1680 - Moira
Ordobans."
Die Cygriden wurden von den Krilanern entwaffnet und zur Seite gedrängt. Nachor war Ninaus schutzlos ausgeliefert. „Bringen wir es hinter uns, mein Prinz", sagte Ninaus, hob die Waffe und drückte ab.
Mit einem Aufschrei warf sich Jercygehl An in die Schußbahn und stellte sich schützend vor Nachor. Er fing mit seinem Körper den tödlichen Strahlenschuß ab und sank mit verkohlter Brust zu Boden. Ninaus registrierte es achselzuckend und hob die Waffe erneut. - Aber er kam kein zweites Mal zum Feuern. Etwas Unsichtbares raste wie ein Panzer durch die Reihen seiner Leute und wirbelte sie durch die Luft. Das unsichtbare Etwas erreichte Ninaus, erfaßte ihn, schleuderte ihn durch die Luft und riß ihn dabei förmlich in Stücke.
Danach kehrte Stille in die Halle der Sterne ein. Über Ninaus' verstümmelten Überresten manifestierte sich ein Schemen: eine halbtransparente, humanoide Gestalt von beeindruckender Größe. Einzelheiten waren keine zu erkennen.
Nachor, der längst schon mit seinem Leben und der Zukunft der Endlosen Armada abgeschlossen hatte, sah dem Riesen furchtlos entgegen, als dieser sich der verkrümmt daliegenden und noch rauchenden Gestalt Jercygehl Ans zuwandte und vor ihr niederkniete.
Selbst im Knien überragte das Phantom Nachor noch um mehr als Haupteslänge. „Wie kann ich dir je für deine Hilfe danken, Fremder?" fragte Nachor. „Indem du mir gestattest, daß ich ein Andenken an diesen großen Cygriden an mich nehme.
Er ist würdig, in meine Galerie der Erinnerungen aufgenommen zu werden."
4.
Atlan „Ich nehme an, daß mir Moira ein kleines Nickerchen verordnet hat", sagte Atlan, als er die Augen aufschlug und sich allein mit Perry Rhodan in einem Raum wiederfand, der durch nebelartige Wälle begrenzt wurde.
Von Moira war nichts zu sehen. Auch Icho Tolot, die beiden Arcoana und die Zwillinge waren nicht bei den zwei Männern. „Du wirst rund zwanzig Stunden geschlafen haben", antwortete Rhodan mit einem Blick auf das Chronometer des SERUNS. Es war der 26. Januar 1208 NGZ, 11.35 Uhr. „Was ist inzwischen passiert?" wollte Atlan wissen. „Moira hat mich zuerst tief geschockt und mir danach einen eindrucksvollen Einblick in ihren Lebenslauf gewährt."
Der Terraner erzählte Atlan von dem Ilt-Kopf, den ihm Moira aus ihrer Trophäensammlung präsentiert hatte, und beschrieb sein Entsetzen, als er Gucky zu erkennen glaubte. Danach schilderte er dem Arkoniden Moiras Erlebnisse bei der Endlosen Armada, von wo sie den Kopf des toten Cygriden Jercygehl An mitgebracht hatte. „Zuerst einmal zu Gucky", kommentierte Atlan, der merkte, wie tief dieser Schock in Rhodan saß. „Mein Logiksektor sagt mir, daß es die Trophäe eines anderen Ilts gewesen sein muß.
Sieh es positiv, Perry: Moira hat dir den Beweis geliefert, daß irgendwo im Universum weitere Ilts leben. Vielleicht verrät Moira uns noch, wo. Gucky hat also die Chance, zu seinem Volk zurückzufinden."
„Wieso kannst du dir da so sicher sein, Arkonide?" fragte Rhodan zweifelnd. „Sicher ist bei Moira gar nichts", schränkte Atlan ein, bevor er fortfuhr: „Aber aus ihrer Handlungsweise geht hervor, daß sie über deine Beziehung zu Gucky bestens Bescheid weiß.
Mit der Präsentation des Ilt-Kopfes wollte sie dich lediglich erschrecken. So sieht es wenigstens mein Logiksektor."
„Ich hoffe, er behält recht", sagte Rhodan. Er wollte auf andere Gedanken kommen. Darum fragte er: „Und was hältst du von der Geschichte um die Endlose Armada?"
„Könnte wahr sein", antwortete Atlan. „Eine solche Entwicklung, daß die Armadavölker abtrünnig werden, war zwar nicht abzusehen, aber unter den gegebenen Umständen ist sie auch nicht unwahrscheinlich. Die Endlose Armada steht und fällt mit Ordobans Einfluß.
Allerdings scheint mir die Schilderung, wie Moira mit ihrer STYX unter den Armadabarbaren aufgeräumt hat, maßlos übertrieben zu sein. Ich denke, da hat sie etwas dick aufgetragen, um sich besser verkaufen zu können."
„Moira hat dieses Thema nicht wieder angeschnitten", sagte Rhodan. „Ich fürchte, sie will zuvor noch weitere Referenzen vorweisen."
„Um so besser. Je mehr wir über sie wissen, desto leichter können wir sie einschätzen und uns auf sie einstellen."
„Zeigt diese Geschichte nicht auch, daß in Moira ein guter Kern stecken muß?" fragte Rhodan. „Es gefällt ihr offenbar, sich schlechter zu machen, als sie ist. Immerhin hat sie für eine gute Sache gekämpft. Es erleichtert
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