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1807 - Die Haut des Bösen

Titel: 1807 - Die Haut des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gravo geschaffen und Energiekuppeln errichtet worden. Unter ihnen war eine Planetenatmosphäre installiert worden, die jener auf der nördlichen Halbkugel der Erde entsprach.
    An diesem Tag nahm Katie Joanne ihr Essen im Gemeinschaftsraum zusammen mit anderen Patienten ein. Sie freundete sich rasch mit Anne Borkan an, einer etwa neunzigjährigen, geschwätzigen Frau, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit darauf hinwies, wie tüchtig sie im Leben und wie wichtig sie im Kreise ihrer Familie und ihrer Bekannten war.
    Unter anderen Umständen hätte Katie Joanne sich keine fünf Minuten mit dieser Frau beschäftigt, doch jetzt hörte sie ihr zu und gab ihr reichlich Gelegenheit, über sich und alles nur Erdenkliche zu reden. Anne Borkan nutzte ihre Chance; ihr Mund stand nur noch still, wenn sie ihm einen Bissen zuführte. Doch dann sprach sie selbst mit vollem Mund weiter.
    Dabei merkte sie nicht, daß die Journalistin ihr äußerst geschickt Informationen entlockte.
    „Weshalb gibt es eigentlich so strenge Sicherheitsbestimmungen hier?" fragte Katie Joanne, als sie am Nachmittag im Park zusammensaßen.
    „Das weißt du nicht?" rief Anne Borkan und blies die Wangen auf.
    Sie war mittelgroß, füllig und hatte dünnes schwarzes Haar. Ihre Wangen und ihre Lippen waren schlaff.
    Ihre Lider bedeckten stets die obere Hälfte ihrer Augen. Sie schien sie nicht höher heben zu können.
    „Aber das weiß doch jeder hier", behauptete sie.
    „Ich nicht", erwiderte die Journalistin betrübt.
    Anne Borkan beugte sich vor und winkte sie zu sich heran. Dabei blickte sie sich verstohlen um, als fürchte sie, allzu neugierige Wächter könnten in ihrer unmittelbaren Nähe auftauchen.
    „Es geht um Kummerog", flüsterte sie.
    „Kummerog? Den Gott, den die Herreach von Anbeginn ihrer Existenz erwarten?"
    „Nicht doch, du Dummerchen!" Anne Borkan kicherte, und dann tippte sie Katie Joanne aufs Knie. „Der Fremde, der hier in der Klinik liegt, ist Kummerog!" ‘ „Woher weißt du das?" staunte die Journalistin, die tat, als ob sie nicht glauben wollte, was sie vernommen hatte. „Ein Gott? Hier bei uns auf Mimas? Das kann ich einfach nicht glauben!"
    „Es ist aber so. Aber ich glaube nicht, daß er ein Gott ist. Hör zu, ich habe einen guten Bekannten unter den Wissenschaftlern, die den Fremden untersuchen", gab Anne Borkan ihr schönstes Geheimnis preis. „Er hat es mir verraten. Der Fremde ist aus dem Koma erwacht, und das erste, was er gesagt hat, war das eine Wort: Kummerog!"
     
    *
     
    Myles Kantor beugte sich über Kallia Nedrun und betrachtete ihr Gesicht. Es sah friedlich aus wie das einer Schlafenden, und das war sie ja. Nach wie vor lag sie im Wach-Koma und gab keinerlei Zeichen von sich.
    Auch waren keine Worte mehr über ihre bleichen Lippen gekommen.
    Myles richtete sich seufzend auf und verließ den Raum. Er hoffte noch immer, daß es den Ärzten in absehbarer Zeit gelang, Kallia aufzuwecken.
    Er ging nur wenige Schritte, dann erreichte er die hermetisch abgeriegelte Intensivstation, in der jener Fremde lag, der an Stelle von Perry Rhodan, Alaska Saedelaere und Reginald Bull aus dem Pilzdom gefallen war. Kampfroboter riegelten den gesamten Bereich ab, so daß kein Unbefugter eindringen konnte. Darüber hinaus galten weitere Sicherheitsvorkehrungen, um niemandem Gelegenheit zu geben, sich dem Fremden zu nähern oder ihm gar Schaden zuzufügen.
    Einer spontanen Überlegung folgend, hatte er Kallia und den Fremden mit Meßgeräten überwacht, um festzustellen, ob es irgendeine Verbindung zwischen den beiden gab. Er hatte nichts feststellen können.
    Der Fremde war aus seinem komaähnlichen Zustand erwacht, doch er war noch so schwach, daß er nicht zu den seltsamen Umständen seines Erscheinens befragt werden konnte. Er dämmerte vor sich hin, zeigte Reaktionen, war jedoch noch nicht in der Lage zu antworten.
    Als Myles Kantor den Raum betrat, in dem das rätselhafte Wesen lag, blieb er einige Schritte von ihm entfernt stehen. Er war allein mit dem Fremden, der mühsam und wie unter großen Qualen das Wort Kummerog formuliert hatte, nachdem er aufgewacht war.
    Seitdem nannte man ihn auf Mimas offiziell Kummerog, wobei man sich sehr wohl dessen bewußt war, daß eben dies der Name war, den auch der von den Herreach auf Trokan sehnsüchtig erwartete Gott trug.
    Doch man sah in dem Fremden keineswegs einen Gott. Für Myles Kantor und die anderen Wissenschaftler war er ein Intelligenzwesen wie viele andere auch, denen

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