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1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eilte lamentierend voran, erklärte ein ums andere Mal, daß der göttliche Dan-Sandin eigentlich verboten habe, jemanden zu ihm zu führen, und flehte höhere Mächte an, ihm zu verzeihen, Als er langsamer wurde, gab Marfin Kinnor ihm einen Stoß in den Rücken und befahl ihm dabei mit dumpf grollender Stimme, weiterzugehen. Der Mann gehorchte - bis sich plötzlich eine Falltür öffnete. Schreiend warf er die Arme in die Höhe, während er in einen dunklen Schacht stürzte.
    Auch unter Michael und dem Ertruser wich der Boden, doch die Gravo-Paks ihrer SERUNS schalteten sich ein, so daß sie durch die Falltür nicht gefährdet wurden.
    Michael leuchtete in den Schacht, und er sah, daß der Priester hastig durch einen Spalt an der Seite flüchtete. Auf allen vieren brachte er sich in Sicherheit.
    „Na schön", sagte der Terraner. „Dann gehen wir eben alleine weiter. Wir werden Dan-Sandin schon finden."
    Keine zehn Meter weiter schob sich ihnen plötzlich eine Wand in den Weg. Knirschend glitt sie auf Rollen von der Seite her über den Gang; sie hätte sicherlich für fast alle Crypers ein unüberwindliches Hindernis dargestellt.
    Michael feuerte kurz mit seinem Desintegrator in das Mauerwerk, und die Wand löste sich polternd und krachend auf. Sie glitten über die Trümmer hinweg und sahen eine Gruppe von Priestern mit Feuerwaffen. Kugeln und Energiestrahlen schössen ihnen entgegen, konnten die Energieschirme der SERUNS jedoch nicht durchschlagen.
    „Laßt es lieber", empfahl Marfin Kinnor den Angreifern. „Damit könnt ihr höchstens kleine Kinder erschrecken."
    Die Priester boten noch einige andere Waffen auf, doch mit keiner konnten sie sich gegen die Technik der Galaktiker behaupten. Michael Rhodan und der Ertruser glitten auf ihren Antigravfeldern voran, als bestünde nicht die geringste Bedrohung für sie. Schließlich sahen die Priester ein, daß sie machtlos waren; sie flüchteten.
    Eine breite Tür öffnete sich, und plötzlich sahen sich die beiden Galaktiker Tausenden von Pilgern gegenüber, die das Orakel des Tempels aufsuchten und sich von der Mondgöttin eine glückliche und unbeschwerte Zukunft voraussagen lassen wollten. Schreiend wichen die Männer, Frauen und Kinder vor den Galaktikern zurück; als sich dabei eine Gasse bildete, glitten Michael Rhodan und Marfin Kinnor hindurch.
    Die Gasse führte zu einer mächtigen, fast vier Meter hohen Tür, die aus Holz gefertigt und mit einer fast ebenso hohen Darstellung von Na-Ethyn geschmückt war.
    Radan-Mech stand davor. Verzweifelt streckte er den beiden Galaktikern die Arme entgegen.
    „Nein, nicht weiter", flehte er. „Das würde euch der göttliche Dan-Sandin niemals verzeihen."
    „Zur Seite", befahl Michael, „oder du wirst uns richtig kennenlernen."
    Noch einmal versuchte der Oberpriester sie aufzuhalten. Er warf sich auf die Knie und demütigte sich damit angesichts der Pilger, die das Geschehen beobachteten.
    „Nein", stammelte er. „Es geht nicht. Niemand darf diesen Raum betreten. Da drinnen lebt ein Gott! Sein Anblick würde dich auf der Stelle töten. Du könntest Dan-Sandin so erzürnen, daß er nicht nur dich umbringt, sondern auch uns Priester und die vielen Pilger. Das kannst du nicht wollen!"
    Michael ließ sich nicht beeindrucken.
    „Öffne", befahl er, „oder du hast die Folgen zu verantworten!"
    Er war fest entschlossen, das Geheimnis zu lüften. Jetzt mußte sich zeigen, ob es Dan-Sandin überhaupt gab oder ob Radan-Mech seine Rolle eingenommen hatte und Anführer der Sandin-Crypers geworden war.
    Der Oberpriester erhob sich. Mit tief gesenktem Kopf entriegelte er die Tür und öffnete sie so weit, daß die beiden Galaktiker hindurchgehen konnten.
    Sie betraten einen kuppeiförmigen Raum, der nur matt erleuchtet war. Genau in der Mitte befand sich ein gepolstertes und mit Kissen bedecktes Podest von gewaltigen Ausmaßen. Darauf lag, von zahlreichen Kissen gestützt, Dan-Sandin.
    Er war ein schwärender Fleischberg. Kopf, Schultern und Arme waren mit dicken Geschwüren bedeckt. Der übrige Körper war unter vielen Tüchern verborgen.
    „Dan-Sandin?" fragte Michael Rhodan.
    „Ja, ich bin es", röchelte der Cryper.
    Er war ein todkranker Mann, dessen Gewicht sich durch seine Krankheit möglicherweise so gesteigert hatte, daß er das Bett nicht mehr aus eigener Kraft verlassen konnte.
    Marfin Kinnor blickte Michael kurz an. Dieser erkannte, daß der Pilot den gleichen Gedanken hatte wie er.
    Der göttliche und

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