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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schienen, deren matter Glanz sich in der Dunkelheit auflöste, wenn das Licht sie nicht mehr traf.
    Was tun?
    Der Lokführer wusste es nicht. Er dachte daran, sich mit der nächsten Station in Verbindung zu setzen – das war bereits die in Dundee –, aber was hätte er denn melden sollen? Dass man ihn angegriffen hatte? Ihn und seinen Zug? Und das von irgendwelchen Riesenvögeln? Wer würde ihm das abnehmen?
    Melden musste er den Vorfall. Das war klar. Auch Edwin würde weiterhin Fragen stellen.
    Valentin Durmott suchte die beiden Seiten der Lok ab, ohne einen Hinweis zu finden. Da gab es nichts, was auffällig gewesen wäre. Außerdem war er nicht persönlich angegriffen worden, sondern nur sein Zug. Aber auch das würde er kaum erklären können. Monster aus der Luft nahm man ihm ganz sicher nicht ab.
    Es gab für ihn nur eine Alternative. Wieder zurück auf die Lok steigen und die Fahrt fortsetzen.
    Als er seinen Arbeitsplatz betreten und die Tür wieder geschlossen hatte, meldete sich Edwin.
    »He, alles klar?«
    »Ja, wir setzen die Fahrt fort.«
    »Und warum hast du angehalten?«
    »Ich habe nachgeschaut, aber den Grund nicht gefunden. So leid es mir tut.«
    »Kannst du denn sagen, was passiert ist?«
    »Später vielleicht. Ich muss sowieso Meldung machen. Dann können wir über alles reden.«
    »Hör mal, Valentin«, Edwins Stimme klang besorgt, »du hast dir doch nicht irgendwas eingebildet, weil du überarbeitet bist? Ich meine, ich will dir nichts, aber es kann schon sein, dass man …«
    »Hör auf mit dem Mist!«, rief der Lokführer. »Ich habe mir nichts eingebildet. Was ich sah, das habe ich gesehen, und es war kein Spaß. Hier stimmt etwas nicht, mehr kann ich dir auch nicht sagen. Das – das – war wie ein Angriff.«
    Jetzt hatte er schon zu viel gesagt und biss sich auf die Lippe.
    »Wieso Angriff?«, fragte Edwin.
    »Nun ja, von einigen Vögeln, wenn du es genau wissen willst. Sie haben mich irritiert, und ich wollte auch nicht, dass sie mir die Scheibe einrammen, so dicht kamen sie herangeflogen. Das habe ich in meiner ganzen Laufbahn noch nicht erlebt, aber jetzt ist es so weit gewesen..«
    »Das ist ja nicht zu glauben«, flüsterte Edwin.
    »Egal. Glaub, was du willst. Wir werden der Sache hier nachgehen müssen.«
    »Ja, das meine ich jetzt auch. Dann hoffe ich, dass wir auch Glück haben.«
    »Ich auch. Ach ja, ist was mit den Passagieren?«
    »Nichts. Die allermeisten schlafen. Und die wenigen, die Fragen gestellt haben, konnte ich beruhigen. Wir müssen uns also ihretwegen keine Gedanken machen.«
    »Okay, dann fahren wir weiter.«
    Wenige Augenblicke später rollte der Zug wieder an.
    Valentin Durmott hätte zufrieden sein können, weil er nichts entdeckt hatte. Er war es aber nicht. Die Wesen waren wie aus dem Nichts erschienen und dann wieder verschwunden. Ob es tatsächlich so war, stand in den Sternen. Durmott hatte nachgeschaut. Nur war er nicht auf ein Wagendach geklettert, und das war sein Fehler. Aber das konnte er nicht wissen …
    ***
    »Und? Gefällt es dir noch immer bei uns?«, fragte Maxine Wells und stellte einen Teller mit Käsegebäck auf den Tisch, das zum Wein schmeckte. Dabei schaute sie ihren Besucher an, der mittlerweile schon den dritten Tag im Haus der Tierärztin verbrachte.
    Johnny Conolly strahlte. »Welche eine Frage, Maxine. Es ist super hier. Echt. Keine Beschwerden. Ganz anders als in London. Ich bin hier in der Großstadt, und trotzdem habe ich das Gefühl, auf dem Lande zu sein.«
    »Toll.« Maxine Wells setzte sich und lächelte, während Johnny etwas von dem Käsegebäck nahm und es sich in den Mund schob.
    Es gefiel ihm wirklich hier bei der Tierärztin Maxine Wells. Sie war eine Freundin seiner Eltern und auch eine von John Sinclair, der mit den Conollys sehr eng und freundschaftlich verbunden war.
    Johnny hatte immer wieder von Maxine Wells gehört und auch von ihrem Schützling. Von Carlotta, dem Vogelmädchen, das tatsächlich die Begabung hatte, fliegen zu können. John Sinclair und seine Freunde hatten Carlotta damals aus einer Klinik befreit, in der Experimente an Menschen durchgeführt worden waren. Es war gelungen, eine Mischung aus Mensch und Vogel herzustellen, denn Carlotta hatte zwei Flügel, die kräftig genug waren, um damit weite Strecken zu fliegen.
    Es gab nur wenige Menschen, die über sie Bescheid wussten. Dazu gehörten natürlich die Freunde der Tierärztin und jetzt auch Johnny Conolly, der auch schweigen konnte.
    Von

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