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1803 - Der Riese Schimbaa

Titel: 1803 - Der Riese Schimbaa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu analysieren.
    Die Spur der Verwüstung endete in einem Innenhof, einem sich nach oben kegelförmig verjüngenden Freiraum. Nur wenig Himmel war zu sehen, beherrscht von flackerndem Wetterleuchten.
    Ungefähr fünfzehn Meter durchmaß der Hof. Im Zentrum, umgeben von einer knapp kniehohen Mauer, führte ein Brunnenschacht in die Tiefe. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Brunnen für die Trinkwasserversorgung. Wasser schien auf Trokan ein kostbares Gut zu sein, und Bechner konnte sich nur schwer vorstellen, daß die Eingeborenen ihren Bedarf aus dem Fluß deckten. Zumindest nicht in diesem Abschnitt, in dem er eine Brutstätte für Krankheitserreger zu sein schien.
    „Wir wissen, daß du in einem der Häuser steckst, Bechner." Wieder erklang Drenderbaums Stimme in seinem Gehörgang. „Mach es nicht noch schlimmer!"
    Er hatte eine Erwiderung auf der Zunge. Ziemlich unwirsch. Doch er schluckte sie unausgesprochen hinunter. Obwohl vermutlich ein Großteil der Zuschauer auf so, etwas wartete - auf Worte, mit denen der kleine Mann seinen Frust abreagieren konnte. .
    Die Luft begann zu flimmern. Innerhalb von Sekundenbruchteilen erschienen die Umrisse einer kantigen Gestalt, die aber nicht gänzlich materialisierte, als sei ein Teleporter in einer Grenzschicht zwischen fünfter Dimension und Normalraum steckengeblieben.
    Die Erscheinung wirkte längst nicht so monströs wie zuvor. Über dem Brunnen löste sie sich auf.
    Verwehende Nebelschwaden wirbelten in die Tiefe.
    „Meinst du, da unten gibt es wirklich nur Wasser?" fragte Adasta. Er warf einen forschenden Blick hinüber zu den Eingeborenen, die einen monotonen Singsang angestimmt hatten. „Kummerog", erklang es.
    Scheinbar endlos. Wie eine Gebetsmühle.
    „Deine Galgenfrist läuft ab, Gloom Bechner", schimpfte es in seinem Ohr. „Bedauerlich, daß du keine Vernunft angenommen hast."
    „Warum sollte ich?"
    Die fragenden Blicke seiner Begleiter ignorierte der Chefreporter; sie würden schon von selbst darauf kommen, daß er auf Funkempfang reagiert hatte.
    Ein schmetternder Schlag, gefolgt von stakkatoartigem Prasseln, ließ jeden zusammenzucken.
    Blendende Helligkeit erfüllte plötzlich den Innenhof. Es begann zu regnen. Dicke, schwere Tropfen klatschten herab, zerstäubten und wurden von den trockenen Ziegeln aufgesogen.
    Das Gewitter entlud sich unmittelbar über der Stadt.
    Im flackernden Widerschein wirkten die Eingeborenen zu bleichen Statuen erstarrt. Ihr Gesang war verstummt. Bechner sah, daß die Nässe in den Gesichtern glitzernde Spuren hinterließ. Sie hoben witternd die Nasenrüssel, als hätten sie nie zuvor Regen erlebt.
    Ihr „Kummerog" war verstummt.
    „Wasser!" rief der Chefreporter. „Das ist Wasser. Regen. - Kapiert ihr das?"
    Sie waren harmlos. Harmlos und phlegmatisch. Oder leicht unterbelichtet. Aber das sollte nicht seine Sorge sein, das war ein Problem der Ersten Terranerin und des LFT-Kommissars. Entwicklungshilfe für Trokan vom Parlament abgelehnt, sah er in Gedanken die Schlagzeilen vor sich. Terra geht auf Distanz zur Nachbarwelt. Oder, besonders gut: Das Kuckucksei im Solsystem - ein Tausch und seine schlimmen Folgen.
    Im Innern des Brunnenschachts gab es eiserne Steighilfen. Der Rost hielt sich in Grenzen.
    Nach zehn Metern schwappte Wasser, kühles, schal riechendes Wasser. Die Oberfläche schillerte in giftgrünen Schlieren.
    „Wir kommen nicht weiter", stieß Adasta hervor. „Wir ..." Donner wie langanhaltendes rollendes Geschützfeuer drang aus der Höhe herab.
    Ein schwacher Luftzug war noch immer zu spüren. Die Luft verschwand durch schmale Spalten im Mauerwerk. Also existierte dahinter ein größerer Hohlraum, der mindestens eine zweite Verbindung zur Oberfläche besaß.
    Die unaufhörlich zuckenden Blitze vermittelten Weltuntergangsstimmung. Ein Donner vermischte sich mit dem anderen, blechern, als prallten zwei Heere apokalyptischer Reiter aufeinander.
    Irgendwie brachte Adastas blindwütiges Tasten den gewünschten Erfolg. Ein Stück der gemauerten Seitenwand schwang zurück.
    Der Durchschlupf war eng und nicht für die vergleichsweise steifen Glieder von Menschen gedacht.
    Bechner zwängte sich als erster hindurch - fand aber keinen Boden unter den Füßen.
    Wer Flugaggregate und Antigrav gewohnt war, sie aber nicht einsetzen durfte, geriet rasch ins Schwitzen angesichts eines möglicherweise tiefen Abgrunds. Poröses Mauerwerk brach unter Bechners Händen. Er rutschte ab, stürzte aber höchstens einen

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