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1680 - Moira

Titel: 1680 - Moira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stand wie ein Monument auf seinen vier versteiften Beinen. Die vier Arme hatte er an den Chitinpanzer seines Körpers gelegt. Es war eine demonstrative militärische Haltung. Er fuhr ohne große Umschweife fort: „Ich trage hier keine Bitte vor, Nachor, das ist ein Ultimatum. Entweder du gehst diesen Weg mit den Clans, oder du mußt uns bekämpfen. Aber ich warne dich, falls du dich für die zweite Möglichkeit entscheidest: Verlasse dich nicht zu sehr auf die Unterstützung der Armadavölker. Unser Einfluß auf viele von ihnen ist sehr groß. Und noch etwas: Wir haben einen starken Verbündeten für unsere Sache gewonnen. Das wäre ein übermächtiger Gegner für dich und deine wenigen Getreuen."
    „Danke für die Warnung",' sagte Nachor eisig. „Aber ich denke, ich nehme den Kampf auf."
    „Das wirst du noch bitter bereuen", versprach der Krilaner. „Das Recht ist auf unserer Seite.
    Denn wir kämpfen dafür, daß der Loolandre wieder zu jenem Machtzentrum wird, das er als Armadaherz einmal war."
    Innerhalb der Endlosen Armada wußte man über die Riesengalaxis Behaynien nur das, was uralte Legenden erzählten. Demnach hatte das Sternenreich Nor-Gamaner seinen Zenit bereits vor Jahrmillionen - zu jener Zeit, als die Endlose Armada unter Ordobans Führung auf die Suche nach TRIICLE-9 ging - überschritten und war untergegangen. Die diesem Sternenreich angehörenden Völker waren in die Endlose Armada integriert.
    Als die 50.000 Raumschiffe der Cygriden diese Galaxis auf der Suche nach einer Heimat durchstreiften, mußten sie jedoch erkennen, daß sich im Laufe der Jahrmillionen hier neue Strukturen gebildet hatten. Die Spuren des Imperiums Nor-Gamaner waren längst verwischt.
    Nichts wies mehr auf die frühere Existenz der glorreichen Saddreykaren hin. Es war, als hätte es diese hochstehende Kultur in Behaynien nie gegeben.
    Neue, unbekannte Völker waren dem Urschlamm ihrer Welten entstiegen und hatten das All erobert. Sie hatten, zuerst in Isolation zueinander, die Sterne erobert und einander bekriegt und sich dann verbrüdert, wenn es ihnen nicht gelungen war, sich gegenseitig auszurotten.
    Auf diese Weise waren unzählige Sternenreiche entstanden, die in losen Bündnissen zusammenstanden oder sich wegen irgendwelcher Interessenkonflikte bekriegten - nur um sich irgendwann einander doch zu nähern.
    Es war ein ständiges Hinundherwogen der Kräfte; seit Jahrtausenden.
    Dies, so erkannte Jercygehl An wehmütig, war eigentlich der Grundstein für ein neues Nor-Gamaner in ferner Zukunft. Die Geschichte wiederholte sich hier auf eindrucksvolle Weise.
    Aber es war fraglich, ob jemals wieder so etwas wie der Loolandre erschaffen werden würde.
    Oder ob jemals ein neuer Ordoban geboren wurde. Oder ob der Ruf an diese Völker ergehen würde, einer so grandiosen kosmischen Aufgabe zu dienen wie der Bewachung eines Kosmonukleotids.
    In diesem Punkt würde sich die Geschichte garantiert nicht wiederholen. Aber Jercygehl An sah wie in einer Vision eine Variation des Geschichtsverlaufs, nämlich, daß mit dieser Entwicklung der Grundstock für neue Zugänge in die Endlose Armada gelegt werden konnte. Es war vielleicht gut, wenn ausgediente Völker wie die Cygriden abwanderten und Platz für neue Völker machten, die das Blut der Endlosen Armada auffrischten.
    Dies war jedoch nicht die Vision, die Dalingen Or hatte. Der junge Rebell, der bereits ohne Armadaflamme geboren worden war, sah zwar ein, daß die nach Behaynien strömenden Armadavölker in der Galaxis Fremdkörper waren. Nicht nur weil sie von den hier beheimateten Völkern als solche betrachtet und entsprechend angefeindet wurden, sondern vor allem auch deswegen, weil sie nicht an planetengebundenes Leben gewöhnt waren. Dies war ihr größtes Handikap: Sie konnten auf keiner Welt seßhaft werden. Or glaubte aber auch daran, daß es ihr verbrieftes Recht war, diese Galaxis, ihre eigentliche Urheimat, zurückzuerobern. „Wir haben ein doppeltes Erbe", versprach er voller Überzeugung. „Wir sollen die Wächter von TRIICLE-9 sein - und die Beherrscher von Behaynien.
    Das ist unsere Zukunft, An. So haben es die Clansköpfe verkündet. Die Endlose Armada wird das Machtinstrument von Neu-Nor-Gamaner sein."
    „Ich habe mir schon gedacht, daß solche Flausen nicht allein deinem jugendlichen Übermut entsprungen sein können", sagte Jercygehl An entsetzt.
    Das alternde Oberhaupt der Cygriden begann nun die Zusammenhänge besser zu begreifen.
    Ihm war klar, daß die

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