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1780 - Der brennende Mond

Titel: 1780 - Der brennende Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervor. In den Ritzen klebte ebenfalls Sand.
    „Das werden wir herausfinden", antwortete der rothaarige Aktivatorträger. „Ich bin sicher, daß dieses Ding nicht von Galaktikern stammt. Zuerst dachte ich, ich hätte eine Art Antigravplattform entdeckt. Aber das stimmte nicht. Das Ding hier ist mehr."
    „Und was?"
    „Ich glaube, hier hat jemand versucht, ein kleines Raumschiff zu bauen."
    „Aha. Und du meinst das völlig ernst?" Diesmal klang Petticuls Stimme schon anders, nicht mehr vorwurfsvoll, sondern regelrecht entgeistert. „Du weißt doch selbst, Bully, daß man ein Raumschiff nicht mal so eben aus dem Baukasten zusammensetzt. Wer sollte das wohl gewesen sein?"
    „Das weiß ich nicht, Fink."
    „Man müßte mal den Sand rausfegen", bemerkte Belavere Siems. Ein Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. „Du willst dieses Ding in Betrieb nehmen, Bully, nicht wahr?"
    „Exakt. Und zwar mit eurer Hilfe. Übrigens wird es mit einem Besen nicht getan sein, Belavere.
    Sieh dir den Sand mal näher an."
    Die blonde Pilotin beugte sich hinunter, mit großer Vorsicht über den Rand der Schale hinweg, und tastete mit den Fingerspitzen über den vermeintlichen Dreck, der im Inneren der Schale lag.
    „Stimmt", meinte sie überrascht. „Das Zeug da drinnen ist halb sedimentiert. Hart wie Stein. Wir brauchen Geräte, um das wegzumachen. Dieses Ding muß seit Hunderten von Jahren hier liegen!"
    „Ja, das nehme ich auch an. Etwa 500 Jahre, schätze ich. Das bedeutet, daß schon vor einem halben Jahrtausend irgendwer hier im Bezirk festgesessen hat. Irgendwer aus einer früheren Imprint-Karawane."
    „Und er muß sich überlegt haben", warf Dino Gonkers ein, „daß es eine schlaue Idee wäre, möglichst unauffällig zu verschwinden."
    Fherll Checkert fragte: „Woran mag der Plan gescheitert sein?"
    „Vielleicht an den Opera-Robotern", mutmaßte Gonkers. „Oder an fehlenden Bauteilen. Vielleicht hatten sie keine funktionierende Antriebsquelle, wer weiß."
    „Doch", widersprach Bull. „Der Antrieb ist längst installiert. Auch ein kleiner Computer auf mir unbekannter Basis. Aber praktisch alles andere fehlt."
    Mit insgeheimer Freude betrachtete er seine vier Begleiter. Sie verhielten sich genauso, wie er es erwartet hatte.
    Fink Petticul wanderte geschäftsmäßig um die Schale herum. „Wir benötigen einen Reaktor, einen Schutzschirm und Lebenserhaltungssysteme. Und einen Steuercomputer. Können wir wirklich den nehmen, der schon installiert ist, Bully? Du glaubst also, es funktioniert? - Gut ... Weiter im Text! Der Schutzschirm muß innen die Atemluft festhalten. Soll nach außen gegen Reibungshitze isolieren. Hmmm. Ortergeräte, klar: zur Navigation. Der ganze Kram muß über den Computer synchron geschaltet werden."
    „Andruckabsorber!" bemerkte Dino Gonkers. In ihm brach der Techniker durch.
    „Andruckabsorber brauchen wir unbedingt. Keiner weiß, was für Beschleunigungen so ein Ding erreicht."
    Falls der Antrieb wirklich funktioniert, ergänzte Reginald Bull in Gedanken.
    Er hütete sich jedoch, den Enthusiasmus seiner Gefährten durch nebensächliche Details zu bremsen.
    „Was grinst du so, Bully?"
    „Ich? Ich grinse nicht, Dino."
    „Aber ich hab's doch gesehen."
    Die fünf schwiegen eine ganze Weile.
    „Eine winzigkleine Frage hätte ich da noch", bemerkte Fherll Checkert zuletzt, gegen ihre Gewohnheit zuckersüßfreundlich, sogar eine Spur zu sehr. „Wir werden es nie und nimmer schaffen, dieses Ding mit Überlichtantrieb auszurüsten. Das ist hoffentlich jedem klar. Oder will hier jemand Metagravs einbauen? Nein! - Also wohin willst du damit eigentlich fliegen, Reginald?"
    Bull lächelte breit.
    „Das, meine liebe Fherll, hängt ganz davon ab, welche Nachricht Atlan morgen mitbringt. Ich will es mal so ausdrücken: Ob wir starten oder nicht, das ist nicht bloß eine technische, sondern auch eine astronomische Frage."
    „Was soll die verdammte Verzögerungstaktik?" regte sich Fink Petticul auf. „Behandle uns nicht wie kleine Kinder! Es ist mir völlig egal, ob du einen Aktivator trägst und ob du nun zwei- oder dreitausend Jahre alt bist!"
    Ungerührt erwiderte Bull: „Wartet bis morgen. Bitte, Fink."
    „Pff!"
    Petticul ließ sich rasch besänftigen. Sie nahmen sich eine halbe Stunde Zeit, die Details zu besprechen, dann machten sich alle unabhängig voneinander auf die Suche.
    Bull wußte über die Schwierigkeiten, ein flugfähiges Raumfahrzeug aus Schrott zusammenzubasteln, ziemlich gut

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