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1708 - Geheimsache Gender

Titel: 1708 - Geheimsache Gender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Frauen ein sonderbarer Mann.
    Duabe nahm ihn zuerst gar nicht richtig wahr. Ein Gefühl warnte sie kurz vorher, ohne daß sie darauf hörte. Sie blickte eher zufällig auf.
    Bestimmt zwei Meter groß. Der Fremde hatte eine ausgesprochen hagere Figur und eine Halbglatze. Seine dunkelbraunen Augen lagen tief in den Höhlen, die Mundwinkel zeigten nach unten. Und als sein Blick sekundenlang auf Duabe agh Intells ruhte, hatte er etwas Hypnotisches, was sie kurz aus dem Gleichgewicht brachte.
    Duabe blieb stehen. Sean rannte ihr fast in den Rücken.
    „Wer bist du?" fragte sie instinktiv. „Ich..."
    Es sah aus, als denke der Fremde über die einfache Frage ernsthaft nach. „Entschuldigt mich", sagte er hastig und quetschte sich zwischen Duabe und Sean hindurch. Bevor sie reagieren konnten, war er bereits untergetaucht.
    „So ein nervöser Kerl", meinte Sean. „Ob er vor uns Angst hatte?"
    „Ich fand ihn merkwürdig ..."
    „Interessiert er dich?"
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht schon. Irgendwas war an dem Menschen dran. Er hatte einen seltsamen Akzent."
    Duabe drehte sich um und starrte lange ins Dunkel; dorthin, wo der Fremde verschwunden war. Beim Anblick dieses Mannes hatte in ihr eine innere Alarmglocke geschrillt.
    „Jetzt komm schon! Du wirst ihm wohl nicht folgen wollen! Wenn ich dich an unser kleines Problem mit deinem Liebling Bennt Fersten erinnern dürfte?"
    Sie begaben sich zurück in den Trubel. Duabe war nicht mehr fähig, die Feier zu genießen.
    „Siehst du?" Sean deutete durch scherzende, euphorisierte Gruppen auf einen Getränkestand direkt zwischen Bühne und Rathaus.
    Der baumlange, pöbelnde Mann, zu dem alle respektablen Abstand hielten, war natürlich Bennt. Sein Haar klebte verschwitzt am Kopf.
    Schaumsaft, ein riesengroßes Glas. Und eine Flasche. Sie konnte den Inhalt nicht erkennen.
    Duabe agh Intells bahnte sich ihren Weg am Rathaus entlang, dann zur Bühne.
    Hallo, Bennt!"
    Der blonde Riese erschrak so sehr, daß er fast seinen Schaumsaft verschüttet hätte.
    „Oh, Duabe. Sieh mal die Bühne! Hab' ich gut gemacht, oder?"
    „Perfekt, Bennt. Aber was trinkst du da?"
    „Schaumsaft", behauptete er unverfroren.
    Um sie bildete sich ein Halbkreis. Keiner hörte auffällig zu, aber in Wirklichkeit lauschten sie alle mit langen Ohren, trotz der lauten Musik.
    „Und was ist in der Flasche?"
    „Welche Flasche?"
    „Die hinter deinem Rücken."
    „Hör mal, Duabe", sagte er wütend, „das geht dich einen feuchten Kehricht an. Ich kann trinken, was ich will. Da brauche ich keine Aufpasserin."
    Er baute sich mit seiner ganzen Wucht vor ihr auf; an Muskelkraft war er ihr weit überlegen. Sie hatte jedoch nicht die Absicht, es auf eine Prügelei ankommen zu lassen.
    „In der Flasche ist Alkohol, nicht wahr?" Sie rückte so nahe heran, daß er vor Überraschung vergaß, einen Schritt zurückzutreten. Aus dieser Entfernung konnte sie den Alkohol deutlich riechen. Bennt Fersten hatte eine Fahne.
    „Scheiße! Was soll das?" schimpfte er.
    „Du kennst doch unsere Regeln."
    „Mach dir um deine Regeln mal keine Sorgen, Duabe agh Intells.
    Darum nicht!"
    „Ich will, daß du das Zeug wegschüttest, Bennt!"
    „Das war dieser Fremde, was? Der hat mich verraten!"
    Duabe zuckte zusammen. Sie erstarrte mitten in der Bewegung. „Was für ein Fremder?" fragte sie.
    „Ach ... Gibt doch im Moment tausend davon. Einer, der komisches Zeug geredet hat."
    Sie nutzte seinen Moment der Unsicherheit konsequent aus. Duabe bekam die Flasche zu fassen und riß sie ihm aus der Hand. Er war viel zu verblüfft, um zu protestieren.
    „Heee ..."
    Duabe schüttete das stinkende Zeug über dem Boden aus. Für Sekunden bildete sich ein feuchter, klebriger Fleck, dann hatte der staubige Wüstenboden alles aufgesogen.
    Sie gab ihm die leere Flasche wieder. „Leg dich ein bißchen hin, Bennt", empfahl sie trocken, „und komm später wieder. Dann schäumen wir zusammen ein Glas Saft auf."
    Duabe wandte sich ab und drängelte am Rathaus entlang zurück.
    „Nicht schlecht", staunte Sean. „Er steht immer noch da und gafft dir hinterher. Ich wäre nicht so mutig gewesen."
    Sie traten den Rückzug an, bevor ihnen Bennt Fersten folgen konnte.
    Statt dessen stellten sie sich zu Geddy, ihrem, „Playboy" und Syntronikspezialisten, und probierten Schaumsaft - für Duabe der erste dieses Jahr.
    Gegen 22 Uhr kehrten sie zurück. Die Roboter aus Marrakesch standen in Reih und Glied auf der Bühne. Duabe sprang mit einem

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