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170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo

Titel: 170 - Hüte den Speer - Magiure, Margo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire
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Adams Worte ihm bewusst machten, welche Einsamkeit er tief in seinem eigenen Herzen verspürte. Gewiss, er empfand eine enge Verbundenheit zu seinem Vater, und er hatte auch seinen frühreifen jungen Vetter schätzen gelernt. Aber in ihm war eine Leere, die sich umso schlimmer während der Hochzeitsfeierlichkeiten auf Haverston Castle bemerkbar gemacht hatte. Immer mehr seiner Freunde waren inzwischen verheiratet, und viele der jungen Paare erfreuten sich einer Verbundenheit, deren Tiefe Marcus nur erahnen konnte.
    Doch solange er seine Schüchternheit bei Frauen nicht überwinden konnte, blieb ihm lediglich die Aussicht, sein Leben allein zu verbringen. Marcus wusste, dass er keineswegs unansehnlich war, aber Frauen wollten umworben werden. Sie wollten …
    Plötzlich fuhr er zusammen, als über ihm ein wilder Aufschrei die Stille des Waldes durchbrach. Dem Schrei folgte ein raues Kriegsgeheul, als eine Horde bärtiger Barbaren mit einem Mal aus dem Schutz der mächtigen Bäume hervorstürmte, während andere sich in unmittelbarer Nähe von den Ästen herunterschwangen. Kelten! Mit gezogenen Schwertern und drohenden Lanzen standen sie vor den Reitern aus Wrexton. Marcus’ Streitross, das schon lange nicht mehr an das Blut und den gellenden Lärm eines Schlachtgetümmels gewöhnt war, bäumte sich auf, als die Ritter von den Kriegern angegriffen wurden. In dem Trupp des Grafen war heillose Verwirrung ausgebrochen, und schon waren mehrere seiner Getreuen verwundet, bevor sie in der Lage waren, ihre Pferde zu bändigen und die Schwerter zu ziehen.
    Die Männer aus Wrexton sahen sich einer Übermacht gegenüber und stürzten sich mit dem Mut der Verzweiflung in den Kampf gegen ihre seltsam gekleideten, barbarischen Feinde. Von allen Seiten ertönte das Klirren von Schwertern, und Marcus sah mit Entsetzen, wie sein Vater aus dem Sattel gestoßen und hart von den wilden Kriegern bedrängt wurde.
    Nein! , durchfuhr es ihn. Eldred de Grant war zu stark und noch so voller Leben, um auf diese hinterhältige Weise niedergemetzelt zu werden. Marcus konnte sich ein Dasein ohne seinen Vater nicht vorstellen. Dieser gute und gerechte Mann durfte nicht sterben!
    „Dein Vater!“, rief Adam entsetzt. Noch hatte der Junge sich geschickt aus dem Kampf heraushalten können, indem er dicht hinter Marcus geblieben war, doch die Angreifer nahten nun von allen Seiten. Die Ritter aus Wrexton waren umzingelt.
    Blindlings sprang Marcus von seinem Ross, packte Adam und zerrte ihn an den sichersten Ort, den er in der Eile zu finden vermochte – die Höhlung eines alten, gefällten Baumes. Dann hieb er unbarmherzig auf seine Feinde ein und bahnte sich mit blutiger Klinge einen Weg zu seinem Vater, der reglos am Boden lag.
    „Mylord! Hinter Euch!“, rief einer seiner Kempen, bevor er seinen Vater erreicht hatte. Marcus fuhr herum und versetzte dem hitzigen, rothaarigen Angreifer einen Schlag, der diesen sofort niederstreckte. Schon tauchte ein weiterer bärtiger Krieger auf. Wild entschlossen biss Marcus die Zähne zusammen und setzte den Kampf fort, der kein Ende zu nehmen schien.
    Weitere Getreue aus Wrexton fielen den Schwertern der Feinde zum Opfer, während Marcus unermüdlich kämpfte. Doch es gelang ihm nicht, bis zu seinem Vater vorzudringen. Dennoch kam es dem jungen Edlen nicht einen Moment in den Sinn, sich zu ergeben. Bis zum letzten Atemzug wollte er sich zur Wehr setzen, die eigene todbringende Waffe schwingend, bis so viele dieser furchtbaren Krieger zu Boden gestreckt waren, wie es ein Mann allein vollbringen konnte.
    „Mylord! Da kommen Reiter!“, rief einer der Männer aus.
    „Es sind Engländer!“
    „Es ist Marquis Kirkham mit seinen Mannen!“
    Die Kelten sahen, dass Verstärkung nahte, und ergriffen Hals über Kopf die Flucht, da sie bereits von den ersten heransprengenden Reitern verfolgt wurden.
    Als Marcus seine letzten Gegner abgeschüttelt hatte, eilte er an die Seite seines Vaters. Einem Gefolgsmann war es gelungen, den Grafen aus dem Kampfgetümmel zu ziehen. Ein schwacher Hoffnungsschimmer glomm in Marcus auf, als er sah, dass sein Vater die Augen öffnete. Er kniete sich neben den Herrscher von Wrexton und nahm seine Hand.
    „Mein Sohn“, flüsterte Eldred.
    Marcus war nicht in der Lage zu sprechen. Die Kehle schnürte sich ihm zusammen, seine Zunge war wie gelähmt, und selbst sein Blick wurde verschwommen, als er wahrnahm, wie schwer sein Vater verwundet war.
    „Trauere nicht zu sehr … wenn ich

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