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1763 - Einer sieht alles

1763 - Einer sieht alles

Titel: 1763 - Einer sieht alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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normal und auch tödlich.
    Jane hatte mich noch nicht entdeckt. Sie sprach trotzdem weiter. Ich sah allerdings nicht, mit wem sie sich unterhielt. Möglicherweise mit einer Stimme aus dem Unsichtbaren.
    Ich probierte es an der Tür.
    Sie war verschlossen, also musste ich mich anders bemerkbar machen.
    Das Auge hatte seine Position nicht verändert. Ganz im Gegenteil zu mir. Ich war ein paar Schritte gegangen, aber hatte das Auge nie aus dem Blick gelassen. Und jetzt stand ich außen so vor der Scheibe, dass Jane mich sehen musste.
    Nein, sie reagierte nicht.
    Ich griff zu einem anderen Mittel und schlug mit der Faust gegen das Fensterglas.
    Ich sah es zittern, so heftig hatte ich geschlagen. Nicht ohne Grund, denn ich wollte gehört werden.
    Jane Collins drehte den Kopf.
    Sie sah mich, ich sah sie.
    Für einen Moment leuchteten ihre Augen auf, und ich deutete zur Tür hin. Sie schüttelte den Kopf.
    Doch ich wollte und musste ins Haus.
    So dick die Scheiben der Fenster in der Haustür auch aussahen, ich hatte es hier nicht mit Panzerglas zu tun, sondern mit einem der üblichen Sicherheitsgläsern. Eine Kugel würde es durchschlagen und auch Sprünge hinterlassen, aber das war wohl zu wenig.
    Jane Collins hatte meine Waffe gesehen, sie winkte heftig und deutete mit den Fingern einen Halbkreis an. Wahrscheinlich sollte ich um das Haus herumlaufen und nach einer Möglichkeit suchen, an anderer Stelle das Gebäude zu betreten.
    Das wollte ich nicht. Es kostete zu viel Zeit. Ich suchte nach einem Stein, mit dem ich die Scheibe hätte einschlagen können. Auch der war nicht vorhanden. So blieb alles wie es war. Jane hatte es mit einem Gegner zu tun, von dem sie nur ein Auge sah, was schon verrückt war.
    Gern hätte ich eine geweihte Silberkugel in die Pupille gejagt, aber die Scheibe dazwischen machte es unmöglich.
    Jane drehte sich um. Sie schaute jetzt in eine andere Richtung. Ihr ausgestreckter Arm zuckte immer wieder dorthin, und mir war klar, dass sie die Rückseite meinte.
    Ich hatte keinen Bock darauf, das Haus halb zu umrunden. Es hätte mich nur Zeit gekostet.
    Außerdem passierte etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Von links her erschien eine Gestalt, mit der ich im Moment nicht gerechnet hatte.
    Es war Suko!
    ***
    Der Inspektor hatte es geschafft. Niemand hatte sich ihm in den Weg gestellt. Er war froh, den Ort des Geschehens so schnell erreicht zu haben.
    Er sah Jane Collins.
    Er sah auch John hinter der Scheibe stehen.
    Aber das alles kümmerte ihn nicht wirklich, denn er bekam noch mehr zu sehen.
    Ein Auge, das in der Luft schwebte, sich jetzt ihm zuwandte und sich auf ihn konzentrierte.
    Er hatte schon oft von einem bösen Blick gehört. So konnte es auch hier sein, denn dieses eine Auge war ihm alles andere als geheuer.
    Es starrte ihn an. Die Pupille in der Mitte, ein roter Kreis in einem dunklen Umfeld, zeigte nicht das geringste Zittern. Das Auge wirkte wie gemalt.
    Einen Kontakt nahm es nicht auf, und so wandte sich Suko an Jane Collins.
    »Mit dir alles klar?«
    »Jetzt schon.«
    »Gut«, lobte Suko, »aber was ist mit dem Auge? Kannst du mir das genauer erklären?«
    »Nein.«
    »Sagt dir der Name Douglas Curtain etwas?«
    »Das ist er.«
    »Wer?«, fragte Suko.
    »Der alles im Griff hat. Der auch spricht. Den ich höre. Er hält sich im Unsichtbaren auf. Meinetwegen kann er sich einen Mentalisten nennen, das ist mir alles egal.«
    »Und es ist sein Auge – oder?«
    »Ja, das stimmt.« Jane stöhnte auf. »Es hat Macht, Suko, das spüre ich. Ich habe mich davor gehütet, in seinen Blick einzutauchen. Vermeide es auch.«
    »Geht in Ordnung.« Suko überlegte, was er tun sollte. Er konnte die Beretta ziehen und eine Kugel in das Auge jagen. Es war auch möglich, die Dämonenpeitsche zu benutzen. Doch das hätte einen größeren Zeitaufwand bedeutet.
    Also die Pistole.
    Die geweihte Silberkugel, die mitten in das Auge geschossen werden musste. Suko traute sich auch zu, das Ziel zu treffen. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen. Er fühlte sich nicht mehr sicher. Das Auge glotzte ihn an, und er las darin so etwas wie ein Versprechen, das es einlösen wollte.
    Suko hob den rechten Arm mit der Waffe. Er zielte genau, drückte ab – und schoss.
    In derselben Sekunde wusste er, dass er zweiter Sieger geblieben war, denn das Auge war noch vor dem Eintreffen der Silberkugel verschwunden.
    Verschwunden und nicht zerstört...
    ***
    Ich hörte den Schuss, der mir sehr gelegen kam, denn

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