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169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich auch die Gewißheit, daß ich wider Erwarten weiterleben durfte.
    Ganz langsam verlor Tyne Carrera ihr abstoßendes Aussehen. Während sie ihr Leben zum zweitenmal verlor, wurde ihr Gesicht weich und schön.
    Mr. Silver hatte sie nicht getötet, sondern erlöst. Er zog seine Hand, durch die sie »gestorben« war, zurück und ließ das Mädchen sanft zu Boden gleiten.
    Ich stand auf. Meine Reflexe funktionierten wieder einigermaßen, aber zufrieden konnte ich noch nicht sein. Trotzdem hatten wir noch etwas sehr Wichtiges zu tun: wir mußten die Wurzel des Übels eliminieren.
    Wir mußten Stacc LeVar vernichten.
    Der Vampir mit der Maske wollte jedoch den Spieß umdrehen. Ich sah ihn ganz kurz in einer offenen Tür stehen, rief Mr. Silver eine Warnung zu und griff in die Tasche.
    Der Blutsauger stieß sich ab und wurde zur Fledermaus. Seine gefährlichen Hauer schimmerten in der Dunkelheit wie poliertes Elfenbein.
    Er sauste an Mr. Silver vorbei und nahm Kurs auf mich, ging mir sofort an die Kehle. Ich wehrte ihn ab, taumelte durch den Keller, drehte mich, fiel gegen die Wand.
    Stacc LeVar gierte nach meinem Blut und nach meinem Leben. Larry Waite, Michael Averback und Tyne Carrera lebten nicht mehr, deshalb wollte er mich zu seinem Vasallen machen.
    Ich streifte die Fledermaus mit dem magischen Ring, sie kreischte auf, Flügelschläge trafen mein Gesicht. Ich packte mit der linken Hand zu, erwischte einen der samtweichen Lederflügel und riß den Vampir zurück.
    Doch Stacc LeVar schwang sofort wieder auf mich zu. Aber ich hatte die geringe Zeitspanne genützt, um meinen magischen Flammenwerfer aus der Hosentasche zu ziehen, und als Stacc LeVar mich abermals attackieren wollte, fauchte ihm die grelle Feuerlohe entgegen.
    Die Fledermaus ging sofort in Flammen auf, wurde zu einem flatternden, wild um sich schlagenden Feuerbündel. Schrille Schreie ausstoßend, torkelte sie durch die Luft.
    Sie wollte sich vor dem Feuer retten, aber das Feuer war sie selbst. Stacc LeVar beschleunigte seinen Flügelschlag und knallte mit großer Wucht gegen die Kellerwand.
    Die brennende Fledermaus zerplatzte mit einem dumpfen Laut. Ein Feuerregen, vermischt mit schwarzer Asche, fiel zu Boden und erlosch.
    Den maskierten Unhold, der nach London gekommen war, um in dieser Stadt den verderbenden Vampirkeim zu verbreiten, gab es nicht mehr.
    Unendlich erleichtert drehte ich mich um und sagte zu Mr. Silver: »Ich habe ihn kein einziges Mal ohne Maske gesehen.«
    »Sei froh«, erwiderte der Ex-Dämon. »Er war bestimmt abstoßend häßlich.«
    Ich grinste. »Wenn es danach ginge, müßtest du auch eine Maske tragen.«
    »He, wer schöner ist als ich, der ist geschminkt!« behauptete Mr. Silver.
    Es tat gut, den bitteren Ernst, der uns bis vor wenigen Augenblicken in seinen Krallen gehalten hatte, zu vergessen. Ich spürte die enorme Erleichterung.
    Wir brauchten diese nervliche Entspannung, vor allem ich, denn man hatte mir übel mitgespielt.
    Wir verließen den Keller, und ich sah mich kurz im Haus um. In dem Raum neben dem Salon sah ich große Blutflecke auf dem Boden.
    Erneut strich das Grauen mit eiskalten Fingern über meinen Rücken. Was für ein Drama mochte sich hier zugetragen haben?
    Mr. Silver erinnerte mich an Wallace Carrera, den wir endlich in ärztliche Obhut geben mußten. Wir traten aus dem Haus und überquerten die Straße.
    Wallace Carrera hatte sich noch nicht von der Stelle gerührt.
    Jetzt brauchten wir Tucker Peckinpahs Hilfe, das ersparte uns viele Antworten auf noch mehr Fragen. Ich rief ihn an und informierte ihn eingehend.
    Als ich endete, wußte Peckinpah so viel, als wäre er dabeigewesen. Nun konnte er an den entsprechenden Fäden ziehen und dafür sorgen, daß die Toten und Wallace Carrera abgeholt wurden.
    Carrera wollte Tucker Peckinpah einen Aufenthalt in einer Spezialklinik ermöglichen - auf seine Kosten. Aber zuerst brauchte der Mann Blut und mußte sich körperlich erholen.
    Erst danach würde man sich um seinen Geist kümmern und versuchen, ihm über die Erinnerung an diese schrecklichen Erlebnisse hinwegzuhelfen.
    Ich legte auf und schob mir ein Lakritzenbonbon zwischen die Zähne, dann trat ich ans Fenster, öffnete es und ließ die kühle Abendluft herein.
    Sie strich über mein Gesicht, und ich pumpte sie tief in meine Lungen. Die meisten Menschen sind sich ihres Lebens gar nicht richtig bewußt. Sie leben einfach, ohne groß darüber nachzudenken.
    Es müssen erst schreckliche Dinge passieren,

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