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1750 - Karawane der Verzweifelten

Titel: 1750 - Karawane der Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sheremdoc auch nicht zu einfach machen, das hätte nur das Mißtrauen des LFT-Kommissars geweckt.
    Ein weiteres Problem stellte sein Nachfolger dar. Unter keinen Umständen durfte diese noch unbekannte Person „Operation TANKSET" auf die Spur kommen.
    Der STALHOF war ein beinahe mystischer Ort im Inneren von NATHAN. Normale Sterbliche erhielten niemals die Chance, ihn zu betreten. Man mußte entweder einer von 33 Hanse-Sprechern sein oder ein hoher Würdenträger der LFT.
    Selbst hochgestellte Politiker hatten nicht das Recht, den STALHOF zu betreten. NATHAN agierte als unbestechlicher Wächter. In der Öffentlichkeit wußte man nicht einmal, wie es im Inneren aussah.
    Die Menschen hätten sich gewundert. Denn im Jahr 1218 NGZ erweckte der STALHOF den Eindruck eines hochmodernen, ansonsten aber völlig normalen Bürotraktes. Nur die Sicherheitsvorkehrungen sprengten .jeden Rahmen.
    Adams erreichte den STALHOF per Transmitter. Er war sich dessen bewußt, daß es vielleicht sein letzter Gang an diesen Ort sein würde.
    Die meisten der Hanse-Sprecher hatten sich bereits versammelt. Manche nickten ihm noch freundlich zu, allerdings versteckt und ohne große Begeisterung. Vielleicht waren sie auf seiner Seite, wahrscheinlich aber nicht. Die meisten begegneten ihrem Chef mit unverhohlener Ablehnung.
    Gute Arbeit, Geo! So macht man seine Hausaufgaben.
    Koka Szari Misonan als Vertreterin der Liga Freier Terraner übernahm die Einführung. Man setzte sich entlang einer Tafel, die nicht mehr als vierzig Personen Platz bot. 33 Sprecher, Adams, Misonan, Sheremdoc. Vier Plätze blieben frei. Wäre Perry Rhodan hiergewesen, er und ein paar Aktivatorträger hätten sie mit gewichtiger Stimme ausgefüllt.
    Die Erste Terranerin stellte in nüchternen Worten dar, wie es zur momentanen Lage gekommen war. Adams' Situation als unschuldiges Opfer wurde herausgearbeitet; allerdings vergaß sie nicht zu erwähnen, daß der Hanse-Chef jede Mithilfe verweigerte.
    Ein Süchtiger in dieser Position, so schloß Koka Szari Misonan, sei für die Menschheit nicht tragbar.
    Homer G. Adams meldete sich zu Wort.
    „Ich gebe zu", sagte er, „daß ich ein Hamamesch-Produkt besitze. Ich trage es sogar bei mir.
    - Keine Angst, ich werde euch meinen Zwerg nicht zeigen. Er stellt für euch auch keine Bedrohung dar. Ich frage euch alle: Welche Untat wird mir eigentlich zur Last gelegt? Führe ich etwa die Hanse-Geschäfte schlecht? Bin ich zum Dieb geworden? Oder habe ich gegen die Interessen der Menschheit gehandelt?"
    Schweigen.
    Aber nur für eine Sekunde; dann nämlich sprach Geo Sheremdoc: „Wir erheben mehrere Vorwürfe, Homer, eigentlich ein ganzes Bündel. Erstens die Tatsache, daß du süchtig bist.
    Daran kann nicht gerüttelt werden. Eine süchtige Person stellt eine ständige, latente Gefahr für alle dar. Sie darf nicht das wichtigste Instrument unserer galaktischen Außenpolitik kontrollieren."
    „Die Hanse ist kein >Instrument<", konterte Adams gelassen. „Sie dient nicht allein terranischen Interessen, sondern einer höheren Mission. Die Hanse wurde geschaffen, um in der Mächtigkeitsballung von ES Frieden und Verständigung zu schaffen. Der Handel ist nur ein Mittel zum Zweck."
    Der Glatzkopf verzog keine Miene, obwohl der Treffer zweifellos gesessen hatte. Sheremdoc stand als engstirniger Nationalist da, Adams dagegen als Kosmopolit.
    Aber auch das wird mir nicht helfen.
    „Weitere Vorwürfe", fuhr Sheremdoc unbeeindruckt fort: „Adams vernachlässigt seine Amtsgeschäfte sehr wohl. Nach der Mars-Krise befindet sich die Solare Wirtschaft in einem historischen Tief. Man würde sich den Einsatz des Hanse-Chefs und besten Wirtschaftsexperten Tag und Nacht wünschen. Durch seinen Zellaktivator - und sein Geschick - wäre Adams zweifellos auch in der Lage dazu. Er wird allerdings maximal fünf oder sechs Stunden täglich an der Arbeit gesehen. Den Rest der Zeit verbringt er mit seinem Huyla-Zwerg."
    „Das ist eine Unterstellung", wehrte sich Adams lahm.
    Sheremdoc hatte natürlich recht. Und die Sprecher, so zeigte ein Blick in die Runde, wußten es ebenfalls.
    „Letzter und schwerster Vorwurf: Homer G. Adams hat in hinterlistiger Weise das Erscheinen von KOROMBACH im Solsystem herbeigeführt. Die LFT hatte jedoch ein absolutes Einflugverbot für Hamamesch-Basare in solares Hoheitsgebiet verhängt. In der Folge wurden zweieinhalb Milliarden Warenstücke im Solsystem verkauft. Wir haben also, rund geschätzt, mehr als zwei Milliarden

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