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1705 - Auf der Welt der Kristalle

Titel: 1705 - Auf der Welt der Kristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Galaxis spielte, in Andromeda, in M87 oder anderen, noch weiter entfernten Sternensystemen, hatte unweigerlich ein Happy-End. Stets tauchte Perry Rhodan mit einer Schar seiner Getreuen auf, um die Verschollenen zu retten und sicher nach Hause zu bringen.
    Selbstverständlich würde der Flug der ODIN nach Thyssan ein ähnliches Ende haben, nicht ganz so lupenrein perfekt wie die Legenden - es hatte zu viele Tote gegeben -, aber immerhin ...
    Mertus Wenig blickte in die Runde. „Nahrungsmittel haben wir genug", sagte er leise. „Auch Wasser und Medikamente." Er lächelte schwach. „Zum Glück haben wir mit Magkue einen Ara-Mediziner der Extraklasse unter uns. Er hat schon einige Dinge vollbracht, die wir Laien als blanke Wunder bestaunen dürfen."
    „Aber?" führte Reginald Bull logisch weiter.
    Mertus Wenig machte eine weit ausgreifende Bewegung, die das Land in Sichtweite umfaßte.
    „Sieh selbst", sagte er halblaut. „Dieses Land, das keines ist. Ein Anblick, der trostloser ist als das Herz einer Wüste. Denn dort gibt es Leben, nicht viel, aber immerhin. Aber hier ... ?"
    Die ersten gründlicheren Untersuchungen hatten bewiesen, was viele bereits vermutet hatten.
    Thyssan war in der Tat eine Welt ohne Leben.
    Wenn man die Skelettics einmal ausnahm, von deren Lebensweise man gar nichts wußte, gab es auf Thyssan kein anderes Leben außer jenen Formen, die von der ODIN mitgebracht worden waren. Es gab keine Fische, keine Vögel, keine Landtiere. Es gab keine Insekten oder Schlangen, nicht einmal Mikroben. Wer auf Terra oder einer der anderen bewohnten Welten des Galaktikums eine Handvoll Erde aufnahm oder einen Becher Wasser schöpfte, der hielt einen von Leben wimmelnden Kleinkosmos in der Hand. Die Zahl der unterschiedlichen Kleinstlebewesen, die sich allein im Erdreich tummelten, ging in die Hunderttausende pro Kubikdezimeter.
    „Es gibt keinen Boden", fuhr der Kommandant des Wracks fort, das brandgeschwärzt und mit deutlich erkennbaren Schäden auf Thyssan lag, „nicht einen Quadratzentimeter. Nur Kristalle. Und unter den Kristallen - weitere Kristalle, und dann kommen Felsgestein oder keimfreier Sand."
    Er hustete schwach.
    Thyssan hätte man weitaus eher als Kristallwelt bezeichnen können als Arkon I, die Heimatwelt der Arkoniden. Im Falle dieses Planeten hatte es sich aber um einen Ehrennamen gehandelt, geboren aus der Bewunderung für den ungeheuren Reichtum, die Macht und den strahlenden Glanz des alten Imperiums der Arkoniden. Der Name hatte sich gehalten, auch wenn das Imperium längst nicht mehr existierte und die Arkoniden ihre uneingeschränkte Vormachtstellung im Sternhaufen M13 längst eingebüßt hatten.
    Im Falle Thyssan war Kristallwelt aber eine Tatsachenbeschreibung.
    Es gab riesige Kristallgebilde, förmliche Gebirge aus schroffen Zacken und wilden Klüften. Es gab Kristalle in der Größe mittlerer Häuser, mittlere und kleinere Kristalle, die man in die Hand nehmen konnte.
    Der Staub, der zu finden war, bestand aus winzigen Kristallen. Wenn dieser Kristallstaub in die Lungen drang, reizte er die Atemwege und nötigte den Betroffenen einen schmerzhaft trockenen Husten ab.
    Es gab eine ungeheure Menge fast transparenter Kristalle, Bergkristallen oder Diamanten nicht unähnlich, auch wenn Struktur und Festigkeit andere Werte hatten. Es gab rote, grüne, gelbe Kristalle, Kristalle in allen Regenbogenfarben und zahllosen Schattierung, gen und Mischungen von Farben; teils schienen sie in größeren Vorkommen auf, teils waren sie als Einsprengsel in größeren, klaren Brocken zu finden.
    Bedauerlicherweise waren beim Zusammentreffen mit der Schneeflocke und dem Beinaheabsturz der ODIN gerade jene Labors gründlich zerstört worden, in denen man diese Kristalle hätte gründlicher untersuchen können: Atomstruktur, Aufbau des Kristallgitters, Reflexionsvermögen der Kristallflächen, Härte und Sprödigkeit der Kristalle und vieles andere mehr hätte man erforschen können, wenn es die Gerätschaften dazu gegeben hätte.
    Mertus Wenig blickte Reginald Bull an.
    „Auf diesem Planeten kann man existieren, zur Not auch eine Zeitlang.
    Aber man kann hier nicht leben, jedenfalls nicht für längere Zeit."
    Reginald Bull nickte langsam.
    „Ich verstehe", sagte er und preßte für einige Sekunden die Lippen aufeinander. Mertus Wenig lächelte.
    „Offensichtlich keine Welt für Robinson-Abenteuer", kommentierte er bitter. „Ich ..."
    „Kommandant ... !" schallte eine Stimme durch die klare

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