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1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

1713 - Carlotta und die Vogelmenschen

Titel: 1713 - Carlotta und die Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wechselte die Pistole jetzt in die linke Hand, weil sie sich mit der rechten beim Einsteigen abstützen wollte.
    Auch das klappte.
    Sie glitt auf den Beifahrersitz.
    Dann hämmerte sie die Tür zu.
    »Du kannst starten.«
    »Wir stehen aber in der falschen Richtung.«
    »Das spielt keine Rolle.«
    Draußen geschah noch nichts. Nur der Verletzte hatte sich aufgestützt und riss seine Vogelmaske vom Kopf.
    Zum ersten Mal war sein Gesicht zu sehen. Ein noch recht junges Gesicht, das von langen, strähnigen blonden Haaren umgeben war. Er drohte ihnen und schrie mit wütender Stimme seinen Verbündeten etwas zu.
    »Fahr los!«
    Johnny nickte. Er war in den letzten Sekunden nervös geworden. Er wollte keinen Fehler machen, wurde noch nervöser, und auch das Stöhnen des Blinden trug nicht dazu bei, dass er wieder ruhiger wurde.
    Endlich hatte er es gepackt.
    Der Wagen machte einen Sprung nach vorn, aber auch die Vogelmenschen reagierten. Einige schwangen ihre Fackel, während sie auf den Range Rover zu rannten. In ihren Masken sahen sie aus wie verirrte Karnevalisten, und ihre Schreie drangen auch durch die geschlossenen Türen.
    Sie schlugen mit ihren Fackeln gegen die Karosserie. Sie wollten das Fahrzeug aufhalten, und da Johnny noch nicht so schnell fuhr, gelang es einem, sich von der Seite her auf die Kühlerhaube zu werfen und mit der Fackel gegen die Windschutzscheibe zu schlagen. Eine Flamme leckte am Glas hoch, und das obere Ende der Fackel zersprang in zahlreiche Glutstücke, die von der Kühlerhaube in den Schnee fielen.
    Johnny gab nicht nur Gas, er riss das Lenkrad nach links, dann wieder nach rechts und fuhr so einen Zickzackkurs, dem der Vogelmensch auf der flachen Kühlerhaube nichts entgegensetzen konnte.
    Er breitete zwar seine Arme aus, doch nach der nächsten scharfen Lenkbewegung verschwand er von der Kühlerhaube.
    »Ja!«, schrie Johnny.
    »Super gemacht!« Maxine klopfte ihm auf die Schulter.
    Vom Rücksitz her hörten sie die Stimme des Blinden. Er hatte sich dort zusammengekauert.
    »Sind wir in Sicherheit?«
    »Ich denke schon«, erwiderte die Tierärztin, und diese Antwort war ehrlich gemeint …
    ***
    Niemand verfolgte sie. So konnten sie ungehindert die Straße erreichen.
    Johnny erfuhr, dass Maxine mit ihrem Zweitwagen gekommen war, den sie später irgendwann abholen mussten.
    »Und was ist mit diesen Vogelmenschen?«, wollte Maxine wissen.
    »Nichts, glaube ich.«
    »Wieso?«
    »Wir wissen nicht, wer sie sind. Ich glaube sogar, dass sie aus dem ganzen Land hier zusammengekommen sind. Sie haben sich ja nicht grundlos verkleidet, und es gelang ihnen, eine Verbindung zu Mandragoro aufzubauen. Dass sie einen Zug aufgehalten haben, war ihre erste Aktion und schon spektakulär.«
    »Glaubst du denn, dass sie weitermachen?«
    »Keine Ahnung. Aber wir sind ihnen entkommen, und nur das zählt, ansonsten ist der Fall schon leicht frustrierend.«
    »Das denke ich auch. Und von einem Umwelt-Dämon wie Mandragoro werden wir wohl auch in Zukunft noch etwas zu hören oder zu sehen bekommen. Egal wo.«
    Anschließend gab Maxine Johnny Conolly die Anweisung, wie er zu fahren hatte, um auf einem anderen Weg nach Dundee zu gelangen.
    Edwin musste ins Krankenhaus gebracht werden, damit sich die Ärzte um ihn kümmern konnten. Ob er ihnen die ganze Wahrheit sagen würde, daran glaubten Maxine und Johnny nicht.
    Und dann sahen sie noch etwas. Aus dem fahldunklen Himmel vor ihnen senkte sich eine Gestalt. Sie sah aus wie ein Vogel, war aber keiner, sondern Carlotta, die so flog, dass sie aus dem Auto heraus gesehen wurde.
    Carlotta lächelte, als sie winkte, und Maxine grüßte ebenso zurück.
    Die Tierärztin lachte und fragte: »Gefällt sie dir?«
    Johnny nickte. Es war auch gut, dass Maxine nicht sah, wie er leicht errötete.
    »Ja, sie ist toll.«
    »Das meine ich auch.«
    ***
    Es hatte zwar in der Nacht nicht danach ausgesehen, aber Johnny bekam am Nachmittag doch seinen Flug nach London. Er hatte sich im Haus von Carlotta verabschiedet und ihr nicht nur einen Kuss auf die Wangen gehaucht, sondern zusätzlich auf den Mund.
    »Wir sehen uns bestimmt wieder, Carlotta.«
    »Das hoffe ich doch.«
    In der offenen Tür stehend hatte sie dem Wagen lange nachgewunken. Am Flughafen ließ Maxine ihren Besucher aussteigen.
    »Und«, fragte sie, »was wirst du deinen Eltern und John Sinclair erzählen?«
    »Was habe ich ihnen schon zu berichten?« Johnny lächelte wissend. »Es war doch alles normal – oder?«
    »Wenn

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