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1786 - Das Reparaturgehirn

Titel: 1786 - Das Reparaturgehirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwerer wog die offensichtliche Intelligenz, mit der sie ihr Leben gerettet hatten. Als Veteranen des Krieges wurden sie mit einigem Reichtum ausgestattet, Gaschdagan erhielt gar ein eigenes Kommando.
    Im einsetzenden Friedensprozeß spielte der ehemalige Pilot eine wichtige Rolle. Wo immer es Schwierigkeiten gab, war sein neues Schiff als eines der ersten zur Stelle. Als ehemaliger Mitarbeiter des Rebellen Fir sprach er mit gewichtiger Stimme - und seine Flucht vor dem Pendregge-Ereignis geriet allmählich in Vergessenheit.
    Olkheols Handelskonsortium zerfiel binnen kürzester Zeit. Bevor in der Kleingalaxis Hirdobaan neues Chaos entstehen konnte, besannen sich die Handelsfürsten der Hamamesch auf ihre Verantwortung. Sie trafen sich im Riffta-System, auf dem Planeten Borrengold, nicht mehr als 2,3 Lichtjahre vom zerstörten Pendregge entfernt.
    Der Friede von Pendregge, in dem sich sämtliche Handelsfürsten quasi unter dem Dach eines einzigen Staates vereinigten, wurde in Wahrheit auf Borrengold geschlossen. Auf Borrengold wollten sich die Herrscher in Zukunft alle sechs Jahre treffen, um ihre gemeinsame Zukunft zu besprechen und zu planen.
    Gaschdagan hörte immer wieder von einem charismatischen Rebellen reden, der angeblich die Friedensverhandlungen maßgeblich beeinflußte. Immer wieder hieß es, der Name des Fremden sei Fir ... Die Legende wollte einfach nicht verstummen, der Rebell hatte sogar aus seinem Plasmagrab heraus noch einigen Einfluß.
    Alle politischen Strukturen, mit denen die Hamamesch seit vielen hundert Jahren gelebt hatten, fielen dem Frieden von Pendregge zum Opfer.
    Die zahlreichen vormals souveränen Handelsfürsten wurden nach der Lage ihrer Stützpunktplaneten zusammengefaßt.
    Acht Oktanten entstanden - Hirdobaan wurde wie eine Frucht in gleichgestaltige Scheiben zerlegt.
    Den Hamamesch war es verboten, die Grenzen ihres Heimatoktanten zu überschreiten. Auf diese Weise, so kalkulierte man, werde den kriegerischen Fürsten jeder Expansionstirang genommen.
    In seinen letzten Lebensjahren erlebte Gaschdagan, wie die Rechnung aufging. Über Hirdobaan senkte sich ein bleierner, aber niemals brüchiger Friede. Dem Hörensagen nach hatten die Handelsfürsten sich neue Berater und Sklaven an die Höfe geholt. Jene unbekannten Sydorrier, von denen man niemals vorher hatte reden hören, wurden bald zum Gegenstand der sonderbarsten Geschichten. Die Fremden, so hieß es, hielten an manchem Hof die eigentliche Macht in Händen.
    Gaschdagan selbst fand seine Heimat im Jondoron-Oktanten. Von dort beobachtete er, wie das Volk der Grenzländer den Handel zwischen den Oktanten an sich riß. Und eine neue Polizeitruppe trat auf den Plan: die furchtbaren Fermyyd, deren Anblick gerüchteweise kein Hamamesch je überlebt hatte. Gaschdagan starb in einer Welt, die er nicht mehr verstehen konnte.
     
    *
     
    Tekener registrierte Lena Shawns Zusammenbrechen mit einem sonderbaren Gefühl im Schädel, als stünde er plötzlich neben sich. Er kannte das Gefühl, und er wußte im selben Moment, daß er nicht mehr lange zu leben hatte.
    In der Luft lag ein schrilles Sirren, das von jedem einzelnen Gegenstand, von der Decke und vom Boden, ja sogar von den Wänden ausging.
    Aus einer vorher glatten, ebenmäßig schwarzen Stelle, direkt neben der Eingangstür, hatte sich ein quadratischer Metallblock geschoben: die Ursache des Debakels. Direkt dahinter baumelte aus der Wand ein biegsamer Strang Evolutionstechnik. Es war ein aus vielen hundert Metalltrauben zusammengesetztes Gebilde.
    Der Funkempfänger sonderte ein schrilles Geprassel ab. Zuerst dachte er, es wäre Tolots Stimme, doch dann identifizierte er das bassig dröhnende Organ des Haluters weit im Hintergrund.
    Programmiere PSW.3456. Was konnte damit gemeint sein? Tekener hatte nicht die geringste Ahnung.
    Am Boden lagen Sai-An-Tun und Ea-Tan-Tai von der NJALA. Mirna Lecoff hatte sich in seinem Rücken befunden, und er wußte nicht, was mit ihr geschehen war. Aus den Augenwinkeln sah er Kentok Mirkom wie in Zeitlupe zusammenbrechen. Welch ein seltsamer Anblick ... Bei einem baumdicken Kerl von so geringer Größe. Die zwei Ertruser Brust Perenko und Biba Carach folgten wenige Sekunden später. Ihr Aufprall ließ den Boden erzittern.
    Ronald Tekener stand als letzter auf beiden Beinen. Er konzentrierte sich auf das Pochen in seiner Schulter, auf den Aktivatorchip, der mit absoluter Höchstleistung Ströme von Energie in seinen Körper pumpte.
    „PSW.3456 ist

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