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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlimmste.
    „Wir haben für vieles Verständnis in Meesam-Gyst. Aber dafür nicht. Verschwinde, Kerl!"
    Halb gaben ihn die Arme frei, halb riß sich Timmersson Gender los.
    Er drängte rücksichtslos durch die Menschentraube, bis er die Abzweigung in eine ruhige Gasse erreichte.
    Dort kam er zur Ruhe. Er wußte, daß es so nicht weitergehen durfte.
    Zwar konnte er sich nicht erinnern, wie sein Auftrag aussah - aber ohne die Hilfe von Menschen war er sehr wahrscheinlich hilflos.
    Timmersson Gender hockte sich schwer atmend an eine Häuserwand. Ewig in dieser Gasse sitzen bleiben. Warum nicht?
    Den Augenblick erstarren lassen, die Zeit in Stase.
    Er hätte gern die Augen geschlossen und sich in seine Heimat versetzt. Das war jedoch nicht möglich.
    Also schaute er zur Mündung der Gasse. Der Gedanke, daß die Ortschaft geradezu isoliert war, half ihm sehr. Notfalls konnte er ausbrechen - und in die menschenleere Wüste flüchten.
    Timmersson Gender tastete sich allmählich an die Mündung heran.
    Und als er sich stark genug fühlte, tat er den Schritt hinaus.
    Es war nicht so schlimm, wie er befürchtet hatte. Wenn er es wirklich wollte, konnte er das Trauma überwinden. Platzangst war ein irreales Gefühl. Man mußte nur die Augen schließen: sich vorstellen, im Universum allein zu sein oder einen Planeten für sich zu haben.
    Eine ganze Weile schwamm der Mann mit dem Strom. Er hatte kein Ziel. Wahrscheinlich würde er so schnell auch keines finden.
    Es ist der falsche Ort, die falsche Zeit.
    Am Ende fand er sich im dichtesten Getümmel wieder. Daß es ihm nichts ausmachte, wäre gelogen gewesen. Aber nach einer Gewöhnungsphase sah er sich imstande, mit der Menschenmenge fertig zu werden.
    Gender schob sich an den Rand der Versammlung. Von dort konnte er gut verfolgen, was auf der Bühne geschah, und wurde weniger angerempelt.
    Und dann sah er das erste Detail, das ihm bekannt vorkam. Es waren Roboter; zwölf Stück von vertrauter Bauweise.
    Anscheinend versuchten die Leute, sie in Betrieb zu setzen. Auf der Bühne jedoch regte sich nicht ein einziges der metallenen Glieder.
    Timmersson Gender erkannte die Frau im weißen Kleid wieder, die ihm zu Anfang begegnet war. Jedenfalls setzte er sich in Bewegung, rückte so nahe wie möglich an den Bühnenrand und sprach sie an: „Ihr habt ein Problem. Ich helfe euch gern."
    Im Licht der Lasershow leuchteten unzählige Sommersprossen auf ihrem Gesicht. Timmersson Gender mochte das; er konnte allerdings auch sehen, daß sein intensiver Blick sie aus dem Gleichgewicht brachte.
    „Ich glaube nicht", sagte sie, „daß du eine Positronik reparieren kannst."
    „Du irrst dich", behauptete er mit allem Nachdruck. „Roboter sind nicht ganz mein Fachgebiet. Aber wer mit einer Positronik umgehen kann, kann es mit allen."
    „Du bist sicher, daß du über Positroniken Bescheid weißt? Weil, einen Syntronik-Spezialisten haben wir selbst."
    „Ich bin sicher."
    „Was ist dein Fachgebiet?"
    „Positronische Serviceanlagen."
    „Die gibt's doch heutzutage gar nicht mehr ..."
    Schweben in einem unbestimmten Raum. Eine Rohrbahn fliegt mit rasendem Tempo abwärts, durch enge Kurven mit Millimeterradius. Ich werde zerquetscht. Ich bin gestorben, wieder auferstanden.
    Timmersson kletterte auf die Bühne. Er hatte keine Ahnung, was sie mit dem Wort „Syntronik" und dem ganzen Rest meinte, wollte aber nicht darüber diskutieren.
    Unwillkürlich griff er die Taschen seiner braunen Folienkombination nach Werkzeug ab. Er führte keines mit sich.
    Ganz links der Roboter war die Führungseinheit.
    Zunächst öffnete er die rot markierte Klappe unterhalb des Schädels.
    Ein Sensorpunkt - und mehrere winzige Schaltelemente, die man ohne Werkzeug nicht bedienen konnte. Timmersson Gender hämmerte so lange auf dem Sensor herum, bis die Automatik auf „Fehlfunktion" erkannte. Aus der Brust des Roboters klappte ein Bedienungsfeld, das vorher nicht sichtbar gewesen war.
    „Whow!" staunte die Frau neben ihm. „Wie hast du das hingekriegt?"
    Er kümmerte sich nicht um ihre Frage. Statt dessen wollte er wissen: „Wie heißt du?"
    „Duabe. Duabe agh Intells." Sie sah ihn unbehaglich an. „Ich bin eine Art Polizistin hier", fügte sie hinzu, „und bin dafür verantwortlich, daß alles mit rechten Dingen zugeht."
    „Ah ja."
    Gender ließ sich die Programmierung als KlartextÜbersicht zeigen.
    Es handelte sich um Tanzroboter. Indem man den Sensorknopf der Kommandoeinheit berührte, wurde

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