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1030 - Das Ende einer Hexe

1030 - Das Ende einer Hexe

Titel: 1030 - Das Ende einer Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die nackte Frau lag auf dem Bett!
    Nicht still, nicht normal. Sie keuchte, sie schwitzte. Sie schleuderte ihren Körper vor und zurück.
    Ihre Hände krallten sich in das Lacken, als wäre es ein Rettungsanker.
    Die Frau litt. Immer öfter verwandelte sich das Keuchen in ein satt klingendes Stöhnen. Die Bewegungen des Körpers blieben dabei, so daß es manchmal den Anschein hatte, als würde diese Person von einem Unsichtbaren vergewaltigt.
    Sie war allein im Zimmer. Draußen war Tag. Dennoch fiel nur wenig Licht durch das Fenster. Jemand hatte die Vorhänge zugezogen. Die Frau war es nicht gewesen. Sie hatte alles so hinnehmen müssen. Sie wußte, daß sie nichts dagegen unternehmen konnte. Es war ihr Schicksal. Die Mächte, mit denen sie sich beschäftigt hatte, standen dafür.
    Sie hieß Giovanna Sarti. Ein Name, der weich über die Zunge floß. Passend zu dieser dunkelhaarigen Person mit dem sonnenbraunen Körper, dessen Zuckungen einfach nicht aufhören wollten. Er stand unter Strom, ein fremder Einfluß trieb ihn stets hoch und zurück, während die Schreie blieben und sich die Hände jetzt bewegten. Sie strichen über den Körper hinweg, als wollten sie den Schweiß verreiben. Der Mund blieb stets offen stehen. Auch die Augen hatte sie weit aufgerissen und starrte an die Decke.
    Immer wieder verzerrte sie ihr Gesicht. Gio - wie sie genannt wurde - spürte die Intervalle, die über sie hinweghuschten. Sie hatte das Gefühl, von unzähligen Händen umfaßt zu werden. Finger, die aus dem Unsichtbaren griffen, die sie berührten, ohne selbst gesehen zu werden. Die Person auf dem Bett wußte, daß sie ihnen nicht entkommen konnte. Sie hatte es einmal versucht.
    Das Ergebnis erlebte sie jetzt. Sie war gefangen in einem ihr unbekannten Zimmer. All diejenigen, die einst zu ihr gestanden hatten, würden ihr nicht mehr helfen können und wollen.
    Das Leben war so grausam, wenn es sich dem Ende zuneigte. Und daß sie sterben würde, war Giovanna Sarti klar. Sie mußte den schlimmen Tribut zahlen.
    Auf dem Rücken blieb die Frau auch weiterhin liegen, als der Anfall abgeklungen war. Allmählich beruhigte sich ihr Atem. So etwas wie Normalität trat wieder ein, und auch die Umgebung trat für Giovanna deutlicher hervor.
    Ein nicht großer Raum. Für sie ein Käfig. Umwabert von einer starken Wärme, die draußen herrschte. Hochsommerliche Temperaturen, jenseits der dreißig Grad. Ein verfluchtes oder herrliches Wetter, was allerdings Ansichtssache war.
    Nichts kühlte das Zimmer. Es gab weder eine Klimaanlage noch einen Ventilator. Es waren einfach nur diese vier Wände, zwischen denen die Luft stand.
    Stille… seltsam, obwohl normal. Giovanna kam sie dennoch unnatürlich vor. Eine Stille, die nach ihr griff und auf irgendeine Art und Weise sogar kalt war.
    Die Frau spürte sie auf ihrem Körper. Sie war dort in jede Faser gekrochen. Wie kalte Würmer wand sie sich über die Haut hinweg, die noch immer erhitzt war.
    Die Angst blieb auch jetzt, obwohl dieser Anfall vorbei war. Gio war klar, daß sie Fehler begangen hatte. Sie war einmal die Sarti gewesen, doch das lag länger zurück. Was im Prinzip auch nicht stimmte, denn es waren erst wenige Tage vergangen.
    Nichts stimmte mehr in ihrem Leben. Bei ihr war einiges durcheinander geraten. Die Frau hatte das Gefühl, in einem Netz aus Bösartigkeit gefangen zu sein.
    Der Schweiß auf ihrem Körper kühlte allmählich ab. Er kochte nicht mehr.
    Dafür erinnerte er sie an unterkühlten Leim, der sich so einfach nicht abwaschen ließ.
    Sie wartete auf das Schicksal und mußte plötzlich lachen, während ihre Finger wie von selbst über die Hügellandschaft des Körpers glitten und ihn an verschiedenen Stellen berührten, als könnte die Haut damit beruhigt werden.
    Sie vielleicht, nicht aber die Psyche. Bei Gio war sie kompliziert, denn sie zählte sich nicht zu den normalen Menschen, auch wenn sie normal aussah und vielen normalen geholfen hatte.
    Giovanna Sarti war eine Frau und eine Hexe!
    Beides in einer Person. Sie war damit bekannt geworden. Andere hatten sich um ihren Ratschlag gerissen. Sie waren zu ihr gekommen, und Gio hatte sich geliebt gefühlt.
    Nicht mehr.
    Wo waren all die Menschen, denen sie Rat und Hilfe versprochen hatte? Es gab sie nicht, und es gab sie zumindest nicht in Gios Nähe. Irgendwo verteilt lebten sie, versehen mit den Ratschlägen einer Giovanna Sarti, der es egal sein konnte, ob diese Ratschläge nun befolgt wurden oder nicht.
    Das wilde Spiel

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