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1688 - Joker Nummer Sieben

Titel: 1688 - Joker Nummer Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlafraum. Roboter bargen den Schrott und brachten ihn zur Analyse. Das Ergebnis konnte nicht verwundern; Sieben hatte gewütet wie ein Haluter.
    Siankow war sicher, daß Sieben die erstaunlichsten Geräte zustande brächte, gäbe man ihm nur die richtigen Bestandteile. Das aber lag nicht in ihrem Sinn. Sie wollten das Wesen testen, ihm aber keine Macht verschaffen. Man konnte nicht vorsichtig genug sein. Auch in den folgenden Tagen erhielt Sieben nur ausgewähltes, harmloses Bastelmaterial.
    Siankow hatte seine Freude daran, die seltsamen Ergebnisse zu betrachten.
    Das Spindelwesen jedoch verfiel immer öfter in unkontrollierte Tobsucht. Hätten sie nicht die Kampfroboter als Sicherungsfaktor aufgestellt, Siankow hätte das Experiment lange schon gestoppt.
    So aber...
    Der Basteltrieb war unverkennbar. Da es sich immerhin um ein lebendiges Wesen handelte, versuchten sie alles, ihm innerhalb bestimmter Grenzen das Leben zu versüßen.
    Am 20. Juni jedoch änderte Sieben sein Verhalten. Von einem Tag zum anderen, überlegte Siankow. Er ordnete an, das Gebaren präzise unter die Lupe zu nehmen: eine Aufgabe für Pordy Stuuhn und ihre Psychologen. Am 22. Juni lag schon das erste Ergebnis vor. „Sieben verstellt sich nur", erläuterte die Frau. „Am ehesten verrät er sich durch den Gesichtsausdruck. Du weißt, daß er immer so komisch zuckt, wenn er unter Spannung steht.
    Bis vor kurzem ging das Zucken mit einem Wutausbruch einher. Jetzt haben wir nur noch das Zucken - aber sehr viel häufiger."
    „Er hat jetzt etwas Verschlagenes an sich", klagte Siankow. Die Gestalt auf dem Bildschirm, die sich so zurückhaltend und freundlich gab, war nicht mehr sein Zögling. Ein Fremder, ein Feind womöglich, noch ohne jeden Grund. „Irgend etwas verbirgt er. Wir müssen aufpassen, Pordy."
    „Das sage ich doch schon die ganze Zeit. 7. Julian Tifflor setzte der Phase der Entdeckungen an Bord der Kogge VELA ein Ende, als Sechs alles gesehen, alles entdeckt hatte. Er wollte nicht, daß die Frau sich an Bord besser auskannte als die Besatzung selbst. Und so schnell, wie ein Spindelwesen lernte, lag das durchaus im Bereich des Möglichen. Über den Beobachtungsschirm hielt er ständig einseitigen Kontakt mit ihr. Sie war eine faszinierende Frau, und Tifflor hätte sie als Menschen vielleicht gern kennengelernt. Nur eben nicht als Spindelwesen. Als Spindelwesen hatte er sie lieber unter Kontrolle. „Ich möchte auf meinem Monitor exakt dasselbe sehen, was sie sieht", bat er. „Nichts von Bedeutung", behauptete der kleine Glatzkopf Teperson mit einem Blick auf die Anzeigen. „Themenkreis >Führung von hochspezialisierten Besatzungen unter Streß <."
    „Gib es mir auf den Monitor", wiederholte er hartnäckig seine Bitte. „Ich warte."
    Einen zweiten Einwand versuchte der Glatzkopf gar nicht erst. Und kurz darauf huschten über Julian Tifflors Bildschirm endlose Zahlenkolonnen, technische Angaben, kurze Einschübe zum Thema Hyperphysik. Von Psychologie war hier keine Rede. Obwohl Teperson es behauptet hat.
    Tifflor wurde eiskalt. „Matcom Motian! So schnell wie möglich hierher!"
    Der Kommandant schreckte hoch. „Was ist, Julian?"
    „Sieh dir diese Daten an."
    „Was denn?" fragte der Kommandant ratlos zurück. „Das, was Nummer Sechs auf ihrem Bildschirm hat."
    „Hmm ... >Führung von hochspezialisierten Besatzungen unter Streß     Niemand konnte sagen, um was für Daten es sich in Wahrheit handelte. Nicht einmal die Techniker, eilig herbeigerufen, jeder für sich genommen eine Koryphäe. „Syntron", sprach Tifflor laut. „Ich möchte hören, was Sechs auf ihrem Bildschirm sieht."
    „> Führung von hoch ..."
    „Stopp!" Tifflor warf einen besorgten Blick auf das Spindelwesen, das in seiner Sicherheitskabine vor dem Terminal hockte und in rasender Geschwindigkeit nicht identifizierbare Daten abfragte. „Wir gehen anders vor. Syntron, sage mir, welche Art von Daten über meinen Monitor läuft."
    „Das sind technische Anweisungen zum Aufbau einer fünfdimensionalen Funkstrecke."
    „Stehen diese Daten im Terminal von Sechs zur Verfügung?"
    „Nein. Der Datenbereich fällt unter Geheimhaltungsstufe."
    Tifflor schaute vom Monitor hoch, dann traf sein Blick auf die Runde von bleichen Gesichtern. Sogar der ewig selbstfixierte Matcom Motian zeigte offen seine Nervosität. Da hatten sie ein solches

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