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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großes Fest bei uns statt, denn das Meer spendet uns Köstlichkeiten wie zu sonst keiner anderen Zeit. Dabei ist auch der Selama, von dem man nur ein kleines Stück aus dem Rücken essen kann. Es ist eine Kunst, dieses Tier zu zerteilen. Wer dabei einen Fehler macht, verwandelt das Fleisch in pures Gift. Binnen Sekunden führt es mit absoluter Sicherheit zum Tod. Die Crypers könnten sich einig sein und das Zerschneiden des Selama einigen wenigen überlassen, die kunstfertig genug dazu sind, doch sie sind es nicht. Sie reißen sich darum, es selbst zu tun, und sie riskieren sogar ihr Leben, um anderen beweisen zu können, daß sie die Kunst beherrschen. Dadurch gibt es immer wieder viele Opfer zur Zeit der Kalam. Vielleicht ist unser Volk dazu verurteilt, uneinig zu sein."
    Die NIKKEN flog in den dichten Sternenarm ein, ging zum Unterlichtflug über und erreichte das Sillis-System. Langsam näherte sie sich dem fünften Planeten: Ambraux, Heimatwelt von Coram-Till, eine erdähnliche Sauerstoffwelt mit zwei kleinen Monden.
    Atlan und Tekener riefen sich in Erinnerung, was sie von den Ambraux-Crypers wußten, die unter dem Oberkommando von Coram-Till standen. Sie waren mit rund 350 eroberten Hamamesch-Raumern ausgestattet und bewohnten 30 Sonnensysteme. Zu ihrer Rebellengruppe, die besser ausgerüstet war als jede andere, gehörten etwa eine Milliarde Mitglieder. Die von ihnen besiedelten Planeten lagen alle in der sternenreichen Zone an der Peripherie von Queeneroch. Ambraux war der fünfte von zwölf Planeten der Sonne Sillis, hatte etwa 100 Millionen Einwohner und war die am dichtesten bewohnte Welt der Crypers.
    Bevor die NIKKEN landete, setzte Coram-Till sich mit dem Raumschiffskommandanten Knat-Oran in Verbindung und schickte ihn als Boten zur BASIS. Perry Rhodan sollte darüber informiert werden, wo sich Atlan und Tek aufhielten und daß es ihnen gutging.
    Danach erst landete das Raumschiff auf dem primitiven, rissigen Betonboden des Raumhafens nahe der Hauptstadt Cryam.
    Die Stadt lag im Delta eines großen Flusses und verteilte sich auf unzählige natürliche und künstliche Inseln. Atlan und Tekener erfuhren, daß die Stadt annähernd zwei Millionen Einwohner hatte, von denen ein erheblicher Teil vom Fischfang und der dazugehörigen Industrie lebte. Der Raumhafen lag abseits des Deltas im Landesinneren.
    Während Atlan und Tekener die Zentrale verließen, traf Coram-Till allerlei Vorbereitungen für den Besuch der nahen Hauptstadt, wo er bereits erwartet wurde. Die NIKKEN sollte für etwa zwei Wochen - nach Hirdobaan-Zeitrechnung ein halber Zehner - auf Ambraux bleiben. Die beiden Galaktiker wollten die Zeit nutzen, um das Leben auf diesem Planeten näher kennenzulernen.
    Als sie drei Stunden nach der Landung die NIKKEN in einem großen Gleiter verließen, zogen ihnen Tausende von Crypers entgegen. Sie säumten den Flugweg zur Hauptstadt; viele hatten sich mit bunten Tüchern versehen, die sie voller Begeisterung schwenkten. Obwohl sein letzter Einsatz ein totaler Fehlschlag gewesen war, wurde Coram-Till von der Bevölkerung wie ein Held empfangen.
    „Sie haben volles Vertrauen in ihren Anführer", stellte der Mann mit den Lashat-Narben fest.
    „Sie kennen seine Fähigkeiten, und sie halten große Stücke auf ihn."
    Coram-Till ließ nicht erkennen, ob diese Worte irgendeine Wirkung auf ihn erzielten. Mittlerweile hatte er ihnen erklärt, daß er nur eine Art militärischer Oberbefehlshaber war, während die Verwaltung des Planeten dem betagten Cryper Mello-Cam unterstand.
    „Mello-Cam ist im Prinzip gegen, Piraterie und militärische Aktionen in meinem Stil", hatte Coram-Till erläutert, als sie sich dem Planeten genähert hatten. „Er sieht aber ihre Notwendigkeit ein. Wenn es nach ihm ginge, würden wir den friedlichen Weg gehen, so, wie ihn Capra mit seinen Solten-Crypers beschreiten will. Allerdings weiß er nicht, wie wir dann die Maschinen bekommen sollen, die wir dringend benötigen. So ist es mit vielen Crypers. Sie möchten ganz gern auf eine bestimmte Art und Weise leben und die Realität ignorieren, verlangen aber gleichzeitig, daß sich Wünsche erfüllen, die sich auf diesem Weg nicht verwirklichen lassen. Mello-Cam wird enttäuscht sein, daß wir die erhoffte Technik, vornehmlich landwirtschaftliche Geräte, nicht mitbringen, denn daran fehlt es auf Ambraux ganz besonders. Vielleicht macht er mir gar Vorwürfe deswegen, um mir schon mit seinen nächsten Worten zu empfehlen, die Piraterie,

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