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1749 - Inseln des Lebens

Titel: 1749 - Inseln des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spüren zu können, der sie töten würde, sobald er sie einmal erreichte. Ihre Chancen, die Heimat je wiederzusehen, lagen wahrscheinlich im Nullbereich.
    Natürlich hatten fast alle von ihnen schon ähnliche Situationen erlebt, tausendmal mit dem Leben abgeschlossen. Doch dies hier war etwas anderes. Daß sie noch immer vergleichsweise ruhig blieben, war vermutlich dem zu verdanken, was sie in ihren Paragefängnissen an Grauenhaftem erlebt hatten. Wenn dies so war, dann hatte die Abruse ihnen ungewollt einen Gefallen getan.
    Aber sicher den letzten.
    Die Sekunden zogen sich dahin wie Ewigkeiten. Perry warf einen Blick auf die Ortungsdaten des einzigen Planeten innerhalb der Ballung und seiner Sonne, deren Licht ihn durch den Staub nur zu winzigen Bruchteilen erreichte. Dort unten waren sie gefangen gewesen, und erstaunlicherweise hatten sie auf der Dunkelwelt nicht eine Spur von Kristallen gefunden.
    Solähnlich, las Rhodan für die Sonne ab, G-Typ. Der Planet umkreiste sie in rund einer Astronomischen Einheit Entfernung, besaß einen Radius von 5033 Kilometer und eine Schwerkraft von 0,9 g. Diese Daten entsprachen fast jenen der Erde, aber damit war die Ähnlichkeit auch schon erschöpft. Wenn hier einmal Leben existiert hatte, dann war es bereits vor Jahrmillionen ausgelöscht worden.
    Lautlos zogen die 8423 Quarztürme des Weisen von Fornax und die drei Rochenschiffe ihre Bahn um die Welt des Todes. Obwohl durch die Holo-Konferenzschaltung jedes Expeditionsmitglied in jedem Raumer zugegen zu sein schien, waren die CADRION, die CAJUN und die CIRIAC doch über den ganzen Stock verteilt und an die Steuereinheiten der sechs riesigen Kraftwerkschiffe angekoppelt, ohne die der Transport der Nocturnen nicht hätte bewältigt werden können.
    Der Transport von Aariam aus, wo die drei Pulks vom Parresum aus angegekommen waren. Und vom Aariam-System aus, mit den Zentralwelten der Ayindi und gleichzeitig Passageplaneten, befand sich das Herz der Abruse nur noch rund eine Million Lichtjahre tief in der Todeszone - nachdem es früher in fünfzig Millionen Lichtjahren Distanz angesiedelt gewesen war!
    Die Abruse schien sich durch den Weltraum bewegen zu können, über solch gewaltige Entfernungen hinweg. Bis ins Aariam-System war es dann jetzt nur noch ein Katzensprung, und von dort ins Parresum und...
    Nein! dachte Rhodan wütend. Sie brauchte diesen Weg nicht mehr zu gehen. Sie war schon dort. Ihre Saat ging auf, und zwar im Solsystem.
    Er sah den Mars, wie er als Kristallplanet der Erde unaufhaltsam näher kam, aber nur kurz. Denn jetzt straffte sich Milas Körper im Schwebesessel, und die Mutantin rief heiser: „Ein Trichter! Die Blume verändert sich schneller. Eine riesige Blüte in allen Farben des Spektrums, jetzt voll entfaltet und schon wieder dabei, sich zu schließen!" Sie drückte Nadja zurück, als diese sie beruhigen wollte. Die Augen waren weit aufgerissen und starrten in Räume, die jenseits des Faßbaren lagen. Mila schwitzte. „Nein, wartet! Das ist es. Sie schließt sich noch nicht, sondern dreht sich und richtet sich genau auf uns."
    „Den Nocturnen-Pulk?" fragte Alaska. Er war bei den Zwillingen und nahm Milas Arm. „Den Planeten?"
    „Auf uns", sagte Mila. Ihre Stimme zitterte leicht. Die Augen schimmerten wie im Fieber. „Ich sehe in einen riesigen Trichter, der sich noch immer vergrößert."
    „Wie eine... Tulpe wohl", versuchte Bully zu verdeutlichen.
    „Ich fürchte", kam es von Ronald Tekener, „eher wie eine fleischfressende Pflanze, die sich für ihre Beute in herrlichen Farben und mit allen möglichen chemischen Lockmitteln öffnet, dann zuschnappt und sich blitzschnell schließt, wenn ihr Opfer einmal drinnen ist in ihrem Schlund."
    „Schlund, ja!" sagte Nadja. „Das ist das richtige Wort, Tek. Direkt vor uns ist ein riesiger Schlund, der sich schnell vorschiebt, als wolle er uns mitsamt dem Pulk gleich verschlingen." Sie zuckte zusammen, als sie im Geistesverbund mit Mila ein neues Bild bekam. „Oh, mein Gott!" rief sie.
    „Das Ding wird uns verschlingen! Wir können ihm nicht entkommen, mit keinem Antrieb des Universums mehr! Die Abruse hat uns in ihre Falle gelockt, und kein Weg führt mehr hinaus."
    „So wie bei der fleischfressenden Pflanze", sagte Tekener. Dabei glitt seine Hand auf den Griff seiner Strahlwaffe.
    Doch worauf sollte er schießen?
     
    *
     
    „Die Verdichtung des Staubs läßt sich zwar anmessen", dröhnte Icho Tolots Stimmorgan, „aber eine Form ist nicht

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