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1803 - Der Riese Schimbaa

Titel: 1803 - Der Riese Schimbaa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Endlich eine Stabilisierung.
    SENDER WURDE LOKALISIERT DISTANZ 2480 KILOMETER. ZIELKOORDINATEN ...
    „Ich übernehme den Anflug in Handsteuerung."
    Vor den beiden Korvetten, Beibooten des LFT-Flaggschiffs PAPERMOON, lag die größte Ansiedlung auf Trokan. Eingebettet in eine weitläufige, intensiv landwirtschaftlich genutzte Ebene, die nur im Norden von mittelgebirgsähnlichen Höhenzügen begrenzt wurde.
    Eine Millionenstadt war rings um das 1089 Meter hohe Bohrkopfobjekt entstanden, das 250 Millionen RelativJahre offenbar unbeschadet überdauert hatte. Was immer auf dem ehemaligen Archivplaneten der Ayindi geschehen war, es hatte am 15. September des Jahres 1222 NGZ begonnen, als genau dieser Bohrkopf sich aus dem Boden gewühlt hatte. Nur war er damals lediglich 30 Zentimeter groß gewesen.
    Inzwischen stand die PAPERMOON im Zentrum der Stadt, auf dem freien Platz neben dem Bohrkopf.
    Cistolo Khan hatte erste Kontakte zu den Eingeborenen hergestellt.
    „Ortung?"
    Nichts. Weder Masse- noch Energieanzeige. Die Space-Jet der Terrania News Report war und blieb verschwunden.
    „Dieser Bechner ist ein Hasardeur." Bruno Drenderbaum knirschte mit den Zähnen. „Nur wenige Kilometer von der PAPERMOON entfernt dreht er seine Spots."
    Ihm war nicht klar, ob er den Chefreporter von TNR wegen seiner Unverfrorenheit bewundern, oder wegen Dummheit bedauern sollte. Wahrscheinlich ersteres. Die Space-Jet hatte Bechner vermutlich in einem Gebirgstal im Schutz des Deflektorschirms zurückgelassen.
    Die Silhouette der Stadt. Deutlich erkennbar der weit mäandernde Floßlauf, der die Siedlung teilte.
    Nebel hing über der Szenerie; Bilder wie aus einem alten Kriminalfilm zur Zeit der ersten Mondlandung. Bruno Drenderbaum entsann sich. London war damals eine beschauliche Metropole gewesen.
    DISTANZ 18 KILOMETER, erschien eine neue Einblendung auf dem Monitor.
    „Das Ziel ist lokalisiert, es bewegt sich flußabwärts."
    Drenderbaum kniff die Brauen zusammen. Bevor er nachfragen konnte, kam ein Zusatz.
    „Der Sender treibt auf dem Wasser."
    „Auffischen!"
    Nicht übel, Bechner! dachte er. Gar nicht ungeschickt. Aber das wird dir kaum helfen.
    Das Hologramm erlosch Augenblicke, bevor ein Traktorstrahl den Hyperfunksender an Bord der Korvette holte. Es handelte sich um eine Mini-Kamera mit Zusatzchip. Die Sendung hatte nahezu die gesamte zur Verfügung stehende Energie verbraucht. In wenigen Sekunden wäre deshalb der Antigrau ausgefallen und das teure Gerät im Schlamm des Floßbettes versunken.
    „Die Suche flußaufwärts ausdehnen!" bestimmte Drenderbaum. „Infrarot, Energie ..."
    „Ortung!" meldete jemand. „Schwache Emission bei vier Kilometer Distanz."
    „Genauer!
    „Verzerrte Charakteristika einer Thermowaffe."
    „Ist dieser Sensationsreporter verrückt geworden?" stieß Drenderbaum hervor. „Falls er sich mit Trokanern anlegt, wird er seines Lebens nicht mehr froh. Das verspreche ich. - Neue Position anfliegen!
    Landekommando fertig machen zum Aussteigen!"
     
    *
     
    Schieß! dröhnte es unter Gloom Bechners Schädeldecke. Schieß, bevor er dich erwischt!
    Sein Finger berührte den Auslöser ... doch er zögerte. Die Korvetten der PAPERMOON würden die Energieentladung orten und wie Aasgeier herabstürzen. Was ihn danach erwartete, konnte er sich lebhaft ausmalen. Im schlimmsten Fall eine Anklage wegen Gefährdung der inneren Sicherheit der LFT. Das bedeutete, daß er seinen Job an den Nagel hängen maßte. Und das wäre für ihn fast wie der Tod, denn er war Reporter mit Leib und Seele. Ohne den täglichen Balanceakt auf dem schmalen Grat zwischen Sensation und Moral würde er verkümmern wie eine Blume ohne Wasser.
    „Gloom", krächzte Sibyll, „willst du dich umbringen lassen?"
    Sie war bis zu den Hütten zurückgewichen, während Mirco Adasta immer noch mitten auf der Gasse stand und ohne Rücksicht auf die eigene Sicherheit filmte. Ein kurzer Schwenk hinauf zu den Korvetten ...
    Das gibt wenigstens Material für einen würdigen Nachruf.
    Schmerzhaft drückte das rostige Eisengeländer unter die Schulterblätter des Chefreporters. Er konnte nicht weiter zurück, nicht einmal mehr in die stinkende Kloake springen und untertauchen. Die Schritte des Monstrums erschütterten die Uferbefestigung. Eine massige Gestalt, dennoch seltsam unwirklich, transparent wie die Körper der Eingeborenen. Oder sogar durchscheinend. Für einen flüchtigen Moment schienen die Säulenbeine, schien der wuchtige Körper sich auflösen

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