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1688 - Joker Nummer Sieben

Titel: 1688 - Joker Nummer Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Medo-Schirm seufzend auf. „Keine Angst. Sie wird wieder. Unter Garantie."
    Kantor freute sich so, das zu hören, daß er seine letzte Beherrschung verlor und sich zitternd setzen mußte. Er wünschte sich, so etwas nie wieder zu erleben. Und das passiert einem Unsterblichen. - Nein, korrigierte er in Gedanken, einem, der erst unsterblich werden will. Ich stehe am Anfang.
    Die Nachricht vom Wanddurchbruch der Nummer Zwei erreichte Kantor, als er gerade eine Stunde geschlafen hatte. Eine explosive Situation - das begriff er wohl. Sehr viel mehr jedoch sorgte er sich um Kallia. Er würde Mimas verlassen, sobald er wieder von Nutzen wäre.
    Vielleicht, dachte er, wenn er das erstemal mit ihr gesprochen hatte.
    Vielleicht auch erst in einem Monat.
     
    2.
     
    20.000 Lichtjahre vom Solsystem Senkrecht zur Milchstraßenebene Leerraum Michael Rhodan steuerte die Space-Jet selbst, er war der einzige Passagier.
    Das Schiff wies die seit Jahrtausenden gängige Linsenform auf und durchmaß 35 Meter.
    Damit hatte er die Strecke von Olymp, seiner letzten Zwischenstation, bis hierher nonstop zurückgelegt. Mehr als 22.000 Lichtjahre innerhalb eines Tages, das war nicht schlecht. Die meiste Zeit hatte er im umgeklappten Pilotensitz verschlafen, während er die Navigation dem Bordsyntron überließ. Etwas anderes konnte man sowieso nicht tun. Menschen waren für derart komplexe Rechenoperationen nicht ausgelegt.
    Auf dem Orterschirm konkretisierte sich allmählich das Abbild eines Raumschiffs. Erst jetzt, bei weniger als zwei Lichtminuten Abstand, lichtete sich der Schleier. „Unternehmen Spindelwesen" rangierte unter höchster Geheimhaltung. Kein Wunder, daß der Kommandant der MUSCA mit Anti-Orterschirmen auf Tauchstation gegangen war. Im Leerraum zwischen den Galaxien war jedes Raumschiff auf weite Entfernung zu orten, sofern man keine Vorkehrungen traf.
    Michael Rhodan jedoch wies sich schon dadurch aus, daß er absolut punktgenau den Treffpunkt ansteuerte, als Vertrauter aus. Mit hoher Wahrscheinlichkeit - aber eben nicht mit Sicherheit.
    FUNKSPRUCH, meldete der Syntron. „Hereinlegen!" ordnete Rhodan an.
    Nachricht von der Kogge MUSCA, flimmerte eine unpersönliche Schrift. Das fremde Schiffsoll sich unverzüglich identifizieren. Ansonsten eröffnen wir Sperrfeuer. „Oho, sie drohen uns", murmelte Rhodan überrascht. „Angst vor der FAMUG! Und man leuchtet plötzlich wie ein Christbaum zur Bescherungszeit ..."
    Die Orter zeigten nun, von einer Sekunde zur anderen, das gestochen scharfe Abbild einer Hanse-Kogge. Sämtliche Abwehrsysteme waren aktiviert, sowohl die gestaffelten Paratronschirme als auch diverse Transformkanonen und Thermowaffen. Hanse-Koggen waren keilförmige Raumschiffe, mit 110 Metern Länge ziemlich klein, dafür wendig und stark bewaffnet. In der Regel fanden sie im Personen- oder Gütertransport ihren Einsatz. Und die MUSCA, das wußte Michael Rhodan wohl, trug eine sehr wertvolle Ladung. Eigens dafür war am oberen Heckbereich eine kugelförmige Sicherheitszelle angeflanscht.
    Er lenkte seine Space-Jet unbeirrt auf die Kogge zu.
    Die MUSCA leuchtete noch greller, falls das über die Optik des Orterschirms möglich war.
    Im Umkreis von 15.000 Lichtjahren stellte sie neben der Jet das einzige Raumfahrzeug dar.
    An das Fremdschiff! Wir wiederholen zum letztenmal unsere Aufforderung! Meldet euch unverzüglich, bevor... „Antwortspruch", wies er den Syntron an, nicht ohne ein gewisses Gefühl der Erheiterung.
    Manchmal liebte er es, die Dinge zum Extrem zu treiben. „Mein Name ist Michael Rhodan", sprach er in die Kameraoptik. „Ich werde an Bord erwartet. Also beruhigt euch und laßt den Zauber bleiben." Identifiziert. Bitte Space-Jet andocken und überwechseln.
    Rhodan steuerte sein Schiff manuell zur Kogge, verankerte es an der Unterseite und stieg durch luftgefüllte Prallfeldtunnel auf die andere Seite. „Willkommen!" donnerte eine Baßstimme aus der lichtdurchfluteten Schleusenkammer. „Wir haben schon auf dich gewartet, Michael Rhodan!"
    Im Gegenlicht erkannte er nicht mehr als eine hünenhafte Gestalt, das Gesicht wurde überstrahlt. Dennoch antwortete er: „Du kannst mich Mike nennen. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
    „Vrankh Scheich, der Kommandant", gab die Stimme mit großer Lautstärke zurück.
    Michael Rhodan erreichte die Kammer und wurde automatisch auf die Füße gestellt. Und der Mann, der sich vor ihm aufbaute, war mehr als zwei Meter groß. Rhodan hatte selten einen solchen

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