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1756 - Das Grauen hieß Elvira

1756 - Das Grauen hieß Elvira

Titel: 1756 - Das Grauen hieß Elvira Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Tag. Da hatte sie einen besonderen Job angenommen. Sie würde einen Engel darstellen. Vom Pressechef eines Kaufhauses war sie engagiert worden, um vor einem großen Tannenbaum Geschenke zu verteilen.
    Der Job brachte richtig Geld, und das konnte sie gebrauchen, sie war mit der Miete etwas in Rückstand. Ja, sie würde der nette Engel sein, das war die eine Seite.
    Und dann gab es noch den zweiten Engel in ihr, aber darüber wollte sie nicht nachdenken...
    ***
    Wie jeden Tag betraten Suko und ich auch an diesem Morgen das Büro, in dem Glenda Perkins residierte, und wurden von ihr mit einem Blick empfangen, der uns beinahe wieder zurück nach draußen in den Flur getrieben hätte.
    Wir betraten das Vorzimmer trotzdem, und ich stellte fest, dass der Blick mehr mir galt als Suko. Ich schickte auch keinen Morgengruß auf die Reise, sondern fragte nur mit leiser Stimme: »Hab ich dir was getan, Glenda?«
    »Nein, das hast du nicht.«
    »Hm. Dann kann ich ja zufrieden sein und mir einen Kaffee gönnen.«
    »Den gibt es heute von mir nicht. Wenn du ihn haben willst, dann geh auf den Flur, wo die Automaten stehen. Da kannst du dir dann einen Becher Brühe gönnen.«
    Ich war perplex, sagte nichts, drehte mich zu Suko um und schaute ihn an. Konnte ja sein, dass er eine Erklärung wusste, aber er hob nur die Schultern an.
    Also wusste auch er keinen Bescheid und konnte sich Glendas Verhalten nicht erklären.
    Ich wollte das nicht so hinnehmen und sprach sie mit leiser Stimme und vorsichtig an. »Was ist eigentlich los? Du verhältst dich so, als wäre etwas Schlimmes passiert. Etwas, für das ich eine Strafe bekommen muss.«
    »Das ist es auch.«
    »Wieso?«
    Sie nickte mir zu. »Ja, das ist es, John. Es ist etwas passiert, denn du hast was vergessen.«
    »Aha. Dann kommen wir der Sache schon näher. Was habe ich denn vergessen?«
    Glenda ließ einen Moment verstreichen, bevor sie sagte: »Du hast vergessen, dass du eigentlich nicht hier sein solltest. Das ist im Prinzip alles.«
    »So ist das.« Ich dachte nach, warf Suko einen Blick zu, was mich auch nicht weiter brachte, und musste gestehen, dass ich mit Glendas Erklärung nichts anfangen konnte.
    »Du hattest dir für heute etwas vorgenommen, was sogar mit einem Tag Urlaub verbunden war.«
    »Ach? Ehrlich?«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Okay, und was soll ich mir vorgenommen haben? Und wann habe ich das gesagt?«
    »In der letzten Woche gab es einen Tag, da hast du deine Meinung geändert.«
    Ich gab diesmal keine Antwort. Aber ich spürte, dass sich etwas in meinem Kopf aufbaute. Ja, da war etwas gewesen, ich wusste nur nicht genau, was es war, aber es schälte sich hervor. Dabei schaute ich Glenda Perkins an, deren Gesicht ein wissendes Lächeln zeigte, das auch meine Erinnerung letztendlich erhellte.
    Dann hatte ich es. Ich merkte, dass ich blass wurde, und nickte Glenda zu.
    »Und?«, fragte sie.
    Ich winkte mit beiden Händen ab. »O je, es tut mir leid, wirklich. Ich wollte heute unterwegs sein, um Weihnachtsgeschenke zu besorgen.«
    »Bingo!« Glenda schnippte mit den Fingern.
    Ja, ich hatte mich überreden lassen. Ein Geschenkmuffel war ich schon immer gewesen, auch wenn ich früher hin und wieder losgezogen war, um für Weihnachten Geschenke zu kaufen. Das hatte aber später abgenommen, doch nun hatte man mich davon überzeugt, es noch mal zu versuchen, auch weil eine Einladung der Conollys im Raum stand. Ich sollte Glenda Perkins mitbringen, und sie hatte mich bedrängt, den Conollys etwas zu besorgen.
    Das hätte ich auch übers Internet machen können, aber davon nahm ich Abstand. Ich wollte den Gegenstand fühlen können, bevor ich ihn kaufte. Das war für Bill nicht schwer, da ging es um ein bestimmtes Buch über das Mittelalter. Für Johnny war eine bestimmte Laptoptasche vorgesehen und Sheila sollte einen Schal bekommen. Da musste ich mich auf Glenda Perkins verlassen. Sie hatte ein Foto des Schals ausgeschnitten und es mir in die Hand gedrückt. Ich wusste auch, in welchem Laden ich den Schal besorgen konnte.
    Nur für Glenda hatte ich nichts. Auf meine entsprechende Frage hin hatte sie mir nur zu verstehen gegeben, dass ich mir etwas einfallen lassen sollte. Weiter hatte mich das nicht gebracht.
    Dass ich den freien Tag allerdings vergessen hatte, war schon peinlich, und ich musste Sukos schadenfrohes Grinsen ebenso hinnehmen wie das von Glenda.
    »Ja, ja«, sagte ich, »kann ja mal passieren. Ist auch nicht unheimlich wichtig.«
    »Genau«,

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