1771 - Der Tempel der Mondgoettin
versuchte er, die Dose zu erreichen. Sie befand sich innerhalb des vom SERUN errichteten Schutzschirms, und so breitete sich auch das Gas innerhalb des Schirms aus. Connemar Djouston war nicht mehr ansprechbar. Er hatte das Bewußtsein verloren, die Syntronik erkannte die Gefahr nicht. So nahm das Verhängnis seinen Lauf.
Michael aktivierte den Gravo-Pak seines SERUNS und glitt mit hoher Beschleunigung durch die Gänge, bis er die Unterkunft seiner Besatzung erreichte. Marfin Kinnor und die anderen waren nicht betäubt worden. Sie waren sofort hellwach, als er eintrat und sie ansprach.
„Wir müssen den Medosyn einsetzen", schlug Michael vor. „Ich fürchte, daß Coram-Till und die anderen ganz erheblich unter dem Gift leiden, das man ihnen verabreicht hat. Kümmert euch um Connemar. Er braucht dringend Hilfe. Beeilt euch. Ich fürchte, er hat nicht viel Zeit."
8.
Am ganzen Körper vor Wut bebend stürmte Ammor-Res heran. Michael Rhodan sah ihn kommen. Er blieb vor der Tür der Unterkunft von Coram-Till stehen, um auf ihn zu warten.
„Wo ist der Ambraux?" schnaubte der Anführer der Corri-Crypers.
Zornig stürzte er sich auf den Terraner und versuchte, ihn zu packen, doch seine Hände prallten am Schutzschirm des SERUNS ab.
Verblüfft wich er zurück.
„Wen meinst du?" fragte Michael.
„Coram-Till, diesen verräterischen Nusch!" brüllte Ammor-Res. „Wen denn sonst?"
Der Unsterbliche trat einen Schritt zur Seite und zeigte stumm auf die offene Tür zum Raum des Ambraux. Ammor-Res betrat den Raum, blieb dann jedoch stehen: Am Bett von Coram-Till saß der Ertruser Marfin Kinnor, und der war eine Erscheinung, die auch einem Hitzkopf wie ihm Respekt einflößte.
Doch nicht nur aus diesem Grunde zögerte er, weiterzugehen, denn um das Lager herum standen mehrere Ambraux-Rebellen. Es war ihre drohende Haltung, die ihn stutzen ließ.
„Was ist los?" fragte er.
„Coram-Till wurde vergiftet", antwortete Michael. „Wir glauben, daß es jemand war, der unter dem Einfluß von Radan-Mech steht. Er hat auch Capra und Assyn-Stey vergiftet. Sie müssen ebenfalls mit galaktischer Technik behandelt werden, aber ihr Zustand ist nicht so bedrohlich wie der von Coram-Till."
„Sein Agent hat versucht, mir eine Injektion zu geben", sagte Ammor-Res keuchend. „Ich wachte auf und konnte es gerade noch verhindern."
„Was hast du mit ihm gemacht?"
„Es kam zu einem Kampf, und dabei habe ich ihm wohl das Genick gebrochen", antwortete der Corri ohne das geringste Bedauern. „Es war Thorga-Thze, ein Mann Coram-Tills."
„Der ebenfalls nicht verantwortlich war für das, was er getan hat. Ich bin sicher, daß Radan-Mech hinter allem steckt. Er versucht, uns alle unter seinen Einfluß zu bringen."
Ammor-Res wollte noch mehr sagen, aber Michael ließ es nicht zu. Er kümmerte sich ebenfalls um Coram-Till, wobei die Hauptarbeit allerdings von dem tragbaren Medosyn geleistet wurde. Als die Instrumente anzeigten, daß die größte Gefahr für den Ambraux-Anführer vorbei war, erfuhren Caston-Pragama und Assyn-Stey die gleiche Behandlung.
Währenddessen bemühten sich mehrere Mannschaftsmitglieder der MONTEGO BAY verzweifelt um Connemar Djouston. Erst nach geraumer Zeit gelang es ihnen, die Syntronik seines SERUNS davon zu überzeugen, daß sie die Schutzschirme abschalten konnte, weil keine von außen kommende Bedrohung für den Antizipator mehr bestand.
Doch da war es schon zu spät: Selbst der Medosyn konnte ihn nicht mehr retten.
„Was ist los?" fragte Ammor-Res erstaunt, als plötzlich Schüsse durch die Gänge des Tempels hallten.
Unmittelbar darauf meldeten sich seine Männer über Funk. Sie teilten ihm mit, daß sie mit Tempeldienern kämpften, die sich ihnen in den Weg stellten und sie daran hindern wollten, zu ihm zu kommen.
Ammor-Res stürzte sich in den Kampf, der schon nach wenigen Minuten vorbei war, und kehrte dann mit seinen Männern zu Michael Rhodan zurück. Ihm folgten die Manglon- und die Eramor-Crypers.
„Radan-Mech hat einen Fehler gemacht", stellte Ammor-Res fest, als alle eingetroffen waren. „Er wollte uns schwächen, uns betäuben, uns seinen Willen aufzwingen, uns gegeneinander ausspielen und sich selbst zum Oberkommandierenden machen. Seine Taktik war falsch. Er hat das Gegenteil erreicht: Er hat uns zusammengeschweißt. Wir Corri gehen nur gemeinsam mit euch weiter."
„Wir Manglon ebenfalls", versprach Daron-Kaimon.
„Und wir Eramor auch", sagte Karan-Kan. „Die
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