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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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die die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen war, ihr zerzaustes Haar zu ordnen, ließ die Hände sinken und fragte in verwundertem Ton: » Könnte vielleicht Mistress Meg die Lichtung vergrößert haben?«
    » Gut möglich«, antwortete Kit. » Es gibt Hinweise darauf, dass hier einmal ein kleines Haus stand. Als Kind habe ich die Pfostenlöcher entdeckt. Ich denke, ich könnte sie sogar wiederfinden.« Er watete in das Farndickicht, stieß einen kleinen Schrei aus und stürzte Kopf über in das Meer aus rostbraunen Stauden.
    » Kit?«, rief ich. » Alles in Ordnung?«
    » Ja, alles okay.« Er rappelte sich wieder auf und grinste kläglich. » Ich hatte den Felsen vergessen.«
    » Den Felsen?«, sagte Amelia matt.
    » Ja. Hier ist ein großer, flacher Stein. Als ich klein war, bin ich hinaufgeklettert und habe so getan, als wäre ich ein Riese, der über die Bäume hinwegblicken kann. Und jetzt bin ich darüber gestolpert.«
    » Mistress Meg saß auf einem großen, flachen Stein, als der Hexenfinder kam, um sie festzunehmen«, sagte Amelia. Sie ließ staunend den Blick über die Lichtung schweifen. » Stehen wir womöglich direkt vor der Stelle, wo ihr Haus stand?«
    » Lasst uns den Felsen in Augenschein nehmen«, sagte Bill und stapfte vorsichtig hinter Kit her.
    Beide Männer verschwanden nahezu gänzlich in dem Farndickicht. Als sie in die Hocke gingen, um den Stein zu untersuchen, raschelten und bewegten sich die Stauden über ihnen. Ich hörte, wie Kit sagte: » Warte, ich habe ein Taschenmesser dabei«, dann folgte ein Ächzen, begleitet von kratzenden Geräuschen. Nach mehreren spannungsgeladenen Minuten richteten sich die beiden wieder zwischen den Farnstauden auf, vor Anstrengung rot im Gesicht, aber mit breitem Lächeln.
    » Wir haben sie gefunden«, sagte Bill. Er hielt eine alte, mit einem Bienenwachsstöpsel verschlossene Glasflasche in die Höhe. » Gamaliel hat sie unter dem Felsen vergraben. Er hat die Rolle in eine Flasche getan, um das Pergament vor Zersetzung zu bewahren, und einen winzigen Farn auf den Felsen geritzt, um das Versteck zu markieren.«
    » Selbst wenn ich das Zeichen als kleiner Bub gesehen hätte«, sagte Kit, » hätte ich die Flasche nicht entdeckt, weil ich nicht stark genug gewesen wäre, um den Felsen hochzustemmen.«
    Er und Bill bahnten sich einen Weg aus dem Dickicht zu uns zurück.
    » Sollen wir sie hier öffnen oder warten, bis wir zurück in Anscombe Manor sind?«, fragte Bill.
    » Hier, bitte«, sagte Amelia.
    Kit benutzte sein Messer, um den Bienenwachsstöpsel zu entfernen. Amelia zog die Rolle heraus, löste den schlaffen schwarzen Stoffstreifen und entrollte mit zitternden Händen drei Pergamentbögen.
    » Drei Seiten?«, fragte Lilian und zog die Augenbrauen hoch. » Der Pfarrer muss in Plauderlaune gewesen sein.«
    Amelia besah sich die dritte Seite.
    » Kein Zeichen am Ende«, sagte sie. » Das ist also der letzte Teil von Gamaliels Aufzeichnungen.« Sie drehte sich um und reichte die Rolle Lilian. » Es ist womöglich zu viel verlangt, Mrs Bunting. Aber könnten Sie den Text vielleicht hier und jetzt übersetzen? Ich würde Gamaliels abschließende Worte gern hier hören, an diesem Ort.«
    » Eine Stegreifübersetzung von drei vollgeschriebenen lateinischen Textseiten?« Lilian sah sie zweifelnd an. » Allein würde ich es nicht wagen, aber mit Williams Hilfe vielleicht…«
    » Ich bin Ihnen zu Diensten, Madam«, sagte William senior, schwankte jedoch leicht bei diesen Worten.
    Amelia sah ihn mit besorgtem Ausdruck an und sagte: » Ich muss mich setzen. Zuerst diese Standpauke an die Adresse dieser jungen, törichten Leute, dann der Gewaltmarsch durch den Wald… Es war alles ein bisschen viel für mich. Gibt es irgendwo in der Nähe einen Baumstamm, den wir als Sitzgelegenheit nutzen könnten?«
    » Ja, dort drüben«, sagte Kit und führte uns ein paar Meter von der Lichtung weg zu einem umgestürzten Baum, der sich seine eigene kleine Lichtung geschaffen hatte.
    » Die Natur sorgt für alles.« Sie ließ sich auf den Baumstamm sinken und bedeutete Willis senior und Lilian, es ihr gleichzutun. » Mit den Gelehrten teile ich gern meine Bank. Bitte, leisten Sie mir Gesellschaft. Sparen Sie sich Ihre Energie fürs Übersetzen auf.«
    Es war eine freundliche und clevere Geste, um meinem müden Schwiegervater die Gelegenheit zu geben, sich auszuruhen. Ich sah Amelia mit einem dankbaren Lächeln an, während die » Gelehrten« ihrer Aufforderung nachkamen und

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