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178 - Die Shlaaks kommen!

178 - Die Shlaaks kommen!

Titel: 178 - Die Shlaaks kommen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Audi Quattro machte sofort, was er wollte. Ungelenkt und ungebremst schoß er diagonal über die Fahrbahn, während ich Mühe hatte, mir den wild gewordenen Leichenfresser vom Leib zu halten.
    Ich stieß meine Rechte nach oben, der magische Ring traf, und der Ghoul stimmte ein schmerzliches Wutgeheul an.
    Als ich mich aufrichten wollte, hackte der Schwarzblütler nach meinem Gesicht. Ich ließ mich sofort wieder fallen. Die Hornkrallen rissen die Polsterung auf, während der Wagen hüpfte und geschüttelt wurde.
    Ich konnte erst später nachvollziehen, was passierte.
    Wir durchstießen eine Plakatwand, hinter der sich eine große Baugrube befand. Der Audi stürzte hinein, überschlug sich, die Frontscheibe barst, knirschend und kreischend verformte sich das Blech.
    Ich wurde aus dem Wagen geschleudert und kugelte einen Sandberg hinunter, an dessen Fuß ich benommen liegen blieb. Eine Explosion zerriß mir fast das Trommelfell. Vor meinen Augen hing ein trüber Schleier, durch den ich eine glutrote Feuerkugel zu sehen glaubte. Es hagelte Blech.
    Die Feuerkugel - das war der Audi! schoß es mir siedend heiß durch den Kopf, und mein nächster Gedanke galt meinem Freund Mr. Silver.
    Ich hatte das Glück gehabt, aus dem Wagen geschleudert worden zu sein, aber was war mit dem Ex-Dämon geschehen? Der widerstandsfähige Hüne konnte viel verkraften, aber wenn die volle Wucht der Explosion ihn getroffen hatte… »Silver!« brüllte ich und kämpfte mich hoch.
    ***
    »Nun sieh dir den an«, sagte der Fahrer des Streifenwagens zu seinem Kollegen.
    Dieser schüttelte verständnislos den Kopf. »Besoffen! Total besoffen muß der Bursche sein.«
    In dieser Gegend passierte für gewöhnlich nie etwas. Die ›Big Show‹, wie sie es nannten, spielte sich in der Innenstadt ab. Vor allem in Soho. Dort ging es fast jede Nacht rund, aber hier hatten die beiden Polizisten mit einer ruhigen Kugel gerechnet.
    Sie hatten eben erst zwei Hamburger verdrückt und sich eine Cola geteilt. Seit zwei Minuten saßen sie wieder im Patrol Car und meldeten keine besonderen Vorkommnisse an die Zentrale.
    Und auf einmal fegte dieser dunkelgrüne Audi Quattro schräg über die Straße und durchstieß eine Plakatwand.
    Im nächsten Moment zerriß eine Explosion die Stille der Nacht.
    »Oh, Mann!« stieß der Fahrer des Polizeiwagens bestürzt hervor und drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch.
    ***
    Der Audi lag auf dem Dach. Er hatte Ähnlichkeit mit einer verendeten Schildkröte, die auf dem Rücken lag.
    Feuer tanzte auf dem zerfetzten Wrack. Ich sah die Ghouls nicht, aber sie waren mir, ehrlich gesagt, in diesem Augenblick völlig egal.
    Sie waren Feinde, und wir befanden uns in permanentem Kriegszustand mit der schwarzen Macht.
    Meine bohrende Sorge galt meinem Freund.
    Himmel, laß es nicht zu, daß ihm etwas passiert ist! dachte ich flehend, während ich den Sandberg hinaufkletterte. Die Hitze schlug mir ihre glühende Faust ins Gesicht und nahm mir den Atem. Schwarzer Rauch drang in meinen Hals und reizte die Kehle, als hätte ich Salmiak getrunken.
    Ich hustete, kroch auf allen vieren weiter.
    Oben starrte ich in den brennenden Wagen. Ich hob schützend die Arme vor mein Gesicht. Diese verfluchte Hitze.
    Ich bückte mich. »Silver!« schrie ich in die Flammen.
    In ihrem Kern bewegte sich nichts.
    »Silver!«
    Ich richtete mich auf und stolperte um den Audi herum. Das Fahrzeug knisterte und knackte. Die Hitze war so groß, daß ich auf Distanz bleiben mußte. Wie eine wabernde, durchsichtige, aber undurchdringliche Wand stand sie vor mir.
    Ich rechnete damit, daß die leicht brennbaren Ghouls nicht mehr existierten.
    Und plötzlich blieb mein Herz für einen Augenblick stehen.
    Vor Freude!
    Ich sah Mr. Silver. Seine Kleidung war nicht mehr salonfähig, aber er lebte, und nur das war wichtig. Mein Herz machte einen Freudensprung, als er wie ein riesiger, zerlumpter Landstreicher auf mich zukam.
    »Alles in Ordnung, Tony?« erkundigte er sich.
    Ich nickte hastig. »Jetzt schon. Himmel, ich dachte… ich befürchtete…«
    »Gleich nachdem wir die Plakatwand durchstoßen hatten, rammte ich die Tür auf und ließ mich aus dem Wagen fallen«, sagte Mr. Silver. »Die Ghouls blieben im Audi.« Er wies auf die Fetzen, die er trug. »Das war der Leichenfresser. Wenn das Feuer ihn nicht vernichtet hätte, hätte ich es getan.«
    »So, ihr zwei Trunkenbolde!« rief plötzlich jemand hinter uns. »Ihr seid jetzt ganz friedlich und kommt artig

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