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17 - Das Konzil der Verdammten

17 - Das Konzil der Verdammten

Titel: 17 - Das Konzil der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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geerbt. Vor einiger Zeit begriff Beretrude, dass es falsch gewesen war, sich von ihrem jüngeren, entschieden machtbewussteren Sohn losgesagt zu haben. Sie beschloss, ihren Fehler wiedergutzumachen.«
»Willst du damit sagen, Beretrude trieb durch den Verkauf von Sklaven Geld ein, um ihren Sohn in Divio in die Lage zu versetzen, einen Aufstand vorzubereiten?«, forschte Chlothar.
»Genau das will ich damit sagen. In dem Moment, da ich von der Existenz dieses zweiten Sohnes erfuhr, begriff ich das.«
»Dann müssen wir ein paar Leute nach Divio schicken, um diesen Mann ausfindig zu machen«, stöhnte Ebroin.
»Er ist nicht mehr in Divio. Beretrudes jüngerer Sohn weilt hier unter uns in der Abtei.«
Helles Entsetzen ergriff die Menge.
»Wen willst du beschuldigen, Fidelma?«, verlangte Bischof Leodegar zu wissen. »In unserer Abtei gibt es mehrere, die aus Divio kommen. Behauptest du, dass besagte Person Abt Dabhóc getötet hat? Ich bin ratlos.«
»Bischof Ordgar und Abt Cadfan haben mit dem Mord nichts zu tun«, erklärte Fidelma. »In Wahrheit wurden sie Opfer eines Verbrechens, das von dem wahren Vorhaben des Mörders ablenken sollte. Doch ehe ich den wahren Mörder entlarve, bedarf es noch ein paar anderer Erklärungen. Gundobad, der mit Hilfe seiner Mutter das ganze Komplott erdachte, kam in die hiesige Abtei. Autun sollte zum Ausgangspunkt für den Aufstand der Burgunden gegen die Franken werden. Warum ausgerechnet Autun? Das Konzil bot die ideale Gelegenheit für ein solches Vorhaben. Man wusste, dass Chlothar herkommen würde, um die Beschlüsse des Konzils höchstselbst zu bestätigen, ehe sie nach Rom gesandt wurden. Einen besseren Ort zur Ermordung des Frankenkönigs und zum Erheben des Symbols als Zeichen des Aufstands konnte es gar nicht geben.«
»Symbol? Welches Symbol?«, fragte Chlothar.
»Wie ich bei meinen Ermittlungen gelernt habe, halten die Burgunden einen großen Verkünder des Neuen Glaubens hoch in Ehren, sowohl als Bischof wie auch als Märtyrer. Voller Ehrerbietung spricht man von seiner Verbindung zu Autun – sogar Beretrudes Villa steht an einem Platz, der nach ihm benannt ist, dem Benignus-Platz. An der Villa prangt das Symbol des Benignus-Kreuzes, wie man mir erklärt hat. Man stelle sich vor, der Führer der Burgunden erschiene, trüge die Reliquie dieses Benignus vor sich her und riefe die Burgunden auf, sich zu erheben und ihm zu folgen, da selbst Gott ein solches Unterfangen gesegnet hätte!«
»Das wäre in der Tat ein mächtiges Symbol«, gab Bischof Leodegar zu. »Aber eine solche Reliquie gibt es nicht.«
»Es gibt aber Menschen, die daran glauben. Der arme Bruder Budnouen zum Beispiel hat mir erzählt, dass Gerüchte und Geschichten über die Reliquien des heiligen Benignus im Umlauf sind. Er sprach auch davon, dass die Bauern im Land von einem Anführer reden, der sich mit ihnen erheben und Burgund zu seinem einstigen Ruhm und zur Unabhängigkeit zurückführen würde.« Fidelma legte eine Pause ein und fuhr dann fort: »Von Bruder Gillucán weiß ich, dass Dabhóc, sein Abt, mit einem Reliquienkästchen hierher gekommen ist, das die Gebeine des Benén Mac Sesenén von Midhe enthielt, einem Schüler und Nachfolger unseres großen Lehrers, des heiligen Patrick. Die Reliquien waren als Geschenk für Bischof Vitalianus von Rom gedacht.«
Nuntius Peregrinus unterbrach sie gelangweilt. »Lass gut sein, Fidelma, was hat dein Bischof aus Hibernia mit Benignus von Autun zu tun?«
»Zum Beispiel Folgendes: Benén Mac Sesénen nannte sich auch Benignus. Auf dem Reliqienkästchen, das als Geschenk für den Heiligen Vater gedacht war, war auf der einen Seite sein Name eingraviert und auf der anderen Seite – deutlich in Latein – sein Klostername … Benignus.«
Einen Moment herrschte Schweigen. »Ich glaube, du hast da etwas durcheinandergebracht«, gab Nuntius Peregrinus zu bedenken. »Dieser Benignus aus Hibernia war gewiss nicht der Benignus, der den Burgunden die Lehre von Jesus Christus brachte.«
»Darin stimme ich mit dir überein, Nuntius«, erwiderte Fidelma. »Das hat aber die Verschwörer nicht weiter beirrt. Für sie kam es wie gerufen, dass der Abt aus Hibernia ein Reliquiar bei sich trug, auf dem für jedermann sichtbar der Name Benignus stand. Unter ihrer Gefolgschaft würde es kaum jemanden geben, der danach fragte, ob die Gebeine darin wirklich die von ihrem Apostel Benignus oder die von irgendeinem unbekannten Hibernier gleichen Namens wären.«
»Und du glaubst,

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