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1688 - Joker Nummer Sieben

Titel: 1688 - Joker Nummer Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an, was Scheich jedoch nicht im mindesten störte. Den kleinen Zusatz, der Kommandant möge ihn Mike nennen, schenkte er sich jetzt resigniert.
    Scukan und ihr Team setzten der fruchtlosen Untersuchung ein Ende.
    Sie ergab nichts, was nicht schon die Teams vorher herausgefunden hatten; nämlich, daß mit terranischen Mitteln zwischen vorher und nachher kein Unterschied zu erkennen war. Mit eigenen Händen trug die hochgewachsene Frau das Segment zur medizinischen Abteilung. Sie legte das kleine, scheibenförmige Objekt in die Mitte einer Polsterfläche, die sich im absoluten Mittelpunkt der Kugelzelle befand. Dazu holte sie aus der Vitrine die Spindel. „Einwände?"
    Scukan wandte sich zunächst an Scheich, dann an Michael Rhodan als letzte Instanz. Beide Männer schüttelten den Kopf. „Fang an", forderte sie Michael Rhodan auf. „Und sieh zu, daß du schnell genug wegkommst."
    Die Frau lächelte auf zurückhaltende Weise, scheinbar in sich gekehrt und bescheiden. Ihre Handlungen jedoch waren schnell und zielsicher. Sie nahm das Segment in die linke Hand, die Spindel in die rechte, und sie führte das fehlende Teil in den offenen Spalt der Spindel ein.
    Beides fügte sich perfekt, als gehörten die Teile seit Jahrmillionen zueinander.
    In Michael Rhodans Ohren rauschte etwas.
    Scukan ließ die Spindel fallen und bewegte sich rückwärts, hinter die Prallschilder, die sich im selben Moment um die Polsterung des medizinischen Bereichs schlössen. Für den Bruchteil einer Sekunde erlosch das Licht. Die Reaktoren im oberen Teil der Zelle brüllten auf. Ungeheure Energiemengen wurden im selben Moment aus der MUSCA abgezogen.
    Die Sicherungen hielten. Der Hypertropzapfer sprang aus dem Leerlauf an und verwandelte die Kogge in ein fünfdimensionales Leuchtfeuer. Auf Tausende von Lichtjahren mußte der Aufrißtrichter jetzt erkennbar sein. Ein Raumschiff im Leerraum, das mit höchster Kraft aus dem Hyperraum Energie zapfte. Und befriedigt wurde damit ausschließlich der Bedarf dieses vergleichsweise winzigen Objektes.
    Zwanzig Zentimeter lang. Acht Zentimeter breit, an beiden Enden spitz zulaufend.
    Im selben Augenblick fing die Spindel an, sich zu verändern.
    Aus toter Materie entstand binnen Sekunden eine stetig wachsende Gewebemasse, ein Brei aus sämtlichen Grundstoffen der organischen Chemie, plötzlich aufgeblasen zu einer Masse von sicherlich achtzig Kilogramm Gewicht.
    Rhodan starrte wie betäubt auf den Vorgang, den er nun zum drittenmal erlebte. Auf Titan war alles gutgegangen. Auf der CHIMAIRA jedoch hatte er die Geburt eines wahnsinnigen Mörderwesens gesehen - aber angefangen hatte alles ganz ähnlich.
    Da war der Kopf, ein sich vergrößerndes Rudiment aus Knochen, Hirnmasse und Haut. Arme, Beine, ein männliches Geschlechtsteil, der schlanke Rumpf, in dem für Sekunden die Organe sichtbar wurden. In diesem Augenblick, so wußte Michael Rhodan, zog die Spindel das Genmaterial sämtlicher Wesen aus der Umgebung als Kopie zusammen. Deshalb war es so wichtig, daß sich ausschließlich Terraner in der Nähe aufhielten.
    Nicht aus irgendeinem dumpfen Rassismus heraus, sondern weil es zwischen den galaktischen Rassen zu große Unterschiede gab.
    Terraner und Haluter waren zwar befreundet, doch ein Mischmasch aus beiden Anlagen brachte nichts als Genbrei, binnen Sekunden zum Tod verurteilt. Unither mit blueschen Tellerköpfen konnten nicht überleben, Arkoniden mit swoonschem Nervensystem genausowenig.
    Selbst kleinste Unterschiede fielen ins Gewicht. Terraner, Arkoniden, Akonen und andere Hominide waren zwar untereinander vermehrungsfähig - doch für die Erschaffung eines Spindelwesens galten recht enge Toleranzwerte. Deshalb nur Terraner.
    Das Wesen im Medobereich gewann unter ungeheurem Energieverbrauch immer mehr an Form. Die Finger bildeten sich aus, die Zehen, sogar die Sinnesorgane am Kopf. Zuletzt entstanden Haut und Haare.
    Vor ihnen lag, bisher scheinbar leblos, ein männlicher Terraner von knapp zwei Metern Größe und schmaler, zerbrechlicher Statur. Dem äußeren Anschein nach sah er aus wie achtzig bis hundert Jahre alt - obwohl er definitiv nicht länger als zwei Minuten am Leben war.
    Am Leben.
    Michael Rhodan hielt gespannt den Atem an.
    Und in diesem Moment schlug das Spindelwesen die Augen auf. Es stand keine Mordlust in seinem Blick, auch kein Wahnsinn, sondern nur die vollkommene Verwirrung eines Neugeborenen. „Nummer Drei lebt", sagte Rhodan erleichtert. „Kümmert euch um ihn,

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