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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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nichts anderes übrig, als sich Ebroin zu ergeben.
    Freundlich ging man mit Leodegar nicht um. Es heißt, man habe ihm mit glühenden Schürhaken die Augen ausgestochen, die Zunge herausgerissen und ihm sonst noch gräuliche Dinge angetan. Aber er überlebte und wurde vor das Hochgericht Theuderichs gezerrt. Dort wurde er erneut erniedrigt und verurteilt, doch gerechterweise muss man sagen, er hatte oft genug andere ohne Gewissensbisse ebenso misshandelt. Auf Ebroins Befehl wurde er in einen Wald geschleppt und erhängt.
    Es geht das Gerücht um, dass viele Gläubige ihn nun als einen Märtyrer ansehen. Etliche Klöster folgen seiner Regel, und das ist genau die Regula, die seinerzeit auf dem unter heutiger Sicht unrühmlichen Konzil von Autun angenommen wurde. Selbst in Autun gibt es einige, die seine sterblichen Überreste für heilig und verehrungswürdig halten und Anspruch auf sie erheben. Ein Jammer, wie kurzlebig Erinnerungen sind.
    Valretrade und mir sowie unseren beiden Kleinen sind die schlimmsten Grausamkeiten erspart geblieben, weil wir bei Ebroins Sturm auf die Stadt nicht dort waren. Aber von der Familie ihrer Schwester hat nur die arme Magnatrude überlebt.
    Was wird uns die Zukunft bringen? Wir haben uns entschieden, gemeinsam mit Magnatrude westwärts zu ziehen. Bis Nebirnum sind wir schon gekommen. Wir suchen nach einem neuen Zuhause im Land der Armoricaner, wollen ein neues Leben beginnen. Es soll dort ein Gebiet namens Domnonia geben, es liegt im Norden des Landes am Meer, und dort wollen wir von neuem anfangen. Vielleicht finden wir einen Acker, den wir bestellen können, vielleicht auch ein kleines Gasthaus, um Pilgern eine Herberge zu bieten.
    Eines aber ist gewiss: In den Klostergemeinschaften, die den von Leodegar verkündeten Grundsätzen folgen, können wir nicht länger leben. Unserem Glauben an Jesus Christus bleiben wir treu, aber wir werden uns nicht Menschen beugen, die danach trachten, uns zu beherrschen und unser Leben mit kleinlichen Verhaltensregeln einzuengen. Ihre Vorschriften widersprechen dem menschlichen Dasein. Wir sind Menschen, wie sie Gott geschaffen hat, nicht mehr und nicht weniger. Unser Glaube beruht auf Wahrheit, deshalb möchten wir auch so leben, wie es unser Schöpfer gewollt hat.
    Sollten es das Schicksal und unser Herr Jesus mit uns gnädig meinen, dann werden wir uns einmal wiedersehen. Wenn nicht, nehmt unsere aufrichtigen und innigsten Wünsche entgegen: Mögen Euch Frieden und Wohlergehen bis ans Ende Eurer Tage begleiten.«
    Am Schluss des Briefes standen säuberlich aufgelistet die Namen der Familie von Sigeric und Valretrade.
Tief bewegt wischte sich Fidelma eine Träne aus dem Auge.

ISBN E-Pub 978-3-8412-0140-9
    ISBN PDF 978-3-8412-2140-7
    ISBN Printausgabe 978-3-7466-2468-6
    Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, November 2010 © Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin Die deutsche Erstausgabe erschien 2008 bei Aufbau Taschenbuch, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG Copyright © 2008 by Peter Tremayne
    Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.
    Umschlaggestaltung Preuße & Hülpüsch Grafik Design unter Verwendung einer Buchmalerei aus dem Buch »Book of Kells«
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
www.aufbau-verlag.de

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