch war das Geräusch vorhanden.
    Jetzt hatte sie es auch identifiziert.
    Es war ein Kratzen. Als wäre jemand in der Wand eingeschlossen, der nun versuchte, sein Gefängnis zu verlassen. Das konnte nicht sein. Es gab keine hölzernen Leisten, hinter denen sich irgendwelche Kleintiere verstecken konnten.
    Das Geräusch, das sie zunächst als normal empfunden hatte, wurde ihr plötzlich unheimlich. Es sorgte dafür, dass Angst in ihr hochstieg.
    »Was - was - ist das?«, flüsterte sie mit einer ihr schon fremd vorkommenden Stimme.
    »Es sind meine Freunde.«
    Rita begriff nicht. Sie wollte sich überzeugen, ob sie auch alles richtig verstanden hatte.
    »Freunde?«
    »Ja, der Zauber hat sie hergeholt.«
    »Und - und

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