Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
169 - Der Vampir mit der Maske

169 - Der Vampir mit der Maske

Titel: 169 - Der Vampir mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Menschen mehr etwas anzutun.
    Ich wußte, was ich von solchen Versprechen halten konnte. Sie waren nicht wert, daß man sie sich anhörte.
    Ich fragte ihn, ob ihn Tyne zum Vampir gemacht habe.
    »Ja«, antwortete er.
    Ich wollte wissen, wann, wo und wie es geschah, und Waite erzählte es uns, um uns milde zu stimmen. Er war sich der Tatsache bewußt, daß sich sein verdammtes Leben in unserer Hand befand.
    Es hing von uns ab, wie lange er noch leben durfte. Waite versuchte uns einzureden, daß er den Drang zu töten unterdrücken und unter Kontrolle halten konnte.
    Wir wußten, daß er dazu nicht imstande war. Sobald er gezwungen war, längere Zeit ohne Nahrung auszukommen, würde er wahllos über jeden Menschen herfallen, der ihm nachts begegnete.
    Blut und Tod sind mit der Existenz eines Vampirs so eng verknüpft, daß niemand sie trennen kann.
    Ich fragte ihn nach dem Namen seines Meisters, aber damit wollte er nicht herausrücken. Er fürchtete den starken Vampir und seine Macht, obwohl er sich bei uns befand.
    Ich zeigte ihm meinen magischen Ring. »Du hast gespürt, welche Kraft in diesem schwarzen Stein steckt«, sagte ich hart. »Soll ich dir damit noch einmal zusetzen?«
    »Nein!« schrie Waite erschrocken auf.
    »Dann rede! Wie heißt dein Meister?«
    »Das darf ich nicht verraten. Er würde mich grausam bestrafen!« jammerte Waite.
    Ich ließ mich nicht erweichen, hob die Faust über sein Gesicht und fuhr ihn an: »Du sagst uns jetzt sofort seinen Namen oder…«
    Ich brauchte die Drohung nicht auszusprechen, Waite wußte Bescheid. »LeVar!« brüllte er. »Stacc LeVar!«
    »Woher kommt er?«
    »Korsika.«
    »Und wo befindet sich sein Versteck?«
    Larry Waite preßte die Lippen zusammen und schwieg zitternd.
    »Wo sich sein Versteck befindet, will ich wissen!« schrie ich den Vampir an.
    Da ging im Haus das Licht aus.
    ***
    Jemand mußte sich am Hauptschalter zu schaffen gemacht haben. Stacc LeVar? Tyne Carrera? War sie zurückgekommen, um ihrem Vater das Leben zu nehmen und zu verhindern, daß Larry Waite weitere Geheimnisse ausplauderte?
    Wallace Carrera nach dem Sicherungskasten zu fragen hatte keinen Sinn, der Mann war nicht ansprechbar. Wenn wir wieder Licht haben wollten, mußte ich den Kasten suchen.
    In diesen Häusern befand er sich zumeist in der Nähe des Kellerabgangs. Da Larry Waite weiterhin eine Flucht unmöglich war, raunte ich Mr. Silver zu, gut auf Carrera achtzugeben.
    Dann verließ ich den Living-room. Ich tastete meine Taschen ab, suchte die kleine Kugelschreiberstablampe, die ich fast immer bei mir trug.
    In der Halle knipste ich sie an. Sie gab nicht viel Licht, aber ich lief wenigstens nicht Gefahr, über meine eigenen Füße zu stolpern.
    Der Kellerabgang befand sich unter der Treppe, und daneben fiel mir eine offene graue Metalltür auf. Mein Verdacht war also richtig gewesen.
    Ich eilte aber nicht auf den offenen Sicherungskasten zu, denn das konnte eine Falle sein. Ich pirschte mich lieber langsam heran, damit mich niemand aus der Dunkelheit heraus überrumpeln konnte.
    Plötzlich schnitt mir ein furchtbarer Schrei durchs Trommelfell. Mein Herz krampfte sich zusammen, und ich hatte das Gefühl, in Eiswasser getaucht worden zu sein.
    Hatte Mr. Silver nicht genug auf Wallace Carrera achtgegeben? Ich wollte umkehren, aber dann sagte ich mir, daß ich zuerst wieder für Strom im Haus sorgen müsse.
    Ich hastete zum Sicherungskasten und legte den Hauptschalter in die andere Richtung um. Sofort war es wieder hell im Haus. Jetzt rannte ich in den Living-room zurück und sah die grausige »Bescherung«.
    Jemand hatte Larry Waite zum Schweigen gebracht, indem er ihm das Gesicht auf den Rücken drehte. Ich glaubte, nicht falsch zu liegen, wenn ich annahm, daß Stacc LeVar der Täter war.
    ***
    »Der Bastard ist verdammt kaltschnäuzig«, stieß Mr. Silver grimmig hervor. »Er tötet Waite neben mir. Dazu gehört eine gehörige Portion Frechheit.«
    »Hast du ihn nicht bemerkt?« fragte ich enttäuscht, denn es wäre eminent wichtig gewesen, zu wissen, wo sich Stacc LeVar tagsüber versteckt hielt.
    Unter Umständen hätten wir Tyne Carrera dort auch angetroffen und die beiden gleich mit einem Schlag vernichten können.
    Der Ex-Dämon schüttelte den Kopf. »Denkst du, ich hätte ihn nach Belieben schalten und walten lassen, wenn ich geahnt hätte, daß er hier ist?«
    Ich blickte mich mißtrauisch um und lauschte. »Vielleicht befindet er sich immer noch im Haus. Wir sollten ihn

Weitere Kostenlose Bücher